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1.FC Union Berlin: Das Überraschungsteam

Wer hätte Union Berlin auf einem Europa League-Platz erwartet? Vermutlich kaum jemand. Nachdem ihnen bereits in der vergangenen Saison sensationell der Klassenerhalt gelang, setzen sie in dieser Saison noch einen drauf und spielen sogar oben mit. Trainer Urs Fischer holt das Maximum aus seinem Team heraus, das neben der mannschaftlichen Geschlossenheit mit taktischer Disziplin und einem klaren Plan überzeugt.

Der Underdog mischt die Liga auf

Union Berlin ist die Überraschung der bisherigen Saison. Mit 24 Punkten nach 14 Spielen stehen sie auf dem fünften Platz. Mit 29 Treffer stellen sie zudem, gemeinsam mit Bayer Leverkusen, nach dem FC Bayern München die zweitbeste Offensive (Stand: 07.01.2021). Das Team von Cheftrainer Urs Fischer liefert auf hohem Niveau ab und bringt konstant seine Leistungen. Die Grundformation variiert der Coach je nach Gegner, was aufzeigt, dass die Spieler seine Spielidee verinnerlicht haben und sehr diszipliniert umsetzen. Egal ob mit Dreier- oder Viererkette, einer oder zwei Spitzen, Union ist perfekt auf seine Gegner eingestellt. Und sogar ohne Topspieler Max Kruse läuft es rund.

Diszipliniertes Pressing

Die "Eisernen" sind eine sehr diszipliniert verteidigende Mannschaft. Nur RB Leipzig, Bayer Leverkusen und der VfL Wolfsburg kassierten weniger Treffer als die Berliner (18). Das Pressing bildet die Basis der Spielidee und ist die Grundlage für den Erfolg. Sie verteidigen sehr kompakt. Jeder ist für den anderen da. Im ballnahen Raum agieren sie mannorientiert und schaffen es so (zusammen) Druck auf den Ballführenden auszuüben und Fehler zu provizieren. Dadurch entstehen Ballgewinne, die sie für ihre gefährlichen Umschaltsituationen nutzen. Zusätzlich sind sie mit ihren großgewachsenen Innenverteidigern stets dazu in der Lage, auch lange Bälle problemlos zu verteidigen.

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Union agiert in einem kompakten 4-1-4-1 Mittelfeldpressing. Mit dem Pass von Alaba zu Boateng läuft Stürmer Awoniyi im Bogen an. Außerdem rückt der linke "Achter" Grießbeck in die erste Pressinglinie vor und setzt Boateng unter Druck.

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Durch das Anlaufverhalten von Grießbeck ist Boateng gezwungen, nach außen zu Außenverteidiger Pavard zu passen. Mit dem Zuspiel attackiert ihn Bülter. Im ballnahen Raum wird mannorientiert verteidigt: Lenz deckt Gnabry. Lewandowski, der von Knoche verfolgt wird, wechselt die Position mit Goretzka, dessen Laufweg Prömel aufnimmt.

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Pavard wird von Bülter unter Druck gesetzt und hat keine Anspielmöglichkeiten nach vorne, sodass er zu einem Rückpass zu Boateng gezwungen ist. Auf diesen Pass reagiert Awoniyi und läuft Boateng an. So hält er den Druck aufrecht und unterbindet eine Spielverlagerung. Knoche verfolgt weiterhin den sich nach außen absetzenden Lewandowski.

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Boateng passt zu Lewandowski, der weiterhin von Innenverteidiger Knoche verfolgt und unter Druck gesetzt wird. Deswegen ist er zu einem Rückpass gezwungen.

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Boateng wird erneut von Bülter unter Druck gesetzt. Union steht im ballnahe Raum weiterhin sehr kompakt, sodass Boateng einen langen Ball spielen muss.

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Union agiert in einem kompakten 4-1-4-1 Mittelfeldpressing. Hummels passt quer zu Akanji.

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Union steht im ballnahen Raum kompakt. Teuchert läuft den andribbelnden Akanji an. Bülter nimmt den Laufweg von Meunier auf. Außenverteidiger Lenz verfolgt den sich in die Halbspur bewegenden Reyna.

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Mit dem Pass von Akanji zu Reyna attackiert Lenz aggressiv nach vorne. Teuchert kommt zum Doppeln dazu. Bülter nimmt den tiefen Laufweg von Meunier auf, wohingegen Prömel auf einen Pass zu Witsel spekuliert.

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Die Innenverteidiger Knoche und Friedrich (nicht im Bild) sichern durch. Ersterer orientiert sich an Reus, zweiterer an Moukoko. Lenz und Teuchert doppeln Reyna. Den Ballgewinn kann letztlich Prömel erzielen, der einen Konter einleitet.

