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Über Los ins Pokalfinale: Der VfB Linz spielt gegen Rot-Weiß Koblenz

Im Fußballverband Rheinland entschied das Los über den Finalgegner für den Regionalligisten Rot-Weiß Koblenz – und das fiel auf den VfB Linz aus dem Kreis Neuwied. Die Bezirksligamannschaft von Trainer Behar Prenku war vor zwei Jahren aus der Rheinlandliga abgestiegen und gilt demnach als Underdog. Im Interview verrät Prenku, dass er sich diese Rolle nicht aufzwingen lassen will und erzählt, wie er die knappe Vorbereitungszeit erlebt hat.


DFB.de: Wie hat die Mannschaft die Auslosung erlebt?

Behar Prenku: Das war auf jeden Fall unglaublich. Wir waren quasi live dabei, dann kam das Los und die WhatsApp-Gruppe ist explodiert. Wir haben es gar nicht glauben können am Anfang. Und dann? Gefühlt eine halbe Stunde später waren die Ersten schon laufen.

DFB.de: Durch Losglück in ein Pokalfinale zu kommen ist durchaus ungewöhnlich. Welchen Charakter hat dieses Finale für euch?

Prenku: Es ist natürlich ungewöhnlich, weil man es sich so gesehen nicht sportlich verdient hat. Aber wir nehmen das schon sehr ernst. Und gerade, wenn man mit etwas Glück die Möglichkeit bekommen hat, dabei zu sein, muss man sich von seiner besten Seite präsentieren. Also: Wir versuchen, unser Bestes zu geben, sodass wir für Koblenz ein guter Gegner sind.

DFB.de: Der Gegner spielt drei Klassen höher und steht voll im Saft. Bereiten euch die ungleichen Chancen Sorgen?

Prenku: Nein, das gar nicht. Man kann natürlich immer die negativen Punkte suchen, aber das wollen wir gar nicht. Natürlich haben wir jetzt acht Monate Pause gehabt, aber dafür haben die Koblenzer teilweise alle drei Tage gespielt in den paar Monaten, und das kann natürlich auch negative Auswirkungen haben. Also ich sehe das jetzt nicht irgendwie als Nachteil und mache mir da keine Sorgen.

DFB.de: Wieviel Zeit hattet ihr zur Vorbereitung auf dem Platz?

Prenku: Wir hatten für richtiges Teamtraining knapp zwei Wochen Zeit. Nach der Auslosung am 10. Mai durften wir zwar paarweise trainieren, aber das ist ja nicht zu vergleichen. Ich habe dann die eine Gruppe nachmittags geholt – immer zehn Personen – und in fünf Paare aufgeteilt. Und dann kamen abends die nächsten. So haben wir das gemacht, bis wir letzte Woche die Sondergenehmigung bekommen haben.

DFB.de: Wie lief das mit der Sondergenehmigung ab? Wieviel Arbeit kam da zusätzlich auf euch zu und mit welchen Behörden hattet ihr zu tun?

Prenku: Da hat sich glücklicherweise der Vorstand drum gekümmert. Die sind an den Landrat herangetreten und mussten ziemlich viel telefonieren. Das war sehr viel Arbeit, so wie ich das mitbekommen habe. Wir mussten dann den Behörden zusichern, dass wir uns an alle Auflagen halten und regelmäßig die Tests machen. Die haben wir vor jeder Trainingseinheit dann auch gemacht. Dabei hat uns zum Glück die Stadt Linz mit ihrem Testzentrum unterstützt. Das war nicht so weit von unserem Gelände entfernt. Wir konnten da etwa eine Stunde vor dem Training hin und hatten dann rechtzeitig die Ergebnisse.

DFB.de: Ihr seid in der Spielvorbereitung jetzt in der heißen Phase. Worauf legt ihr wert? Und wie stellst du deine Mannschaft konkret ein?

Prenku: Wir konzentrieren uns auf die taktischen Vorgaben, die wir auch vorher die ganze Zeit gehabt haben und versuchen, diese wieder aufzufrischen. Problematisch ist, dass nicht alle auf einem gleichen Stand sind in Sachen Fitness. Aber dann müssen wir halt schauen, dass wir den einen oder anderen, der vielleicht fitnessmäßig nicht so auf der Höhe ist, als Team noch besser absichern. Wir müssen da die Leute unterstützen und die Mannschaft so aufstellen, dass bestimmte Defizite gar nicht erst auffallen.

DFB.de: Wie schätzt ihr den Gegner ein? Ist die Spielweise bekannt?

