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Anbieten und Freilaufen: Clever mit den Räumen spielen

Ein Pass, eine mangelhafte Ballkontrolle und die logische Folge: ein Ballverlust! Der Trainer regt sich auf. Der technische Fehler ist häufig die Ursache dafür, dass das Team nun wieder viel Energie investieren muss, um das Spielgerät zurückzugewinnen. Bei genauerem Betrachten ist der technische Fehler jedoch lediglich das Endprodukt der Fehlerkette. Vielmehr ist es dem Passempfänger zuvor nicht gelungen, sich in eine Position zu bringen, in der er vom ballbesitzenden Spieler sicher und erfolgversprechend angespielt werden kann.

Individualtaktik mehr forcieren

Weltklassespieler beherrschen automatisierte individualtaktische Elemente und ‘scannen’ ein Spiel weit bevor sie überhaupt in Ballbesitz gelangen. Dass diese Freilaufbewegungen höchst unterschiedlich, aber jeweils erfolgreich sein können, zeigen Beispiele wie Cristiano Ronaldo auf der einen, aber auch Toni Kroos oder Xavi auf der anderen Seite. Während der Portugiese oft mit viel Tempo in der Tiefe bedient wird, gelingt es den beiden Weltmeistern aus Deutschland und Spanien, sich mit Auge eher nach hinten abzusetzen und ständig anspielbar zu sein.

Verschiedene Freilaufstile

Beide Varianten sind augenscheinlich unheimlich schwer zu verteidigen. Die Spieler rufen individualtaktische Details ab, die durch ständig wiederholendes Training unterbewusst in der Wettkampfsituation abgerufen werden. Bevor sie überhaupt erst den Ball bekommen, haben sie sich bereits hervorragend vororientiert, den freien Raum erkannt und diesen im richtigen Moment (Timing) attackiert. Ronaldo, Kroos und Xavi haben also gelernt, wie sie sich freilaufen müssen, um ihren Stärken entsprechend die folgende technische Aktion optimal vorbereiten zu können.

Fokus auf den Basics

Im Grundlagenbereich ist es notwendig, den Fokus stark auf die technische und individualtaktische Ausbildung zu lenken. Denn eine breite individuelle Förderung der Spieler stellt ein festes Fundament für darauffolgende Ausbildungsstufen dar. Um technische Fehler zu minimieren und Spielhandlungen möglichst optimal vorzubereiten, müssen die Kinder das Freilaufen frühzeitig erlernen. Die folgenden Übungs- und Spielformen samt Coachingtipps sollen ihren Spielern dabei helfen, jederzeit eine optimale Positionierung zum Ball zu finden.

Technische Vorbereitung

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Organisation und Ablauf

  • Für je 5 Spieler 4 Stangen in Rautenform in einem Abstand von ca. 15 bis 20 Metern (optimale Entfernung für das Trainieren der Passschärfe) aufstellen.
  • Ablauf 1: A spielt zu B, der den Pass nach dem ‘Komm-Gehen-Prinzip’ in die Tiefe fordert.
  • Ablauf 2: C spielt zu D, der den Pass nach dem ‘Geh-Kommen-Prinzip’ in den Fuß fordert und mit dem 1. Kontakt in die Spielrichtung mitnimmt.
  • Ablauf 3: E spielt zu F, der den Pass in einer aufdrehenden, maximal öffnenden Position fordert und am ‘Gegenspieler’ vorbei mitnimmt.

Coachingpunkte

  • Timing beim Freilaufen: Mit dem Pass den freien/frei gemachten Raum attackieren.
  • Den Körper maximal zum Spielfeld in Spielrichtung öffnen.
  • Die Freilaufbewegung mit einem explosiven Richtungswechsel verknüpfen.
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Organisation und Ablauf

  • Ein 40 x 40 Meter großes Feld mit 2 Jugendtoren errichten.
  • 4 Stangen bzw. Dummys gemäß Abbildung aufstellen.
  • Die Spieler in 2 Teams einteilen und gemäß Abbildung postieren.
  • Ablauf Team Blau: B fordert den Ball von A kommend-gehend hinter dem Dummy (Prinzip: Durch ein ‘Fenster’ spielen und das andere attackieren).
  • Ablauf Team Rot: D fordert den Ball von C per ‘Gehen-Kommen’ und dribbelt mit dem ersten Kontakt durch das ‘Fenster’ innen.
  • Variante: im Bogen in die offene Position absetzen.

