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Mit vielen verschiedenen Charakteren und Spielertypen umzugehen, ist für den Trainer eine anspruchsvolle Aufgabe. Wäre es da nicht schön, eine möglichst homogene Truppe zu formen? Mitnichten! Klar: Elf Individualisten, die allesamt in verschiedene Richtungen streben, bringen das Team auch nicht auf einen gemeinsamen Weg. Die richtige Mischung macht's! Denn es kommen garantiert Situationen, in denen der eine Individualist die Ärmel hochkrempelt und der Mannschaft quasi im Alleingang den Sieg beschert! Gut, wer dann einen solchen Spieler in seinen Reihen hat. Diplom-Psychologe Thomas Körzel stellt vier interessante Spielertypen für erfolgreiche Mannschaften vor und beschreibt, wie man als Trainer mit ihnen umgehen sollte.
Für den Trainer ist es von hoher Bedeutung, eine gute Mischung unterschiedlicher Typen und Persönlichkeiten zu haben. Das gilt nicht nur im Sport – auch in der Wirtschaft zeigen Untersuchungen, dass solch heterogene Teams erfolgreicher und produktiver sind. Wichtig dafür sind gegenseitige Akzeptanz und eine Führungskraft, die die unterschiedlichen Stärken für den Gesamterfolg herauskitzelt, individuell motiviert und kommuniziert.
Nun sind Charaktere so vielfältig wie die Menschen, eine Einteilung in Typen ist immer vereinfachend, und zudem können Menschen ihr Verhalten an Situationen anpassen. Trotzdem lassen sich anhand solcher Stereotypen Handlungsempfehlungen für den Trainer hinsichtlich individueller Ansprache, Motivation, Rolle im Team und bisweilen sogar der Position im Spielsystem formulieren. Jeder dieser Spieler hat unterschiedliche und in der Regel berechtigte Erwartungen an den Trainer, die er erfüllen sollte.
Spieler müssen unterschiedlich motiviert werden: Aufgabenstellung anpassen, Vertrauen schenken, Selbstbewusstsein stärken!
Jeder Spieler benötigt eine individuelle Ansprache: Beruhigen, ermutigen, Druck aufbauen, sachlich bleiben, heiß machen!
Jeder braucht andere Anforderungen als sein Mitspieler: Manche über-, andere unterschätzen sich. Nicht unter-, aber auch nicht überfordern!
Die richtige Typen-Mischung im Team ist wichtig: Häuptlinge & Indianer, Dribbler & Kämpfer, Teamplaner & Individualisten!
Alle gleich zu behandeln bedeutet, niemanden richtig, sondern alle falsch zu behandeln: Der Trainer muss sich auf jeden einstellen!
Unterschiedliche Typen brauchen unterschiedliche Aufgaben: je nach Spiel bzw. Spielsituation (Kampfspiel, Rückstand, Vorsprung usw.)!
Wohlwissend, dass es auch sogenannte Mischtypen gibt, werden nachfolgend vier Typen beschrieben, die in fast jeder Mannschaft zu finden sind. Doch was sind eigentlich Spielertypen? Man kann sie natürlich nach Position und Aufgaben einteilen, z. B. Verteidiger oder Spitze. Oder aber nach ihren Rollen innerhalb des Teams:
Daneben gibt es noch weitere Typen, von denen sich einige gut aus unserer Systematik ableiten lassen:
Wichtig für den Trainer ist eine gute Mischung: Fehlt es an Führungsspielern, wird es schwer, erfolgreich zu sein – hat man zu viele Individualisten, ebenfalls. Stehen viele Perfektionisten im Team, muss er Druck reduzieren und Fehler weniger thematisieren. Des Weiteren sind die richtige, individuelle Ansprache und der individuelle Umgang von großer Bedeutung, um die Leistungsfähigkeit zu erhöhen und den Erfolg zu optimieren.
Aber wie ermittle ich nun, welche Typen in meiner Mannschaft sind? Ein empfehlenswerter Ansatz ist es, zunächst eine eigene Einschätzung vorzunehmen. Daran schließt sich ein Fragebogen an, in dem jeder Spieler sich selbst einem der vier Typen zuordnen sowie drei Mitspieler nennen soll, die aus seiner Sicht am besten zu den anderen Typen passen. Nach Auswertung entsteht meist ein eindeutiges Bild von ca. 70 Prozent der Spieler.
Um herauszufinden, mit welchen Mitteln man seine Spieler am besten ‚locken‘ kann, bieten sich auch verschiedene teambildende Maßnahmen an. Hier erlebt man die Akteure außerhalb des Platzes und ist manchmal überrascht, welcher Spielertyp in welcher Situation und in welchem Umfeld plötzlich die Initiative ergreift und welcher das Finden von Lösungen vielleicht überraschenderweise eher blockiert. Hier lassen sich für die Mannschaft wirklich wichtige Erkenntnisse ziehen!
Eine Möglichkeit für eine solche Teambildung bietet sich in sogenannten 'Escape-Rooms'. Hier werden die Mannschaften in Kleingruppen aufgeteilt. Diese bekommen dann die Aufgabe, in einer vorgegebenen Zeit mit etwas Kombinationsgeist verschiedene Aufgaben zu lösen, die schlussendlich den 'Ausbruch' aus einem verschlossenen Raum ermöglichen. Schon mit der Gruppenzusammenstellung kann der Trainer hier interessante Konstellationen auf den Weg bringen. Wie das geht, beschreiben wir in unserem Beitrag am Mittwoch, 03. Januar 2018. All das mit dem Ziel, Unterstützung beim Aufbau einer charakterstarken und schlagkräftigen Mannschaft zu leisten. Denn hierzu ist die bevorstehende Rückrundenvorbereitung schließlich bestens geeignet!