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Langhanteltraining im Fußball? Reichen denn ‘normale’ Kräftigungs- und Stabilisierungsübungen mit dem eigenen Körpergewicht oder etwa Geräteübungen für die Beinstrecker nicht aus? „Nein!“, sagt Martin Zawieja, 1988 in Seoul Bronzemedaillengewinner im Gewichtheben. „Das Training mit der Langhantel schult fast alle Muskeln und Muskelgruppen im Allgemeinen und das intermuskuläre Zusammenspiel der für den Fußballer so wichtigen Streckmuskulatur im Besonderen. Dabei kommt es vor allem auf Schnellkraft und Bewegungsqualität an!“Diese Form des Krafttrainings sollte bereits im Nachwuchs-Leistungstraining Anwendung finden, da es sich hier um notwendige Grundlagen für die langfristige Leistungsentwicklung handelt. Anfangs wird dabei noch ohne, im älteren Junioren- und Übergangsbereich dann aber mit Gewichten trainiert.
Die Frage ist verständlich, die Antwort – hoffentlich – auch: Die Übungen des Gewichthebens schulen nämlich die spezifischen Kraftfähigkeiten, die auch der Fußballer benötigt! Und das in weitaus höherem Maße als das häufig von Fußballspielern (und ihren Trainern) bevorzugte Stationstraining im Fitness-Center. Dieses ‘klassische’ Krafttraining hat sich zwar in fast allen Profi- und in einigen Amateurvereinen etabliert und trägt sicher zur Verletzungsprophylaxe und zur Kraftsteigerung einiger Muskeln bei. Doch isolierte Übungen mit der Beinpresse oder Zugmaschine schulen eben nicht das Zusammenspiel der Muskelketten bzw. Muskelgruppen, das der Fußballer bei seinen spezifischen Bewegungen benötigt. Das betrifft vor allem die explosiven Muskelkontraktionen beim Sprint mit oder ohne Richtungswechsel oder beim Sprung zum Kopfball. Der Fußballer schießt nicht nur mit den Füßen, sondern beginnt alle Aktionen auf oder ‘aus’ den Füßen. Fußballspezifisches Krafttraining muss daher neben der so wichtigen Stabilität und Mobilität immer auch das explosive, schnellkräftige Zusammenspiel der Muskulatur von Füßen, Beinen, Hüfte und Rumpf zum Ziel haben.
Und genau das leistet das Gewichtheben: Es findet im Stand und nicht etwa auf einer Bank liegend statt. Mal ganz provokativ formuliert: Klar, das Bankdrücken macht dicke Arme und einen tollen Brustkorb – aber diese beiden Effekte ‘helfen’ dem Spieler am meisten nach dem Spiel, wenn er vor den Kameras sein Trikot auszieht. Nicht aber im Spiel, wo er evtl. vor lauter Kraft kaum laufen geschweige denn eher am Ball sein kann als sein eher schmaler, aber eben schnellkräftiger Gegenspieler!
Krafttraining ist nicht gleich Krafttraining! Wir können damit nämlich verschiedene, teils übergeordnete Ziele (Prävention, Muskelmasse, Kraftzuwachs, Kraftfähigkeiten) verfolgen. Der Fußballer benötigt jedoch andere Kraftfähigkeiten als der Bodybuilder. Während dieser auf Muskelmasse und Muskelwachstum setzt, muss der Fußballspieler zum einen seinen ganzen Körper stabilisieren und mobilisieren und dazu eine gewisse Kraftgrundlage aufbauen, zum anderen aber vor allem die Schnellkraft- und Explosivitätsfähigkeiten der unteren Extremitäten verbessern:
Genau dazu ist das Langhanteltraining optimal geeignet. Die Fußstreckung bzw. der Abdruck aus den Füßen wird beim Sprung und beim Sprint ebenso benötigt wie die explosive Streckung der Knie- und Hüftgelenke. Dazu und um sich bei diesen Aktionen gegen den Gegner behaupten zu können, bedarf es einer stabilen Rumpfmuskulatur. Gewichtheben ist eine ‘Ganzkörpersportart’ mit hohen koordinativen Anforderungen: Um die Hantel vom Boden bis über Kopfhöhe zu bringen und dort zu halten, bedarf es einer genau abgestimmten Folge dynamischer, explosiver Bewegungen. Die dabei beanspruchten Muskeln und Kraftkomponenten sind die gleichen wie die, die der Fußballer einsetzt.
Um die Bewegungsfolge korrekt zu erlernen, übt der Fußballer zunächst nur die einzelnen Phasen und zwar ohne bzw. nur mit geringen Gewichten. Auch später muss er keine maximalen Gewichte stemmen. Also achtet der Trainer bei den vorgestellten Übungen unbedingt auf die korrekte und gezielte Ausführung. Für diese intermuskuläre Koordination bzw. intramuskuläre Koordination (= neuronale Verknüpfung) muss der Spieler die jeweiligen Impulse zum richtigen Zeitpunkt setzen!
Weitere Tipps und Hinweise zum spezifischen Fitnesstraining sind unter 'Themenverwandte Links' zusammengestellt.