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Die vergangene Saison endete im Chaos, die Gründe hierfür sind bekannt! Und auch, wann die neue Saison beginnt, steht mancherorts in den Sternen. Erst recht, ob und wie sie enden wird. Mit der bestehenden Situation muss man sich anfreunden – auch in der Saisonvorbereitung. Entsprechend gilt es, auf Bestehendem aufzubauen: Was zeichnete das Team in der vergangenen Saison aus, an welchen Schwächen gilt es noch gezielt zu arbeiten? Aus diesen Erkenntnissen sollte der Trainer eine Spielidee für die bevorstehende Saison entwickeln – und diese im Training festigen. Wie er dies macht, beschreiben wir an einem Beispiel.
In der DFB-Trainerzeitschrift Fußballtraining stellte Gilbert Hernandez, Nachwuchstrainer beim Hallescher FC, seine Prinzipien des Angriffsspiels vor und unterzog diese einem umfassenden Taktikcheck. Was hat gut funktioniert? Wo gibt es Verbesserungsbedarf? Und wo müssen ganz neue Ansätze her? Da in der jetzigen Situation ohnehin kaum Zeit für ganz Neues ist, geht es vielmehr darum, die Stärken des Teams zu festigen und die Schwächen zu schwächen.
Zu Beginn der Vorbereitung muss der Trainer bei seinem Team diesmal wohl keine großen Kunststücke vollbringen, um die Lust auf Fußball wieder zu wecken. Zu lange war die coronabedingte Pause und die Sehnsucht nach der sportlichen Betätigung. Doch auch hier müssen die Sinne der Spieler wieder darauf geschärft werden, was es konkret zu verbessern gilt. Hernandez hatte hierfür gemeinsam mit seinem Team auch in jeweils 30-minütigen Gesprächen vor der Pause folgende Punkte identifiziert:
Wer derart detailliert in die Analyse geht, wird erkennen, dass es wahrscheinlich auch für das eigene Team noch viel zu tun gibt. Ausgehend von den gefundenen Erkenntnissen geht es im nächsten Schritt nun darum, die Angriffsprinzipien zu verfeinern, zu festigen, zu erweitern und gegebenenfalls auch zu verändern. Gilbert Hernandez hat dabei für sein Team einige Maßnahmen für die Vorbereitung identifiziert, die es umzusetzen gilt:
Die vorstehend definierten Zielsetzungen gilt es dann, im nächsten Schritt auszudifferenzieren und in Spiel- und Übungsformen zu überführen. Zum gewünschten Zwei-Kontakt-Spiel sagt Hernandez beispielsweise, dass dies seiner Meinung nach einem Direktspiel vorzuziehen sei, da direkte Zuspiele ein hohes Risiko für Ballverluste beinhalten. Eine höhere Ballkontrolle durch den ersten Kontakt ermöglicht mehr Sicherheit, und die Anschlussaktion wird somit kontrollierter ausgeführt.
Dabei sollten die Spieler die Ballkontrolle bereits bewusst und zielgerichtet in die Bewegung ausführen, um den zweiten Kontakt bestmöglich vorzubereiten. Außerdem sollten die Spieler die jeweils geeigneten Spielfortsetzungslösungen bereits vor dem ersten Kontakt erkannt haben. Im Mittelpunkt des Trainings eines schnellen Zwei-Kontakt-Spiels steht dabei, in Ballbesitz zu bleiben, den Ball schnell und sicher laufen zu lassen sowie den optimalen Pass in den optimalen Raum für eine torgefährliche Anschlussaktion zu spielen.
Vor diesem Hintergrund hat Hernandez die folgenden Trainingsformen entwickelt und mit seinem Team trainiert:
Nach gleichem Prinzip sollte der Trainer auch mit den anderen definierten Zielsetzungen für das Training in der Saisonvorbereitung verfahren. Die jeweiligen Zielsetzungen gilt es dabei, individuell für das eigene Team festzulegen. So ist auch in Zeiten von Corona eine konzentrierte und zielgerichtete Saisonvorbereitung möglich – zumindest, wenn man das eigene Team bereits gut kennt und einen Überblick über die bestehenden Stärken und Schwächen hat.
Für Trainer, auf die Letzteres nicht zutrifft, haben wir unter 'Themenverwandte Links' einige allgemeine technisch-taktische Inhalte für die Saisonvorbereitung zusammengestellt. Egal, ob die Trainer also neu sind im Team oder bereits 'alte Hasen' – wir wünschen allen eine gelungene Saisonvorbereitung und einen guten Start in eine hoffentlich erfolgreiche erste Saison 'nach Corona'!