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Die Schwerpunkte, die während einer Vorbereitung „abgearbeitet“ werden müssen, sind vielfältig. Die lange Vorbereitungszeit hat den großen Vorteil, dass unter recht wenig Druck Automatismen einstudiert werden können. Standardsituationen scheinen jedoch selten Priorität zu haben. Häufig entsteht der Eindruck, insbesondere im Amateurfußball, dass ruhende Bälle planlos vors Tor geschlagen werden und somit eine gute Gelegenheit, mit einem Schlag drei Punkte zu sichern, leichtfertig verschenkt wird.
In der vergangenen Bundesliga-Saison 2020/21 fielen beispielsweise 17 Prozent der Treffer (162 von 928 Toren) nach Standardsituationen (Elfmeter ausgenommen). Dieser Wert unterstreicht ihre Bedeutung. Standards können das gewisse Extra ausmachen und sind die einzige Möglichkeit im komplexen Fußball, einen Spielzug geplant vorzubereiten – ähnlich wie im American Football. Dabei bedarf es dazu nur ein wenig Kreativität und regelmäßiges Üben. Es wird ihnen jedoch schlichtweg zu wenig Zeit gewidmet, weil manche*r Trainer*in glaubt, bei zwei oder drei wöchentlich Einheiten keine Zeit dafür zu haben und dass der Nutzen in keinem Verhältnis zum Aufwand stünde. Wer jedoch einmal monatlich nach dem Freitagstraining ein paar Ecken spielen lässt, kann nicht erwarten, dass sie im Wettkampf zum Erfolg führen.
Eine Frage beim Üben von Standardsituationen lautet immer: Mit oder ohne Verteidiger*in? Das sei jedem selbst überlassen. Es ist auch unerheblich, ob das gegnerische Team im Raum oder 'gegen den Mann' verteidigt – maßgeblich ist, den jeweiligen Zielraum vor der Ausführung freizuhalten bzw. überraschend zu öffnen, damit die Zielspieler*innen mit Tempo 'in den Ball' hineinstarten können. Selbstredend ist jede Variante vor der Ausführung per Code-Wort anzukündigen, damit alle beteiligten Spieler*innen die richtigen Positionen einnehmen und die richtigen Pass- und Laufwege ausführen. Einstudierte Standards bringen einige Vorteile mit sich.
Die Grundlage des konsequenten Verteidigens ist das Stellungsspiel. Dabei ist es nur von zweitrangiger Bedeutung, ob man in Mann- oder Raumdeckung agiert. Sind gegnerische Aktionen bereits früh vorhersehbar oder gar bekannt (z. B. Freistoß auf den ersten Pfosten), gilt es, vorausschauend zu agieren, die Zielräume anzulaufen und dort entschlossen zu klären. Gerade diese Entschlossenheit und eine höchstmögliche Aufmerksamkeit sind für die Verteidigung gegnerischer Standardsituationen unabdingbar: Wer einmal kurz pennt, kommt zu spät, und wer auf dem meist äußerst engen Raum seinen Körper nicht einsetzt, geht zwar nicht unbedingt unter, kommt aber ganz sicher nicht hoch zum Kopfball!