Coachingpunkte

  • Bei der Ballmitnahme einen größeren Winkel laufen, um eine optimale Position zum Ball zu haben.
  • Die Abseitsregel beachten.
  • Es gibt keine Läufe in die Tiefe, sondern nur maximale Sprints.
  • In der offenen Spielstellung immer den Vorderfuß anspielen.

Hinführende Spielformen

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Organisation und Ablauf

  • Ein 20 x 15 Meter großes Feld markieren. Außerhalb 4 Minitore gemäß Abbildung aufstellen.
  • 2 Mannschaften à 4 Spieler einteilen, die im Feld gegeneinander Handball auf Ballhalten spielen.
  • Nach 10 Zuspielen in Serie ohne Bodenkontakt darf sich ein Spieler des erfolgreichen Teams außerhalb des Feldes seitlich absetzen, den Ball mit dem Fuß kontrollieren und auf das entferntere Tor abschließen. Ein gegnerischer Spieler darf diese Aktion verteidigen.
  • Variante: Zuspiele nur per Aufsetzer spielen (provoziert das Lösen aus dem Deckungsschatten).

Coachingpunkte

  • Den Deckungsschatten verlassen.
  • Richtige Position zum Ball finden, um die Anschlussaktion optimal vorzubereiten (Vor­orientierung).
  • Explosive und plötzliche Richtungsänderungen einbauen.
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Organisation und Ablauf

  • Ein 20 x 15 Meter großes Feld mit 4 Minitoren gemäß Abbildung errichten.
  • Die Spieler in 2 Gruppen teilen und je einer Torseite zuweisen.
  • Von beiden Teams postiert sich je 1 Spieler im Feld.
  • A soll sich so von B lösen, dass er von C angespielt werden kann.
  • Anschließend 1 gegen 1 auf die Minitore.
  • B darf nach einer Balleroberung kontern.
  • Mit der Abseitsregel spielen.
  • Variante: Nach dem Pass von C zu A rückt C sowie ein weiterer Spieler von Rot zum 2 gegen 2 ins Feld.

Coachingpunkte

  • Den Spielern zunächst Kreativität und Freiheiten für ein eigenständiges Freilaufen ermöglichen. Anschließend Optionen aufzeigen:
    • Gehen-Kommen
    • Kommen-Gehen
    • Innen-außen / Außen-innen
    • In die offene Position absetzen
    • In den Gegner ‘reinlegen’

Komplexe Spielformen

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Organisation und Ablauf

  • Einen doppelten Strafraum mit 2 Jugendtoren und Torhütern markieren und gemäß Abbildung seitlich je 2 Quadrate (ca. 10 x 10 Meter) errichten.
  • 2 Teams à 4 Spieler einteilen.
  • Wettkampf: B setzt sich aus dem Quadrat mit direktem Gegenspieler explosiv nach hinten in das freie Quadrat ab und fordert von A das Zuspiel aus einem diagonalen Passwinkel.
  • Anschließend soll sich B im 1 gegen 1 durchsetzen und auf das Tor abschließen.
  • Variante: Die zu durchbrechenden Linien einschränken.

Coachingpunkte

  • Explosives Lösen im Rückwärtssprint in eine maximal geöffnete Position.
  • Vor dem Anspiel vororientieren und den Blick nach vorne richten, um einen möglichen freien Raum zu erkennen, der mit dem ersten Ballkontakt attackiert wird.
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Organisation und Ablauf

  • Ein 20 x 40 Meter großes Feld markieren.
  • 12 bis 14 Meter hinter beiden Grundlinien ein Jugendtor mit Torwart aufstellen.
  • 2 Mannschaften à 4 Spieler bilden.
  • Ziel ist es, aus dem 4 gegen 4 im Feld einen tiefen Pass Richtung gegnerisches Tor zu spielen, den ein Mitspieler ersprinten und anschließend im 1 gegen 1 gegen den Torwart verwerten kann.
  • Die freie Zone vor dem Tor darf erst mit dem Pass betreten werden.
  • Variante: Ein gegnerischer Spieler darf mit dem durchstartenden Spieler mitgehen und ihn verteidigen.

Coachingpunkte

  • Clever in die Tiefe starten (Parallellauf zur Grundlinie, im Bogen etc.), sprich, verzögert die Tiefe attackieren, um regelgerecht an den Ball zu gelangen.
  • Den Ball lautstark in die Tiefe fordern.
  • Auf gutes Timing achten und mit dem Pass die Tiefe attackieren.

Weitere Tipps und Hinweise zum Training mit D-Junioren sind unter 'Themenverwandte Links' zusammengestellt.