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Mit Fortschreiten einer Saison kristallisieren sich mehr und mehr Aufstiegs- und Abstiegsanwärter heraus. Insbesondere das zweite Szenario sorgt für ein großes Spannungsfeld innerhalb des Vereins und der Mannschaft. Dann einen kühlen Kopf zu bewahren und die richtigen Maßnahmen zu ergreifen, entscheidet am Saisonende über Freude oder Trauer.
Eine Platzierung im Bereich der Abstiegszone geht immer mit einigen Misserfolgen einher – egal ob verdient oder nicht. Sprich: Nicht nur in der akuten Situation eines Abstiegs, sondern bereits lange davor, über weite Strecken der Saison müssen Trainer*innen und Spieler*innen lernen, mit Niederlagen umzugehen. Das hat die Konsequenz, dass Unsicherheit und Unzufriedenheit entstehen. Auf psychologischer Ebene erfolgt demnach eine Abwärtsspirale, die es frühzeitig abzuwenden gilt, will man das Worst-Case-Szenario doch noch abwenden. Doch welche Maßnahmen könnt ihr ergreifen?
Der Coach ist der Kopf der Mannschaft, der vorangehen und trotz der Misserfolge vermitteln muss, dass er eine Idee hat, wie man die Herausforderung gemeinsam meistern kann. Das ist leichter gesagt als getan. Doch wenn er dies nicht zumindest versucht, ist in einer von häufigen Niederlagen gezeichneten Mannschaft nur selten ein Teamgefüge vorhanden bzw. befinden sich ausreichend starke Charaktere in der Mannschaft, die in der Lage wären, sich für das Team von alleine aufraffen.
Ständig auf die Spieler*innen "draufzuschlagen" und stetig herauszustellen, was alles schlecht läuft, ist im Abstiegskampf kein guter Begleiter. Stattdessen muss der/die Trainer*in das Positive aufgreifen und die weiterhin bestehenden Chancen in den Vordergrund rücken. Man befindet sich zwar im Abstiegskampf, der ist allerdings längst noch nicht verloren. Wer gerade jetzt mental stark ist, der kann auf den "letzten Metern" unmöglich geglaubte Zähler holen und sich so am eigenen Schopfe aus dem Morast ziehen! Das gilt es, klarzumachen – alles ist noch möglich!
Ein weiterer wichtiger Aspekt ist, keinen Sündenbock zu suchen, der für die Lage verantwortlich ist. Weder Trainer*innen noch mehrere oder einzelne Spieler*innen sind schuld für die missliche Lage. Alle gemeinsam haben ihren "Beitrag" dazu geleistet – man gewinnt zusammen, man verliert zusammen!
Es lässt sich ebenfalls häufig beobachten, dass Verantwortliche und Spieler*innen bei hohem Erfolgsdruck zunehmend empfindlich auf falsche Schiedsrichterentscheidungen oder sonstige wahrgenommene Benachteiligungen reagieren. Das ist problematisch, weil solche Ursachenzuschreibungen zu einer Verstärkung des negativen Gefühlszustands führen. Somit verhindert das Gefühl der Benachteiligung die kritische Auseinandersetzung mit der eigenen Leistung – und damit die letzten Prozent Leistung im Abstiegskampf, die vielleicht ausschlaggebend sein können.
Ein Kernmerkmal einer krisenhaften Situation ist die Verunsicherung! Diese lässt sich beispielsweise daran erkennen, dass die Fehlerhäufigkeit steigt und die Beteiligten in der Negativspirale noch weiter nach unten rutschen. Die Erwartungen sollten also heruntergeschraubt werden. Sich auf Grundtugenden wie z. B. Teamgeist, Kampf, Wille usw. zu besinnen und einen möglichst unkomplizierten Matchplan zu wählen, dessen taktische Herausforderungen nicht allzu hoch sind, ebnen die Wege aus der Erfolglosigkeit. Denn kleine Erfolgserlebnisse lassen so das Selbstvertrauen Stück für Stück wachsen.
Für das Training bedeutet dies, durch z. B. Wettkämpfe und Turnierformen diese Erfolgserlebnisse zu ermöglichen. Darüber hinaus führen Wettbewerbe immer dazu, dass sich Spieler*innen gegenseitig zu Bestleistungen antreiben. Es wird intensiv und emotional. Sie entwickeln Vertrauen zu ihren Mitspielern und übernehmen Verantwortung für ihr Team. Genau das benötigt eine Mannschaft im Abstiegskampf, und darum muss es auch trainiert werden.