Fehlerfreies Harakiri – so titelte die Süddeutsche Zeitung nach dem knappen 2:1-Erfolg der deutschen Nationalmannschaft im WM-Achtelfinale gegen Algerien, und würdigte damit vor allem die Leistung von DFB-Keeper Manuel Neuer, der mit spektakulären Rettungsaktionen fast im Alleingang den Einzug des späteren Weltmeisters ins Viertelfinale sicherte. Dass Neuer ein mitspielender Torwart ist, wissen wir aber nicht erst seit der WM.
In Sachen Stellungsspiel, Antizipationsverhalten und fußballerischer Klasse hat er in Brasilien dennoch neue Maßstäbe gesetzt. Seine Kollegen glauben sogar, dass seine technischen Fähigkeiten einen Stammplatz als Feldspieler in der Dritten Liga rechtfertigen würden.
Die torwartspezifischen Qualitäten Manuel Neuers, gepaart mit seinen technischen Fähigkeiten, zeigen, dass die duale Ausbildung auf dem Feld wie im Tor im Kinderfußball der richtige Weg ist.
Die Besetzung der Torhüterposition im Grundlagen- und Aufbaubereich stellt immer noch viele Trainer vor Schwierigkeiten. Es gibt viele gute Feldspieler, aber nur wenige talentierte Torhüter. Die folgende torwartorientierte Trainingseinheit, die die Spieler dual – also sowohl auf dem Feld wie auch im Tor – ausbildet, zeigt exemplarisch, wie Torwart- und Spieleraufgaben geschickt miteinander kombiniert werden können.
Dies geschieht durch Rundläufe und motivierende Wettkämpfe, so dass die Kinder nahezu ‘unbemerkt’ ihr Torhütertalentsamt zugehöriger Torwarttechniken zeigen. Wer fängt das Leder sicher? Wer ist mutig und geht ohne Angst in den Ball/in die Ecken? Wer hat ein Gefühl für richtiges Stellungsspiel?
Die Grundidee der Einheit ist ein ständiges Wechselspiel zwischen den Torhüter- und Feldspielerpositionen. Daher gilt: Nach jeweils 6 Durchgängen schlüpft wieder ein neuer Spieler in die Rolle des Torhüters.