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Das 1 gegen 1 ist weit vielseitiger, als man zunächst vermuten könnte. Wer sich häufig im direkten Duell durchsetzen möchte, der sollte sich daher zunächst mit den Merkmalen und Erfolgsfaktoren dieses Spielaspekts auseinandersetzen. Im Rahmen der virtuellen Fortbildungsreihe der Stützpunktspieler*innen ging Markus Schmid, DFB-Stützpunktkoordinator beim Badischen Fußballverband, genau dieser Thematik auf den Grund und hatte mit Serge Gnabry wohl einen der besten Ansprechpartner als Überraschungsgast mit an Bord.
In den Rücken des Gegenspielers zu kommen und damit eine Defensivlinie zu überdribbeln, ist das primäre Ziel des offensiven 1 gegen 1. So können gefährliche Räume attackiert und die defensive Grundordnung des Gegners aus dem Gleichgewicht gebracht werden. Insbesondere tief stehende Mannschaften können mit dieser Methode "geknackt" werden. In Zeiten des "Ballbesitz-Fußballs" sind gute 1-gegen-1-Spieler daher auch so gefragt wie nie zuvor.
I. Um die Erfolgsaussichten in einem direkten Duell zu erhöhen, sollte man sich zunächst der Faktoren bewusst sein, die das Spielgeschehen und die daraus resultierende Art des Dribblings maßgeblich beeinflussen. So ist es zum Beispiel hilfreich, die gegenwärtige Spielsituation richtig einschätzen zu können, um anschließend geeignete Lösungsoptionen zu entwickeln.
Analyse einer Spielszene aus der Champions League unter Einbeziehung von Aktionsraum, Spielstellung, Tempo, Gegnerdruck und Lösungsoptionen: Stürmer Lautaro Martinez befindet sich im direkten Zweikampf ("Infight"), konkret in einem "ballsichernden 1 gegen 1". Insbesondere der hohe Gegnerdruck und die Spielstellung (weg vom Tor) sind hierbei hervorzuheben.
II. Doch ebenso entscheidend wie die Spielsituation ist auch die individuelle Konstitution des Offensivspielers. Um beim Beispiel zu bleiben: Der "Fighter" Lautaro Martinez ist ein physisch starker Spieler, der sich auch unter hohem Gegnerdruck durchsetzen kann und daher auch genau diese Spielsituationen – mit unmittelbarem Gegnerkontakt – sucht. Bei der Beurteilung einer Spielsituation sind daher immer auch die individuellen Stärken und Schwächen zu berücksichtigen. Es hilft, sich also die Frage zu stellen: Welcher Spielertyp bin ich und was zeichnet mich aus? Auch der "Athlet" Serge Gnabry kennt seine Stärken genau und versucht daher immer, sich in die "für ihn besten Räume" zu bewegen.
Jeder Spieler ist anders und sollte versuchen, seine individuellen Stärken möglichst effektiv in das eigene Spiel einzubringen. Doch nur, wer sich richtig einzuschätzen weiß, kann auf dem Spielfeld sein maximales Leistungsvermögen abrufen. Je nach Spielertyp sollten dann die "richtigen" Spielsituationen erkannt und zum eigenen Vorteil genutzt werden.
III. Die technische Umsetzung ist im 1 gegen 1 jedoch der Schlüssel zum Erfolg. Die Spielsituation und die Selbsteinschätzung kann noch so gut sein – sollte es bei der technischen Umsetzung hapern, wird das Dribbling in den wenigsten Fällen von Erfolg gekrönt sein. Wer wiederum über viele technische "Waffen" verfügt, ist unberechenbar und kann jederzeit handlungsschnell agieren.
In der Grafik sind die entscheidenden technischen Erfolgsfaktoren aufgeführt. Entscheidend sind die Ballkontrolle, der Finten-Reichtum, die Dynamik sowie die physische Stabilität bei Körperkontakt. Die Abbildung greift einen möglichen Ablauf nochmals im Detail auf. Um die größtmögliche Durchschlagskraft zu entwickeln, sollte jede 1-gegen-1-Aktion dabei stets mit größter (Selbst-)Überzeugung durchgeführt werden.
Sei ein Spielsituationsgestalter: Der Offensivspieler sollte sich aktiv in Situationen zu bringen, in denen seine Stärken zum Tragen kommen und sich mit voller (Selbst-)Überzeugung für eine Spieloption entscheiden, um größtmögliche Durchschlagskraft zu entwickeln.
Feile an der Technik: Um im direkten Duell erfolgreich zu sein, sollte im Training viel Wert auf Ballkontrolle, Finten, Dynamik und Stabilität (Physis) gelegt werden. Denn ein guter Plan kann nur mit einer sauberen Ausführung in die Tat umgesetzt werden.
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