Prenku: Wir müssen kompakt stehen und als Team zusammenhalten. Dazu gehört auch, dass die Spieler füreinander laufen, sich umsehen und viel reden. Dabei dürfen wir aber nicht in Passivität verfallen, sondern müssen bei unserem Spiel bleiben. Wir hatten im Sommer beispielsweise eines der ersten Vorbereitungsspiele gegen Rot-Weiß. Ich verfolge die Mannschaft natürlich und habe mir in der vergangenen Woche die Regionalliga-Partie gegen Hoffenheim II angesehen (Anm. d. Red.: 2:2). Der sportliche Leiter von Rot-Weiß war sogar so nett und hat mich angerufen und eingeladen. Aber auch so kennt man die Mannschaft natürlich hier in der Umgebung. Ich weiß, wie die spielen. Ein bisschen habe ich natürlich die Hoffnung, dass sie uns unterschätzen.

DFB.de: Konntet ihr aus der Spielbeobachtung zusätzliche Erkenntnisse sammeln?

Prenku: Der Trainer hatte letzte Woche gegen Hoffenheim schon etwas rotiert, weil die Mannschaft jetzt sicher in der Liga bleibt. Er will den Pokal natürlich auch gewinnen und hat dafür den einen oder anderen Spieler geschont. Aber Fußball ist natürlich auch viel Kopfsache. Vielleicht denken die sich ja: "Okay, die haben jetzt acht Monate lang nicht gespielt – wie wollen die denn gegen uns was holen?"

DFB.de: Welchen Fußball werden die Beobachter des Rheinland-Pokalfinales erwarten können?

Prenku: Koblenz wird auf jeden Fall mehr Ballbesitz haben und auch den Ball gleich mal laufen lassen. Wir dürfen uns da nicht locken lassen, sonst wird es zu anstrengend, und wir laufen Gefahr, früh ein Gegentor zu bekommen. Wichtig ist, dass wir in der Zone, in der wir den Ball erobern wollen, extrem aktiv sind. Da müssen wir dann gleich mit mehreren Spielern gleichzeitig zur Stelle sein und im Team verteidigen, sodass die Koblenzer keine Ruhe haben.

DFB.de: Was erhofft ihr euch von dem Spiel?

Prenku: Ich hoffe in erster Linie, dass es ein interessantes Spiel wird und es nicht zu früh schlecht läuft für uns. Aber dem sehe ich positiv entgegen. Es wird sicherlich interessant für die Zuschauer. Und wenn die nachher sagen, dass man keinen krassen Unterschied sehen konnte, ist das für uns auf alle Fälle eine gute Sache. Das Spiel bietet einfach die Möglichkeit, gute Werbung für den Verein zu machen – auch für die neuen Spieler. Wir wollen den Leuten in guter Erinnerung bleiben, denn für den Verein ist es nicht alltäglich, in so einem Finale zu stehen.

DFB.de: Wie soll es denn nach dem Finale weitergehen? Was sind die Pläne für die Saison 2021/22?

Prenku: Nachdem wir vor zwei Jahren aus der Rheinland-Liga abgestiegen sind, ist das Ziel nun natürlich, wieder aufzusteigen. Die Saison 2019/20 haben wir auf Platz zwei beendet und hatten im Saisonverlauf bereits einige Punkte auf den Erstplatzierten gut gemacht, ehe nach 19 Spielen coronabedingt abgebrochen wurde. Da waren wir schon enttäuscht, weil es auch Spekulationen über ein Entscheidungsspiel um den Aufstieg gab. Da hatten wir es auch ins Pokal-Viertelfinale geschafft. Entsprechend dominant wollten wir auch in der Spielzeit 2020/21 auftreten. Da sind wir allerdings leider nicht so gut gestartet – vermutlich auch, weil wir die Situation etwas unterschätzt hatten. Wir sind als Favorit gestartet und kamen dann bis zum Abbruch nicht über den siebten Platz hinaus. Ich hoffe, dass jetzt vor allem nach diesem Finalspiel allen klar ist, dass wir von Anfang an wach sein müssen, sodass es uns gelingt, sofort vorne anzugreifen. Also Ziel ist auf jeden Fall, dass wir den Weg zurück in die Rheinland-Liga finden. Vielleicht können wir hierfür mit dem Finale auch noch den einen oder anderen Spieler zu uns locken, wenn wir uns gut präsentieren. Die Leute sollen sehen, dass man doch noch zum VfB Linz gehen kann, wenn man guten Fußball spielen und was erreichen will. Externe Spieler hiervon zu überzeugen, war in diesem Jahr auch wegen der verhältnismäßig schwachen Platzierung schwierig. Gerade für Akteure, die uns nicht kennen, waren wir trotz Favoritenrolle nicht attraktiv genug. Ein paar neue Spieler könnte ich daher also auf jeden Fall noch gebrauchen!

Das Gespräch führte Felix Melchers (Philippka).