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Teamgeist ist keine Worthülse, sondern im Mannschaftssport eine unabdingbare Voraussetzung. Die Teamentwicklung ist folglich für Trainer aller Spielklassen ein zentrales Ziel. Sie beginnt bereits mit dem ersten Tag der Vorbereitungsphase, dauert Wochen und Monate und sollte von Beginn an vom Trainer- und Funktionsteam beobachtet und gesteuert werden.
Der Begriff 'Team' ist heutzutage in aller Munde. Doch was genau verbirgt sich eigentlich dahinter? Seine sprachliche Wurzel stammt aus dem Altenglischen und bedeutet so viel wie 'Familie' und 'Gespann'. Was macht eine Familie aus? Sie ist miteinander verbunden, teilt einen gemeinsamen Namen, gemeinsame Überzeugungen und Werte, und sie hält zusammen. Auch der Begriff des Gespanns erzeugt eine klare Vorstellung: Wir ziehen gemeinsam an einem Strang und wir setzen unsere Kräfte an der gleichen Stelle und für das gleiche Ziel ein. Wie entsteht nun ein Team?
Der amerikanische Psychologe Bruce Tuckman entwickelte ein aus den vier Phasen Forming, Storming, Norming und Performing bestehendes Modell. Im Folgenden werden diese englischen Begriffe durch entsprechende deutsche ersetzt: Kennenlernen, Konfrontation, Festigung, Leistung.
In der Kennenlern-Phase machen sich die Mannschaftsmitglieder miteinander vertraut. Sie erkunden, ob sie sich der Gruppe zugehörig fühlen und welche Rolle sie darin spielen. Es entstehen Gefühle der Unsicherheit, der bedachten Zurückhaltung, die eine sensible Führung durch den Trainer erfordern. Daher ist eine Orientierung an Zielen und klaren Vorgaben empfehlenswert. Er sollte sich bemühen, die Motive und Erwartungen seiner Spieler zu ermitteln und diese mit seinen Vorstellungen abzustimmen. Und auf eine gute Stimmung achten, um die grundsätzlich positive Anfangsmotivation zu stärken.
In der zweiten Phase Konfrontation/Konflikt haben die Spieler ihre derzeitigen Rollen und Positionen erkannt und versuchen, diese auszubauen bzw. zu erhalten. Dabei kann es zu Gruppenbildung, Streitigkeiten und Konkurrenzkämpfen bis hin zur Rebellion gegen den Trainer kommen. Der muss die Gruppen beobachten und gegebenenfalls einschreiten, insbesondere bei zu starken und dominanten Gruppen. Die angesprochenen Konflikte und Widerstände gegen die Kontrolle durch die Gruppe oder gegen die Gruppennorm sind normale Verhaltensweisen und bedürfen einer bedachten Führung von außen. Dem Trainer kommt die Aufgabe zu, individuelle Stärken und Schwächen zu erkennen, sie transparent zu machen und einschätzen zu können. Anschließend sollten alle Spieler ihre Aufgaben und Rollen innerhalb der Mannschaft kennen.
In der dritten Phase Festigung wachsen die Kompromissbereitschaft und der gegenseitige Respekt. Meist muss der Trainer nicht mehr eingreifen, sondern kann die Gruppe sich selbst überlassen. Er kann diesen Festigungsprozesse jedoch durch gemeinsame Unternehmungen wie einen Mannschaftsabend fördern.
Die vierte Phase Leistung sieht dann den Erfolgsgedanken im Mittelpunkt. Die Teammitglieder sammeln ihre Kräfte, um das gemeinsame Ziel zu erreichen. Dabei gibt es im Ablauf immer wieder Umwege oder gar Rückschritte in eine frühere Phase, etwa bei Neuzugängen oder neuen Konflikten.
Zusammengefasst lässt sich festhalten, dass die Phasen der Teamentwicklung fortlaufend stattfinden und einer sensiblen und empathischen Führung bedürfen. Die nachstehenden Tipps geben Orientierungshilfen zum Trainerverhalten während dieses Prozesses. Ein gemeinsames Ziel, gemeinsame Regeln und eine gemeinsame Vision sind eine sehr gute Grundlage, um die Mannschaft zusammenzuführen und saisonal zu begleiten.
Weitere Tipps und Hinweise zur Betreuung der Mannschaft sind unter 'Themenverwandte Links' zusammengestellt.