Aktuell technische Probleme bei FUSSBALL.DE.
An der Lösung des Problems wird mit Hochdruck gearbeitet.
Wir bitten um euer Verständnis.
"Früh übt sich" ist auch auf das Selbstverständnis einiger Mädchen anzuwenden, die in einem Team mit Jungs spielen und es gar nicht anders kennen. Bei den Bambini sind gemischtgeschlechtliche Teams auch längst keine Seltenheit mehr. "Quereinsteigerinnen" gibt es trotzdem immer wieder – und gerade die müssen lernen, über ihren Schatten zu springen, um ihr Potenzial auszureizen.
Solltest du nicht in der komfortablen Lage gewesen sein, deine ersten Schritte auf dem Platz gemeinsam mit den Jungs gemacht zu haben, ist die Hemmschwelle dahingehend naturgemäß etwas größer. Doch für die persönliche Entwicklung bringt das Zusammenspiel mit den Jungs viele Vorteile mit sich. Ein Blick in die Kader der (U)-Nationalteams reicht, um sich vor Augen zu führen, wie viele erfolgreiche Fußballerinnen bereits von diesem Zusammenspiel profitiert haben. Vor allem die Stichworte "Durchsetzungsfähigkeit" und "Tempo" fallen immer wieder, wenn diese Spielerinnen erzählen, was sie aus ihrer Zeit bei den Jungs mitgenommen haben – zwei Komponenten, die im modernen Fußball von großer Bedeutung sind.
Falls du also merkst, dass du schon ein paar Schritte weiter bist als die Mädchen in deinem Team und vielleicht auch schon den ersten Stützpunkttrainer*innen aufgefallen bist, sind das erste Anzeichen dafür, dass du und dein Talent besondere Aufmerksamkeit und Förderung benötigen. An diesem Punkt ist Eigeninitiative gefordert! Dabei brauchst du keine Angst davor zu haben, dein gewohntes Umfeld bei den Mädchen zu verlassen. Es gibt genügend Möglichkeiten, neben dem Training mit deinen Freundinnen auch bei den Jungs aktiv zu sein und dich selbst weiterzuentwickeln.
Im Idealfall sitzen die Jugendleiter*innen deines Vereins ohnehin regelmäßig zusammen und tauschen sich über die Entwicklung der Spieler*innen in der Abteilung aus. Dabei machen sie sich natürlich auch Gedanken darüber, wie sie den Mädchen im Verein die besten Entwicklungsmöglichkeiten bieten können und ermutigen auch die Trainer*innen stets dazu, Mädchen und Jungs gleichwertig einzusetzen und zu fördern. Wenn du nun auch noch selbst aktiv wirst und Interesse daran zeigst, in einer Jungen-Mannschaft zu spielen, wird das sicherlich Gehör finden.
In einem ersten Gespräch mit deinen Eltern, den Jugendleiter*innen und potenziellen Trainer*innen können die Wünsche, Ideen und Anforderungen aller Seiten abgeglichen werden. Sinnvoll ist, dass du dir in den ersten Trainingseinheiten Woche für Woche ein Bild von der Mannschaft und dem Training machst, anstatt gleich voll einzusteigen. Du holst dir also erstmal nur ein paar "Sonderschichten", anstatt gleich das Team zu wechseln. Nach einigen Einheiten lässt sich abschätzen, ob eine weitere Zusammenarbeit Sinn ergibt oder nicht. Wichtig ist, dass du dich wohl fühlst und den Spaß am Fußball behältst, anstatt gehemmt ins Training zu gehen und dich im schlimmsten Fall ausbremsen lässt. Mit dieser Lösung kannst du deinen Terminkalender am einfachsten planen und musst dich nicht sofort an viele neue Dinge gleichzeitig gewöhnen.
Sollte sich wider Erwarten keine Möglichkeit zur Förderung im eigenen Verein finden, kannst du immer noch mit Hilfe des Zweitspielrechts eine Jungen-Mannschaft finden, die zu dir passt, ohne dafür deine Freundinnen aufgeben zu müssen. Denn anders als beim "klassischen" Zweitspielrecht müssen in deinem Fall die beiden Vereine nicht mehr als 100 Kilometer auseinander liegen und auch nicht in unterschiedlichen Bundesländern ansässig sein. Vielleicht gibt es in der näheren Umgebung eine Mannschaft, in der bereits ein Mädchen mitspielt, oder deren Trainer*in du kennst. In dem Fall lohnt sich die Kontaktaufnahme bestimmt! Denn gerade Trainer*innen, die bereits Erfahrung mit talentierten Mädchen in ihrer Jungs-Mannschaft gemacht haben, berichten immer wieder von den Vorteilen, die eine solche Konstellation für alle Beteiligten hat.
Unter "Themenverwandte Links" findest du hilfreiche Berichte von Spielerinnen, die vom gemeinsamen Spielen mit den Jungs profitiert haben und einen Einblick in diese Zeit geben.