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Nahrungsergänzungsmittel

In der Werbung bekommt man immer wieder zu hören, dass wir ohne bestimmte Nahrungsergänzungsmittel nicht genügend Nährstoffe zu uns führen können. Doch was ist an diesen Aussagen dran? Meistens erscheint es mehr als eine Verkaufsstrategie, als dass es wirklich wissenschaftlich fundiert ist.

Die zusätzliche Zufuhr von Eiweiß ist bei einer ausgewogenen Ernährung nicht notwendig. Da unser Körper ohnehin mit einer Mahlzeit nicht mehr als ungefähr 25 bis 30 Gramm Eiweiß verwerten kann (individuell gibt es kleine Unterschiede), ist diese Menge bereits mit normalen Mahlzeiten zu erreichen – auch bei einer vegetarischen Ernährung. Der Gesamtbedarf für einen Tag liegt auch bei leistungsorientierten Fußballern nicht höher als 1,2 Gramm pro Kilogramm des eigenen Körpergewichts. Etwas höher ist dagegen der Bedarf bei Heranwachsenden; aber selbst hier wird ein Bedarf von 1,8 Gramm Eiweiß pro Kilogramm Körpergewicht nicht überschritten.

Nicht selten liest man, dass heutzutage Obst und Gemüse nicht mehr die Nährstoffe enthalten, wie dies noch vor 20 Jahren der Fall war. Die Untersuchungen hierzu sind allerdings alles andere als eindeutig und es gibt weitaus mehr Untersuchungen, die diese wiederum widerlegen. Also ist auch hier davon auszugehen, dass eine ausgewogene Ernährung unseren Vitaminbedarf durchaus decken kann.

Zusätzlich sollte bedacht werden, dass Tabletten eine reguläre Nahrungszufuhr nicht ersetzen können. Denn Vitamine wirken beispielsweise mit sekundären Pflanzenstoffen zusammen, die in der Frucht selbst vorkommen. Der Verzehr eines Apfels erreicht somit durch das Fruchtfleisch oder etwa die Schale eine höhere Qualität als dies durch Tabletten abgedeckt werden könnte.

Viele Sportler denken, dass sie Mengenelemente wie Magnesium nicht über ihre Ernährung abdecken können und daher in Pulver- oder Tablettenform zuführen müssen. Auch Spurenelemente wie Zink sind sehr beliebt, um das Immunsystem zu unterstützen. Hier gilt es ebenso, nicht die Selbstmedikation zu wählen und stattdessen den Rat eines Arztes einzubeziehen, falls ein Mangel befürchtet wird. Ist ein Mangel tatsächlich vorhanden, kann der Arzt auch entsprechende Dosierungen empfehlen. Denn viele Mittel – beispielsweise Brausetabletten aus dem Supermarkt – beinhalten nicht genügend Magnesium, um einen Mangel wirklich auszugleichen. Ob Magnesium bei Krämpfen hilft, ist wissenschaftlich fraglich. Magnesiummangel kann ein Grund sein, allerdings treten Krämpfe bei Fußballern meist als Folge von Überlastungen auf, so zum Beispiel in der Verlängerung.

Das ultimative Zaubermittel?

Die Versprechen vieler Produkte lesen sich meist gleich. Sie garantieren Gesundheit, Muskelwachstum Fitness und noch viel mehr. Wer diese Versprechungen aber mit einem kritischen Blick betrachtet, dem wird auffallen, dass manche Hersteller in ihrer Produktpalette zahlreiche Wundermittel besitzen. Doch warum sind unsere meisten Mitmenschen in der Lage, sportlich anspruchsvolle Leistung zu bringen, ohne diese Mittel einzusetzen? Oftmals suchen wir immer gerne nach 'Abkürzungen' und wollen einen einfacheren Weg finden. Hersteller von Nahrungsergänzungsmitteln nutzen dies in ihren Werbungen natürlich aus und formulieren dementsprechend ihre Versprechen.

Kostenfaktor

Bei allem Für und Wider sollte auch bedacht werden, dass Nahrungsergänzungsmittel einen erheblichen Kostenfaktor darstellen. Wer ihnen also mit einer gesunden und ausgewogenen Ernährung aus dem Weg geht, der spart Geld!

Ausnahmen bei medizinischen Sonderfällen

Nahrungsergänzungsmittel können aus medizinischer Sicht natürlich Sinn machen! Dann sollte die Empfehlung allerdings von einem Arzt kommen, falls er Mangelerscheinungen vermutet bzw. bereits festgestellt hat. Derartige Produkte jedoch auf Verdacht bzw. nur zur Vorbeugung zu nehmen, ist aber weniger ratsam.