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Es kommt häufig auf ihre Leistungen an und auch jeder Trainer wird ohne Umschweife bestätigen, dass dieser Spieler eine ganze besondere Stellung in der Mannschaft hat. Die Rede ist vom Torwart. Auch das Regelwerk beschäftigt sich natürlich mit diesem besonderen Spieler wie unsere aktuelle Regelecke zeigt.
Einen Hinweis auf die Einzigartigkeit des Torhüters erhält man im Regelheft: Dort heißt es, dass ein Spieler jeder Mannschaft der Torwart ist. Dieser Spieler unterscheidet sich auch optisch von den anderen Spielern, indem er eine andere Trikotfarbe benutzt. Im weiteren Verlauf der Regel stößt man darauf, dass jeder Feldspieler die Position mit seinem Torwart tauschen kann. Das ist nur logisch, denn der Linksaußen kann ja beispielsweise auch problemlos mit dem Rechtsaußen tauschen. Beim Torwart sind allerdings zwei Besonderheiten zu beachten. Zum einen muss der Positionstausch in einer Spielunterbrechung stattfinden, da der neue Torwart ja auch als solcher zu erkennen sein muss - die tauschenden Spieler müssen also neben ihrer Position auch ihre Kleidung tauschen. Zum anderen muss der Schiedsrichter über diesen Positionswechsel informiert werden, denn der neue und der alte Torwart spielen ja nun mit anderen Rückennummern als zuvor, was beim Aussprechen von gelben und roten Karten natürlich wichtig ist. Tauschen beide Spieler einfach hinter dem Rücken des Unparteiischen, sieht die Regel hierfür sogar eine Gelbe Karte vor.
Nachdem die Grundsätze geklärt sind, ist nun ein Blick auf den Torwart im Spiel angebracht. Zunächst stellt sich da die Frage, warum man den Torwart denn überhaupt erkennen können muss. Grund dafür ist, dass beim Torwart das Handspiel nicht bestraft wird, sofern er sich in seinem eigenen Strafraum befindet. Und genau zu diesem Zweck muss natürlich erkennbar sein, welcher der elf Spieler denn nun mit der Hand zum Ball darf, ohne dafür bestraft zu werden.
Im weiteren Verlauf des Regelwerkes wird das Recht des Torwartes, den Ball mit der Hand zu spielen dann jedoch eingeschränkt, denn sobald er den Ball in der Hand hält, darf dieser durch andere Spieler nicht gespielt werden. Es ist dabei in den Regelauslegungen der FIFA klar definiert, was mit dem Begriff „Halten“ gemeint ist. Demnach hält ein Torwart den Ball, wenn er ihn mit beiden Händen festhält, ihn mit einer Hand gegen eine Oberfläche - zum Beispiel am Boden oder gegen den eigenen Körper - hält, den Ball in der ausgestreckten offenen Hand hält, ihn auf den Boden prellt oder in die Luft wirft. In all diesen Situationen wird der Ball also vom Torwart kontrolliert und ist für andere Spieler nicht spielbar.
Um den Ball also spielbar zu halten, darf der Keeper ihn höchstens sechs Sekunden lang in den Händen halten, dann muss er den Ball wieder freigeben. Mit dieser Bestimmung soll einem eventuellen Zeitspiel Einhalt geboten werden. Dementsprechend ist es dem Torhüter auch nicht erlaubt, den Ball, den er freigegeben hat, erneut mit der Hand zu berühren, bevor ihn nicht ein anderer Spiel berührt hat - sonst könnte der Torwart das Sechs-Sekunden-Spiel ja munter den ganzen Nachmittag betreiben. Wichtig ist hierbei, dass dies natürlich nicht gilt, wenn der Ball beispielsweise nach einer Parade lediglich von der Hand oder dem Arm des Torwartes wegspringt. Selbstverständlich darf der Torwart hier nachfassen, um den Ball schließlich zu kontrollieren. Das zweimalige Spielen ist also nur nach Ballkontrolle verboten. Nimmt der Torwart den Ball dennoch in die Hand, so muss der Schiedsrichter einen indirekten Freistoß an der Stelle verhängen, an der die erneute Berührung stattfand.
Mit dem Torwart ist auch zweifelsohne der Begriff „Rückpass“ verbunden. Gemeint ist damit das Verbot, einen Ball, der dem Torwart absichtlich von einem Mitspieler mit dem Fuß zugespielt wird, in die Hand zu nehmen. Zunächst gilt es klarzustellen, dass der Torwart nicht direkt angespielt werden muss. Wird der Ball beispielsweise neben das Tor gespielt, so dass der Torwart zum Ball laufen muss, darf er ihn dennoch nicht in die Hand nehmen. Auch ist es völlig unerheblich, ob der Ball tatsächlich zurück oder vielleicht auch nach vorn gespielt wird. Insofern ist der Begriff „Rückpass“ etwas irreführend. Besser ist es, von einem unerlaubten Zuspiel zu sprechen. Alles unterhalb des Knöchels gilt als Fuß. Einen Ball, der einem Torwart also mit dem Schienbein zugespielt wird, darf dieser ungestraft in die Hand nehmen. Benutzt der Mitspieler des Torwartes jedoch einen Trick, der die Umgehung dieser Regelbestimmung zum Ziel hat, indem er sich beispielsweise den Ball mit dem Fuß hochnimmt und ihn dann per Kopf zum Torhüter spielt, ist dies eine Unsportlichkeit und muss vom Schiedsrichter mit einer Verwarnung bestraft werden - ganz gleich, ob der Torwart den Ball letztlich überhaupt in die Hand nimmt oder nicht. Ansonsten wird auch ein „Rückpass“ mit einem indirekten Freistoß bestraft. Dies gilt auch, wenn der Ball bei einem Einwurf direkt zum eigenen Torhüter geworfen und von diesem in die Hand genommen wird.
Eine weit verbreitete Meinung auf nahezu jedem Fußballplatz der Republik ist, dass der Torwart in seinem Torraum einen besonderen Schutz genießt. Blickt man ins Regelwerk, stellt man fest, dass dem gar nicht so ist. Neben dem Schutz, dass der Torwart nicht angegriffen werden darf, wenn er den Ball hält, gibt es keine weiteren Bestimmungen dazu. Lediglich in den FIFA-Auslegungen findet man noch den Hinweis, dass der Torwart nicht unfair bedrängt werden darf. Dies gilt beispielsweise bei einem Eck- oder Freistoß. Auch darf der Torwart nicht daran gehindert werden, den Ball aus seinen Händen freizugeben, schließlich hat er dafür nur begrenzt Zeit.
Zusammenfassend kann man festhalten, dass sich viele Bestimmungen im Regelwerk mit dem Torwart befassen und man diese nicht nur als Schiedsrichter, sondern auch als Torwart kennen muss, was die Eingangs erwähnte Sonderstellung des Torwartes in der Mannschaft auch in dieser Hinsicht unterstreicht.