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Training mit Provokationsregeln

Von Spielern ein bestimmtes Spielverhalten zu verlangen, indem man es bloß anspricht, bringt nicht immer den erwarteten Erfolg.

Provokationsregeln helfen dabei, mit einfachen Regeln in der Spielform ein bestimmtes Spielverhalten zu provozieren. So führt eine Kontaktbegrenzung unweigerlich dazu, dass der Ball zu lange in Besitz eines Spielers ist.

Der Trainer sollte sich den Zielen und Auswirkungen dieser Regeln bewusst sein und sie dementsprechend in sein Training einbauen, um dadurch sein beabsichtigtes Trainingsziel zu erreichen. Eine Provokationsregel sollte nicht eingebaut werden, um eine Spielform interessanter zu gestalten, sondern um Trainingsziele zu erreichen - dass die Übung dadurch eventuell mehr Spaß bereitet, kann dabei ein positiver Nebeneffekt sein.

Kontaktbegrenzung zur Förderung des Passspiels

Durch die Begrenzung der Ballkontakte wird ein schnelleres Spielen des Balles gefördert. Wenn das Training also auf Kombinationsspiel abzielt ist dies eine angebrachte Möglichkeit, um die Spieler vom Dribbling abzuhalten. Nachteil dieser Form ist, dass das Dribbling permanent ausgeschlossen ist, wobei die Entscheidung zwischen Dribbling und dem Pass zum Mitspieler ein wichtiges Element im Spiel darstellt. Demnach sollte auch bei einer Trainingseinheit mit dem Schwerpunkt Passen, das Spiel ohne Kontaktbegrenzungen nicht vernachlässigt werden.

Kontaktbegrenzung zur Förderung der verteidigenden Mannschaft

Mithilfe von Kontaktbegrenzungen kann es der verteidigenden Mannschaft erleichtert werden, den Ball zu gewinnen. Soll also das Abwehrverhalten in puncto Ballgewinn trainiert werden, so unterstützt hierbei eine Begrenzung der Ballkontakte des ballbesitzenden Teams. Natürlich muss dieses Verhalten anschließend auch ohne unterschützende Kontaktbegrenzung trainiert werden, um spielrealistische Situationen zu schaffen.

Passfolge vor Torabschluss

Ist eine Anzahl von Pässen vorgegeben, bevor auf das gegnerische Tor abgeschlossen werden darf, so wird die Ballzirkulation gefördert. Wenn ein Team also zu ungeduldig spielt und den Ball oft nach hektischem Spiel nach vorne verliert, dann kann mit dieser Regel provoziert werden, dann Ballbesitz mit mehr Geduld auszuspielen.

Dribbellinien / Dribbeltore

In diesem Fall ist es nur erlaubt in eine andere Zone zu gelangen, indem man in sie hineindribbelt. So wäre es eine Möglichkeit, dass die Mittellinie nicht überspielt, sondern lediglich überdribbelt werden darf. So werden die Spieler in Zweikämpfe verwickelt und können 1-gegen-1-Situationen nicht durch einen Pass umgehen. Diese Linie kann auch durch Hütchen begrenzt werden und somit zum Beispiel das Dribbling über die Flügel Provozieren.

Tabuzonen

Tabuzonen lenken das Spiel in bestimmte Bereiche. Soll das Team beispielsweise das Zentrum meiden, so könnte der Mittelkreis als Tabuzone genutzt werden. Spieler dürfen hindurchlaufen, Pässe aber ausschließlich als Flugball diese Zone überbrücken. Somit wird das Spiel auf die Außenbahnen verlagert.

Durch den Spielfeldaufbau das Spiel prägen

Um ein vertikal ausgerichtetes Spiel zu fördern, kann ein Spielfeld markiert werden, das wenig Breite jedoch viel Tiefe liefert. So gibt es keine Flügel und die Mannschaften sind gezwungen ihr Spiel vertikal anzulegen. Das gleiche funktioniert natürlich auch, um das Spiel in der Breite zu fördern. Ist das Spielfeld breiter als tief, so werden die Teams immer wieder die Flügel nutzen, um dem Gegnerdruck auszuweichen.