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Den Gipfel stürmen: Klettern

Klettern ist eine noch junge, aber bereits anerkannte Sportart. Galt sie einst als Disziplin der Abenteurer, die in Gebirgshängen ihre Freiheitsideale auslebten, wird sie inzwischen in immer mehr Vereinen und Sporthallen praktiziert. Klettern ist als Wettkampfsport etabliert, obwohl dies nie die Grundidee gewesen ist. Die Disziplinen sind abwechslungsreich und stellen jeweils unterschiedliche Anforderungen an die Sportler. Bei den Spielen 2020 in Tokio gehört Sportklettern erstmals zum Olympia-Programm.

CLIMBING-FRA-IFSC-WORLD-CHAMPIONSHIPS © 2012 AFP

Es ist die bekannteste Form des Sportkletterns. Die Athleten bewältigen an der Kunstwand eine vorgegebene Route in einer bestimmten Zeitvorgabe. Dabei müssen sie nicht oben ankommen, um den Wettkampf zu gewinnen. Es reicht bereits aus, im Parcours weiter zu kommen als die Konkurrenz. Von den Athleten sind Ausdauer sowie technisches und taktisches Geschick gefragt.

Climbers Train at 'The Climbing Works' Indoor Bouldering Wall © 2014 Getty Images

In dieser Disziplin wird ohne Seil und Sicherheitsgurt geklettert. Da die Höhe allerdings gering bleibt, können die Sportler jederzeit vom Felsen oder der Kunstwand abspringen. Dementsprechend verläuft der Boulder-Parcours nicht vertikal, sondern horizontal. Dies erfordert eine sehr gute Beweglichkeit und ein ausgeprägtes Koordinationsvermögen, um die außergewöhnlichen Bewegungsabläufe umzusetzen. In der Regel ist der Athlet dabei nicht auf sich alleine gestellt. Ein 'Spotter' unterstützt am Boden: Er hilft im Falle eines Absturzes und bewahrt den Sportler vor einem harten Aufprall auf Rücken oder Kopf.

Asian X-Games Qualifier. X © This content is subject to copyright.

Schnelligkeit ist hier alles. Die Athleten treten im direkten Duell gleichzeitig gegeneinander an. An der Speedwand sind zwei identische Strecken abgesteckt. Wer zuerst den Gipfel erreicht und den Buzzer betätigt, entscheidet den Wettkampf für sich. Die Athleten sind mit dem Seil gesichert und werden in dieser Disziplin vor allem in ihrer Schnell- und Maximalkraft gefordert.

Fitness-Training als Ausgleich

Klettern kann für Fußballer eine willkommene Abwechslung im Trainingsplan darstellen. Die Kunstwand oder der Naturfelsen bieten spannende Möglichkeiten, sich auszutoben. Der Spaß sollte bei der aktiven Erholung im Vordergrund stehen. Dass viele Muskelgruppen beansprucht werden, führt gleichzeitig zu einem wirkungsvollen Krafttraining für Arme und Beine. Da Klettern zudem aus kreativen Bewegungsformen besteht, fordert jeder weitere Schritt an der Wand die Muskulatur auf eine neue Art und Weise heraus.

Die eigenen Grenzen ausloten

Klettern bietet die Chance, in vielerlei Hinsicht ans Limit zu gehen. Der Kraftaufwand ist hoch, um sich an der Wand weiter nach oben zu arbeiten. Jede Bewegung ist anspruchsvoll und muss vorher genau bedacht werden. Sportkletterer setzen sich somit intensiv mit dem eigenen Handeln auseinander. Eine hohe Konzentrationsfähigkeit ist nötig, um diese Extremsituationen zu meistern. Sportklettern bietet somit neben der physischen Komponente auch ein hervorragendes Mentaltraining. Die Selbstwahrnehmung wird geschärft und die Kontrolle über den eigenen Körper verbessert.

Das Ziel vor Augen

Als "Gipfelstürmer" werden diejenigen bezeichnet, die in ihrer Sportart erfolgreich sind. Genauso heißt es, dass der Weg zum großen Ziel ein langer, schwieriger und steiniger Anstieg ist. Beim Klettern können beide Beispiele wörtlich genommen werden. Wenn ihr unten vor der Wand steht und nach oben schaut, dann habt ihr euer Ziel genau vor Augen. Während des Aufstiegs seht ihr, wie ihr ihm Stück für Stück näherkommt. Klettern beweist, dass sich Anstrengungen und Ehrgeiz auszahlen. Das Erreichen der Spitze und der Blick hinunter zum Boden garantieren ein echtes Erfolgserlebnis.

Den Teamgedanken fördern

Obwohl die Sportler an der Wand auf sich gestellt sind, ist Klettern auch Teamsport. Beim gegenseitigen Absichern sind viel Vertrauen und Kommunikation gefragt, insbesondere dann, wenn sich Anfänger an der Wand zunächst eingewöhnen müssen. Derjenige, der seinen Partner am Boden absichert, übernimmt Verantwortung. Die gegenseitige Abhängigkeit in einer Extremsituation schweißt zusammen und stärkt den Zusammenhalt. Deswegen eignet sich Klettern auch gut zum Teambuilding in der Saisonvorbereitung – ob an der Indoor-Wand oder während eines Trainingslagers in den Bergen.

Weitere Tipps und Hinweise zu anderen Sportarten sind unter 'Themenverwandte Links' zusammengestellt.