Je länger ein Trainer in einem Verein und mit einem Team tätig ist, desto abwechslungsreicher sollten seine Abläufe sein. Schnell schleicht sich Routine ein, die Mechanismen nutzen sich ab, die Motivation der Spieler und der Erfolg des Teams schwinden. Kreativität lautet das Stichwort! Matthias Polk war zuletzt 13 Jahre lang Trainer des SV Seckach in der badischen Kreisliga. Um die beschriebenen Negativeffekte zu vermeiden, setzte er häufig auf spielerische Elemente, die er in bewährte Übungs- und Spielformen einbaute. Dazu gehörten Kartenspiele, das klassische '4 gewinnt' oder auch der Einsatz sportartfremder Materialien wie verschiedener Bälle, PET-Flaschen oder anderer Gegenstände aus dem Haushalt.
Kennen Sie das? Irgendwann sind alle (Motivations-)Sprüche abgefeuert, Ansprachen bekannt und damit langweilig und – was am schlimmsten ist – die Trainingseinheiten wiederholen sich und werden Woche für Woche oder von Saison zu Saison immer monotoner: Stets die gleichen Aufwärmübungen, oft die gleichen Spielformen und jeden Sommer eine immer gleich ablaufende Vorbereitungszeit.
Um das zu vermeiden, lohnt sich der Blick ins DFB-Talentförderprogramm. Dort kommen manchmal auch Trainingsmaterialien zur Anwendung, die zwar nicht gerade als fußballspezifisch gelten, aber die Vielseitigkeit schulen und Spaß und Abwechslung ins Trainingsprogramm bringen: Tennisbälle, Baseball, Spielkarten oder auch das bekannte Strategiespiel '4 gewinnt'.
Was im Jugendbereich so erfolgreich ist, kann man in älteren Altersklassen und bei den Senioren ebenfalls einsetzen. Vor allem, weil ja vom Life Kinetik bekannt ist, dass neue Wahrnehmungsreize und bewegungsbegleitendes Gehirnjogging Leistungssteigerungen bewirken – Stichworte Konzentration und Handlungsschnelligkeit.
Der Kreativität sind (fast) keine Grenzen gesetzt
Mit den folgenden Übungen und Spielformen lassen sich ungewöhnliche Materialien und Spielabläufe sehr einfach ins Training implementieren. Sicher fallen Ihnen noch weitere ungewöhnliche Trainingsmaterialien ein – dabei hilft der Blick auf andere Sportarten und Gesellschaftsspiele. Der Kreativität sind dabei keine Grenzen gesetzt, doch sollte stets das Fußballspiel selbst die Grundlage aller Überlegungen sein. Und wie überall sonst auch droht natürlich die Gefahr einer Überfrachtung: Bauen Sie sie nicht in jede Einheit ein, sonst wird’s schnell wieder langweilig!