Schnelles Umschalten nach Ballgewinn

Durch ihr starkes Defensivverhalten gelingen Union viele Ballgewinne, die sie unabhängig von der Zone der Balleroberung nutzen, um schnell und zielgerichtet zu kontern. Dadurch erspielen sie sich viele Torchancen, die sie jedoch noch zu häufig ungenutzt lassen. Dennoch gelingt hierdurch der ein und andere Treffer. Insbesondere der schnelle Stürmer Awoniyi zeichnet sich als Zielspieler aus, egal ob als Vorbereiter oder als Vollstrecker.

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Friedl spielt einen langen Ball nach vorne.

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Hübner geht zum Kopfball. Den zweiten Ball kann Ingvartsen "aufsammeln" und direkt zu Knoche weiterleiten, der mit einem dynamischen Dribbling einen Konter einleitet.

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Knoche passt in die Tiefe zu Awoniyi (nicht im Bild). Becker läuft mit dem Pass in die Tiefe.

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Es ist ein 2-gegen-2-Konter entstanden: Awoniyi dribbelt von Toprak verfolgt in Richtung Tor. Becker kreuzt Awoniyis Laufweg und wird von Friedl übernommen.

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Awoniyi passt quer in den Lauf von Becker, der mit dem ersten Kontakt an Friedl vorbeikommt und von der Strafraumgrenze in die ballferne Ecke verwertet.

Standards als "Zusatzwaffe"

Wenn Union aus dem eigenen Positionsspiel heraus mal weniger gelingt, haben sie als zusätzliche "Waffe" ihre Standards in Petto. Sieben Treffer nach Ecken und indirekten Freistößen erzielten sie bereits. Hier sticht Innenverteidiger Marvin Friedrich mit vier Treffern als torgefährlichster Verteidiger der Liga heraus. Insbesondere bei Eckbällen zeigen sich die "Eisernen" mit einstudierten Varianten und einer Vielzahl von großen Spielern gefährlich. Dafür nutzen sie Bewegungen außerhalb des Sichtfelds der Verteidiger, um sich einen Bewegungs- und Geschwindigkeitsvorteil zu verschaffen oder der Zielraum wird für einen Spieler freigezogen.

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Bayern verteidigt die Ecke raumorientiert. Bei Union steht Ingvartsen vor dem Torhüter, Prömel im Torraum zwischen zwei Verteidigern und ein Pulk aus vier Spielern ist zum Einlaufen bereit. Mit Bülter und Becker agieren zwei Spieler im Rückraum als Absicherung und Verwertung von zweiten Bällen. Der Zielraum ist folglich der erste Pfosten.

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Mit der Ecken-Ausführung durch Trimmel läuft Prömel zum ballnahen Pfosten. Dabei erläuft er sich einen Bewegungsvorsprung, weil Pavard ihn zu spät in seinem Blickfeld hat und Boateng von seinem eigenen Mitspieler geblockt wird. Der Pulk läuft gestaffelt ein.

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Prömel köpft in die ballferne Ecke, ohne Neuer eine Chance zu lassen.

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Der BVB verteidigt die Ecke mit einem Mix aus Raum- und Manndeckung. Union hat mit Prömel einen Spieler im Torraum und einen Vierer-Pulk, bestehend aus Grießbeck, Knoche, Awoniyi und Friedrich, der zum Einlaufen bereitsteht. Becker und Bülter (nicht im Bild) sind für den Rückraum zuständig.

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Mit der Ausführung von Trimmel läuft Prömel zum ballnahen Pfosten, wodurch er gleich drei Verteidiger bindet. Grießbeck, Knoche und Friedrich laufen ebenfalls zum ballnahen Pfosten bzw. ins Zentrum und ziehen so ihre Gegenspieler mit. Awoniyi hingegen läuft zum "vernachlässigten" ballfernen Pfosten.

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Prömel verlängert zum ballfernen Pfosten, wo Awoniyi völlig freistehend ins Tor verwertet.

Union spielt bisher eine beeindruckende Saison mit konstant guten Leistungen. Es wird spannend zu beobachten, inwieweit sie dieses Niveau über den Saisonverlauf hinaus aufrechterhalten können. Bisher deutet nichts darauf hin, dass sie in ein Leistungsloch fallen könnten.

Unter "Themenverwandte Links" haben wir weitere Taktikanalysen (Borussia Mönchengladbach, RB Leipzig, SpVgg Greuther Fürth, VfB Stuttgart, FC Augsburg) aus den vergangenen Wochen angehängt.

 

Autor: Thomas Stillitano / Philippka