Aktuell technische Probleme bei FUSSBALL.DE.
An der Lösung des Problems wird mit Hochdruck gearbeitet.
Wir bitten um euer Verständnis.
Verschiedene Interessen und Sichtweisen zwischen Trainern und Spielern können häufig zu Konfrontationen führen, die der Trainer stets im Sinne der Mannschaft lösen sollte. Ein Spieler nimmt es mit den Teamregeln nicht so genau, verhält sich wenig konstruktiv, trinkt bzw. feiert zuviel oder fehlt ständig aus scheinbar fadenscheinigen Gründen. Hier gilt es, als Trainer die richtigen Entscheidungen zu treffen. Doch dabei muss er komplexe Zusammenhänge berücksichtigen und sich zunächst einmal in die Lage des Betreffenden versetzen.
Zu lange gefeiert, zu spät beim Treffpunkt – und dann untergräbt er auch noch mit immer währenden negativen Kommentaren die Autorität des Trainers. Sie denken: "Immer der gleiche!" Aber andererseits: Wer hat denn beim letzten Spiel die Arme hochgekrempelt und das 0:1 gegen das Schlusslicht doch noch fast im Alleingang in ein 2:1 gewandelt? Wer springt denn mit dem Kopf in eine Flanke, ungeachtet von drei gegnerischen Verteidigern. Wessen technische Fertigkeiten machen denn häufig den Unterschied? Oftmals herrscht hier 'Personalunion'!
Einen solchen Spielertyp gibt es fast in jeder Mannschaft. Und das Teamwohl liegt dabei nicht immer klar auf der Hand! Schlüssige Argumente gibt es auf beiden Seiten:
Durch die verschiedenen Sichtweisen gerät der Trainer in einen Handlungszwiespalt: Einerseits muss er alle Spieler unabhängig von ihrer Spielstärke mehr oder weniger gleich behandeln, andererseits gerät auch die Zufriedenheit anderer Spieler ins Wanken, wenn er den 'Problemspieler' einfach aus dem Team entfernt und so den sportlichen Erfolg auf diese Weise gefährdet.
Dem Trainer muss klar sein, dass der Spieler argumentativ im Vorteil ist. Seine Punkte sind in Toren, Vorlagen usw. schwarz auf weiß ablesbar. Die vom Trainer angeführten Zusammenhänge können dem Spieler derweil als nicht sofort greifbar und spekulativ vorkommen.
Ein weiteres Problem verschärft die Situation des Trainers noch: Basierend auf seiner Leistung für das Team verlangt der Spieler oftmals vom Funktionsteam 100 Prozent Leistung. Optimale Materialien, bestmögliche medizinische Versorgung usw.! Auch hier wird dem Spieler nicht schwerfallen, der Mannschaft klarzumachen, dass er mit der richtigen Therapie in der vergangenen Woche sicher noch zwei Tore mehr geschossen hätte! Dieses Argument ist allerdings faktisch gesehen ebenfalls höchst spekulativ.
Als Trainer gilt es daher, klare Handlungsrichtlinien aufzustellen und – vor allen Dingen – diese auch offen und transparent deutlich zu kommunizieren:
Fazit: Frühzeitig einen Punkt definieren, bei dem das Fehlverhalten eines Spielers das Teamgefüge nachhaltig zu stören imstande ist! Bis zum Erreichen dieses Punktes stets verhandlungs- und kompromissbereit bleiben. Danach konsequent die Einhaltung der festgelegten Teamregeln und Vorgehensweisen forcieren!
Ein kluger Schachzug des Trainers ist der Versuch, den Spieler für die Durchsetzung der eigenen Zielsetzungen zu gewinnen und ihn hierfür mit einigen kleinen Privilegien auszustatten (z. B. Einbeziehung in ausgewählte Entscheidungen rund ums Team usw.). Dies kann sogar so weit führen, dass man ihm einen besonderen Posten wie z. B. das Kapitänsamt überträgt!
Viele Trainer scheuen diesen Schritt jedoch, weil sie Angst davor haben, dass der Eindruck entsteht, dass es letztendlich das Fehlverhalten des Spielers war, das ihm sozusagen 'als Belohnung' auch noch dieses Amt eingebracht haben. Doch eigentlich war es ja die herausragende Stellung des betreffenden Spielers im Team, die einerseits für das Gefüge aus den genannten Gründen eine gewisse Gefahr darstellt, ihn andererseits jedoch für die Ausübung eines solchen Amtes geradezu prädestiniert!
Wer mutig ist und sich vom Umfeld auch schonmal als "vollkommen verrückt" bezeichnen lässt, dem kann so die Win-win-Situation für alle Seiten gelingen: Ein nicht angepasster Führungsspieler, der seine Verantwortung für das Kollektiv entdeckt und seine Verhaltensweisen entscheidend verändert, um – und das ist ja jetzt auch SEINE Aufgabe – für das Team voranzugehen. Schließlich verträgt eine Mannschaft ja bekanntlich nicht ausschließlich 'Schafe', sondern braucht eben auch diesen einen '(Leit-)Wolf'!