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"Individualisierung" ist in Nachwuchsleistungszentren meist mit Sonderschichten verbunden. Die Talente werden in Fördertrainings ganz gezielt und individuell zusätzlich zum Mannschaftstraining gefördert und dabei in aller Regel auf die positionsspezifischen Aufgaben vorbereitet. Ein Aufwand, der im Breitensport nicht darstellbar ist. Trotzdem müssen die Trainerteams den Begriff "Individualisierung" nicht ganz von der Agenda streichen.
Neben den Förder- und Einzeltrainings gibt es einige weitere Maßnahmen, die durchaus der individuellen Weiterentwicklung einzelner Spieler*innen zuträglich sind. Dazu gehören auch vermeintlich banale Dinge, wie beispielsweise das Einzelgespräch. Nehmt euch vor oder nach dem Training ein paar Minuten Zeit, um unter vier Augen noch einmal eure Anforderungen zu formulieren und entsprechende Tipps und Hinweise zu liefern, die dem/der Spieler*in in der Folge helfen, ihr Verhalten auf dem Platz anzupassen und zu verbessern.
Ist etwas mehr Zeit vorhanden, lohnt es sich, das Einzelgespräch mit "visueller Verstärkung" durchzuführen. Im Idealfall gibt es natürlich Bewegtbildmaterial, auf dem ihr dem/der Spieler*in noch einmal ganz deutlich aufzeigen könnt, wie bestimmte Positionierungen und Verhaltensweisen aussehen sollten. Gibt es diese Möglichkeit nicht, kann auch die Taktiktafel hinzugezogen werden. Wichtig ist dabei, dass der Dialog auch wirklich ein Dialog bleibt und möglichst interaktiv gestaltet wird. Das heißt: Bezieht den/die Spieler*in mit ein, lasst ihn/sie zu Wort kommen, Magnete verschieben und Fragen stellen, um zu gewährleisten, dass eure Botschaft nicht nur ankommt, sondern auch verarbeitet wird.
Darüber hinaus könnt ihr euren Spieler*innen auch im Mannschaftstraining zur Seite stehen. Idealerweise teilt ihr euch dazu im Trainerteam auf. Soll beispielsweise die Positionierung und offensive Spielfortsetzung der offensiven Mittelfeldspieler*innen gezielt hervorgehoben werden, konzentriert sich ein Teil des Trainerteams besonders auf diese Spieler*innen und deren Aktionen, während der andere wie gewohnt das restliche Gesamtkonstrukt im Blick hat.
Neben den oben genannten Maßnahmen ist natürlich auch positionsspezifisches Kleingruppentraining eine geeignete Möglichkeit, um im Breitenfußball individualisierende Prozesse in Gang zu setzen. Auch dafür ist natürlich Teamwork gefragt und die Platzkapazitäten müssen gegeben sein, um kleine Gruppen aus dem Mannschaftstraining isolieren und individuell fördern zu können. Dabei müssen die Spieler*innen noch nicht einmal über die volle Distanz vom restlichen Team getrennt werden. Individualtraining ist ohnehin meist intensiver, da die Aktionsdichte deutlich höher ist als im Mannschaftstraining.
Nehmt euch also 20 bis 30 Minuten Zeit, um mit maximal vier Spieler*innen einer Position die entsprechenden Übungen durchzuführen, ehe sie wieder zur Mannschaft stoßen. Liegt der Fokus im Teamtraining beispielsweise auf dem Herausspielen und Verwerten von Torchancen im Zentrum, so ist dies eine prima Gelegenheit, um in dieser Zeit individuell mit den Außenverteidiger*innen zu arbeiten.
Nachstehend findet ihr einige Trainingsformen für euer Kleingruppentraining mit Außenverteidiger*innen und offensiven Mittelfeldspieler*innen.