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Bald ist es wieder soweit: Kinder, Eltern und Trainer fiebern dem Start der neuen Fußballsaison entgegen. Doch während die Familien die Sommerferien genießen, hat der Trainer einige wichtige Entscheidungen zu treffen. Bleibt er seiner alten Mannschaft als Coach erhalten oder übernimmt er in seinem oder gar einem anderen Verein eine ganz neue Mannschaft?
So oder so muss er gemeinsam mit dem Jugendvorstand darüber beraten, wie in etwa sein Kader aussehen kann. Das betrifft nicht nur die Leistungsstärke, sondern zunächst vor allem auch die Größe. Denn während ein Großstadtverein das Potenzial hat, fünf oder mehr Mannschaften in einem Jahrgang zu melden, fehlt es einem Dorfverein oftmals nicht nur an ausreichend fußballbegeisterten Kindern für ein Team, sondern auch an Trainern und Betreuern. Dann hat der Trainer praktisch keine Möglichkeit, über eine sinnvolle Kaderzusammenstellung nachzudenken. Er muss das nehmen, was da ist! So können Kader viel zu klein, aber durchaus auch mal viel zu groß geraten, um einen entwicklungsgerechten Trainings- und Spielbetrieb aufrechtzuerhalten.
Folgende Faktoren, auf die der Trainer keinen oder nur geringen Einfluss hat, bestimmen die Kaderplanung:
Diese ‘harten’ Faktoren lassen den Trainer die Frage stellen: „Welche Auswahlmöglichkeiten bei der Kaderzusammenstellung habe ich?“ bzw. „Habe ich überhaupt eine Wahl?“ Die Antworten sind von Dorf zu Dorf und von Stadt zu Stadt individuell zu analysieren und beruhen oftmals auf Erfahrungswerten. Aufgabe des Trainers ist es, gemeinsam mit den Vereinsverantwortlichen darüber nachzudenken, wie viele Nachwuchsteams in der nächsten Saison gemeldet werden können. Deren Anzahl bestimmt nämlich die Möglichkeit, das Leistungsgefälle aller verfügbaren Spieler in den einzelnen Mannschaften zu differenzieren.
Wie viele Spieler bilden eine optimale Kadergröße? Einerseits muss der Trainer berücksichtigen, dass in den Wettspielen alle Kinder häufig zum Einsatz kommen können, andererseits ist gerade im Kinderfußball immer wieder mit Ausfällen einzelner Kicker (Krankheit, Schule, Geburtstage, familiäre Termine etc.) zu rechnen. In diesen Fällen muss der Rest des Kaders in der Lage sein, diese ‘Verluste’ abzufangen, um einen reibungslosen Trainings- und Wettspielbetrieb aufrecht zu erhalten.
Daher hat sich die Formel: Mannschaftsstärke im Wettspiel + 5 Spieler = Kadergröße bewährt. Da im Kinderfußball beliebig häufig gewechselt werden kann, erhalten alle Spieler so immer noch ausreichend Einsatzzeiten. Sollte der Kader wider Erwarten doch einmal deutlich schrumpfen, kann ein frühentwickelter (akzelerierter) Spieler aus der Altersklasse darunter oder ein spätentwickelter (retardierter) von oben aushelfen.
Jedes Kind entwickelt sich individuell und sollte nicht mit einem anderen verglichen werden. Hier greift das Prinzip der Differenzierung. In homogenen Leistungsgruppen ist es möglich, die Entwicklung der Spieler im größtmöglichen Maß zu fördern. Wenn es dem Trainer also möglich ist, sein Team leistungshomogen zusammenzustellen, dann sollte er dies auch tun. Dennoch spielen immer noch zahlreiche Vereine in ‘reinen’ Jahrgängen (Kinder sind beispielsweise alle im Jahr 2007 geboren). Hier stellt sich die Frage, ob es sinnvoller ist, einen Spätgeborenen (November, Dezember), der in seiner Entwicklung vielleicht noch nicht so weit ist wie ein Januar-Kind, in den Jahrgang darunter abzugeben. Genauso ist die andere Richtung zu überdenken: Ein talentierter 2007er muss nicht automatisch in seinem Jahrgang spielen, auch wenn einige Übungsleiter ihre Besten natürlich im Team halten wollen.
Ziel sollte es sein, die Spieler bestmöglich nach ihren Entwicklungsständen auszubilden. Wechselt ein Kind also in die nächsthöhere Mannschaft oder zu einem Leistungsverein, kann der Trainer dies auch als Kompliment für seine gute Arbeit auffassen. Ist eine ‘Verschiebung’ in eine dem Leistungsstand entsprechende Mannschaft innerhalb des Klubs nicht möglich oder gewünscht, muss der Trainer in seinen Einheiten leistungsspezifisch differenzieren. Auch wenn das Ergebnis wichtiger ist als von den meisten Jugendtrainern beschrieben, sollten sie sich abwenden von einer Ergebnisorientierung und hin zu einer Kompetenz- und Entwicklungsorientierung der Kinder streben. Ziel der Nachwuchsarbeit ist die Sicherung der 1. Mannschaft im Verein. Deren Qualität erhöht sich nur durch gut ausgebildete Spieler und nicht durch den Staffelsieg der D1 in der Stadtliga Süd.
Weitere Tipps und Hinweise zum Teamumfeld sind unter 'Themenverwandte Links' zusammengestellt.