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Technik, Taktik, Kondition, Psyche. Diese vier Leistungsfaktoren des Fußballs werden meist in einem Atemzug genannt. Dennoch wird der Psyche meist der geringste Raum im Training zugewiesen. Dabei lassen sich hier große Wirkungen erzielen. Ein Teilbereich der Sportpsychologie ist das Mentale Training!
Das Mentale Training wird als das planmäßig wiederholte und bewusste Sich-Vorstellen einer Bewegung ohne deren gleichzeitige praktische Ausführung definiert. Mentales Training ist also eine sich komplett in der Vorstellung abspielende Simulation einer Handlung oder Bewegung. Ziel ist es, durch das intensive Sich-Vorstellen eines Bewegungs- oder Handlungsablaufs die praktische Bewegungsausführung positiv zu beeinflussen. Daher ist es beim Mentalen Trainieren wichtig, eine optimale, differenzierte und intensive Bewegungs- bzw. Handlungsvorstellung aufzubauen.
Ein weiteres Feld des Mentalen Trainings ist der Transfer ein und derselben Bewegungs- und Handlungsvorstellung in unterschiedliche Situationen. Sportler werden dazu angeleitet, sich ein ganz bestimmtes Verhalten z. B. in einem bestimmten Stadion und in einer ganz spezifischen Wettkampfsituation vorzustellen. Dadurch sollen sie sich auch auf kritische Situationen vorbereitet fühlen und in der Lage sein, ihre optimale Leistung unter verschiedensten Bedingungen und Konstellationen abzurufen.
Durch moderne Bildgebungsmethoden (z. B. Magnetresonanztomografie) konnte nachgewiesen werden, dass es für das Gehirn fast gleichbedeutend ist, ob man eine bestimmte Handlung tat- sächlich durchführt oder sich diese nur vorstellt. Die Hirnregionen, die bei der tatsächlichen Handlung und die, die bei der Vorstellung aktiviert werden, sind nahezu identisch.
Mit Mentalem Training kann man somit auch das Verhalten in Wettkampfsituationen trainieren, die im praktischen Training nicht oder nur schwer zu simulieren sind. Es kann zum Aufbau der Konzentration eingesetzt werden, ist aber auch im Umgang mit Emotionen relevant. Zudem kann mit seiner Hilfe der Aufbau der Kompetenzerwartung unterstützt werden, und auch bei Techniken der Aktivierungsregulierung (z. B. Entspannungstraining) bedient man sich gern entsprechender Vorstellungen.
Den B- und A-Junioren werden z. B. positionsspezifisch relevante Aspekte diverser taktischer Kleingruppenkonstellationen mit entsprechendem Gegnerverhalten vorgestellt. Sie sollen nun aus der Ich-Perspektive eine Vorstellung von der optimalen Bewältigung dieser taktischen Konstellation entwickeln.
In einem zweiten Schritt lassen sich anschließend Eventualitäten und Unwägbarkeiten in die Vorstellung integrieren (z. B. fehlerhaftes Verhalten der Mitspieler) sowie die passenden Handlungsalternativen.
1. wie sich die Kleingruppe jetzt verhält;
2. was der einzelne Spieler auf seiner Position jetzt sieht (Eigenperspektive) und tun muss;
3. wie er reagiert, wenn ein Mitspieler sich nicht der vorgegebenen Taktik entsprechend verhält;
4. welche besonderen taktischen Konstellationen (Schlüsselreize) zu welchem Entscheidungsverhalten führen müssen.
Viele entscheidende Spielsituationen sind nur schwer trainierbar. Dazu zählen besondere Eigenschaften von Gegenspielern (z. B. das Verteidigen gegen einen besonders schnellen, dribbelstarken Spieler) oder besondere Konstellationen im Spiel (z. B. das taktische Verhalten der Mannschaft in den letzten Spielminuten bei eigener 1:0-Führung).
Trainer und Mannschaft besprechen, wie sich der jeweilige Spieler in dieser Situation verhalten soll. Ggf. sind hier Videodemonstrationen oder Veranschaulichungen an der Taktiktafel hilfreich. Für die beteiligten Spieler werden konkrete und individualisierte Handlungsvorgaben entwickelt. Die Spieler sollen diese taktische Vorgabe anschließend in die Eigenperspektive transferieren und mehrfach mental durchspielen.
Gemäß dem Grundsatz „Macht jeden Fehler – aber macht ihn nur einmal!“ werden Spielsituationen, in denen sich einzelne Spieler oder Mannschaftsteile nicht im Sinne der taktischen Anforderung verhalten haben, analysiert und ein optimiertes Verhalten der jeweiligen Spieler entwickelt.
In einem zweiten Schritt werden für die betreffenden Spieler konkrete und individuelle Handlungsvorgaben entwickelt. Dem Spieler (ggf. dem Mannschaftsteil) wird nun sein fehlerhaftes Verhalten (am besten per Videomitschnitt) vorgestellt und direkt im Anschluss die bessere Handlungsalternative erklärt. Der Spieler wird anschließend aufgefordert, diese taktische Handlungsvorgabe in die Eigenperspektive zu transferieren und den alternativen Handlungsablauf für die entsprechende Spielsituation mehrfach in seiner Vorstellung ablaufen zu lassen.