Die Beispiel-Trainingseinheit gliedert sich in Aufwärmen, Hauptteil 1 und 2 sowie Schlussteil
Im Rahmen eines Trainings mit einer integrativen Mannschaft oder einem Team mit geistig beeinträchtigten Spielerinnen und Spielern werden gewöhnliche Fußballübungen absolviert, welche mittels bestimmter Stellschrauben auf das individuelle Niveau der einzelnen Fußballerinnen und Fußballer angepasst werden können. Nachfolgend soll eine beispielhafte Trainingseinheit vorgestellt werden.
Alle Übungen können selbstverständlich mit mehr oder weniger Spielern durchgeführt werden. Die genannten Spielerzahlen stellen nur Beispiele dar.
Bitte passen Sie die Übungen immer an das Niveau ihrer Mannschaft an. Ihrer Kreativität sind hierbei keine Grenzen gesetzt – ganz im Gegenteil - sie ist sogar ausdrücklich erwünscht.
Aufgabe:
- Der Trainer bestimmt einen Fänger
- Der Fänger versucht die anderen Spieler zu fangen, welche sich nur innerhalb des abgrenzten Spielfeldes bewegen dürfen
- Der Spieler, welcher gefangen wurde, stellt sich breitbeinig hin und kann erlöst werden, indem ein Mitspieler durch seine Beine krabbelt
- Ein Spieler mit Handicap bekommt als Fänger einen Verlängerungsarm, z.B. eine Koordinationsstange oder ein Leibchen
Variationen:
- Spieler ohne Handicap dürfen die anderen Spieler nur im Spinnengang fangen
- Gefangener Spieler geht in Hocke und wird durch einen Bocksprung des Mitspielers
Tipps:
- Trainer macht aktiv mit (dadurch kann er das Spiel vermehrt steuern sowie die Motivation der Kinder steigern)
Aufgabe:
- Viereck in der Mitte des Spielfeldes, zwei identische Slalomparcours mit Torabschluss
- Spieler werden in 2 Teams aufgeteilt und innerhalb ihres Teams durchnummeriert
- Alle Spieler dribbeln im Viereck, dabei werden immer wieder neue Technikaufgaben zur Ballführung gestellt (Ball mit der Sohle führen, Ball zwischen den Beinen pendeln lassen etc.)
- Der Spieler jedes Teams, dessen Nummer aufgerufen wird, dribbelt durch den Parcours und versucht ein Tor zu erzielen
- Jedes Team zählt seine erzielten Tore zusammen (Teamerfolg vor Einzelerfolg)
Variationen:
- Anstelle des Rufens der Nummer kann der Trainer auch kleine Matheaufgaben stellen (z.B. 6-3), damit die kognitiven Fähigkeiten gefordert werden
Tipps:
- Schwächere Spieler haben so viel Zeit beim Durchdribbeln wie sie benötigen (z.B. stärkere Spieler müssen Angriff in 5 sec. abschließen)
- Stärkere Fußballer müssen nach dem Slalomparcours eine zusätzliche Finte durchführen
Aufgabe:
- Das Spielfeld wird in die drei Zonen Abwehr, Mittelfeld und Angriff unterteilt
- In jeder Zone befinden sich gleichviele Spieler auf vergleichbarem Niveau (Zonierungsprinzip)
- Freies Spiel in jeder Zone mit dem Ziel den Ball in die nächste Zone zu spielen (Mittelfeldzone darf nicht ausgelassen werden)
- Spieler bleiben nach Abspiel in ihren Zonen
Variationen:
- Spieler, der den Pass in die nächste Zone gespielt hat, darf nachrücken solange der Ball in dieser Zone ist (Achtung: nur für fortgeschrittene Spieler geeignet)
- In jeder Zone bildet ein stärkerer und ein schwächerer Spieler das Spielerpaar (stärkerer Spieler steuert seinen Mitspieler, zwingende Einbindung des schwächeren Spielers durch Zusatzregeln, z.B. Pass in die nächste Zone nur durch Spieler mit Handicap möglich)
Tipps:
- Schwächere Spieler vermehrt coachen und motivieren
Aufgabe:
- Spielfeld, das auf beiden Randseiten mit flachen Hütchen eine Außenzone entlang des Spielfeldes abgegrenzt hat
- In den Außenzonen sind Spieler beider Mannschaften
- In jeder Zone sollten die Spieler auf vergleichbarem Niveau sein
- Die Spieler jeder Mannschaft dürfen sich innerhalb ihrer Zone frei bewegen
- Für die Innenspieler kann die Anzahl der Ballkontakte begrenzt werden, die Außenspieler haben unbegrenzt viele Ballkontakte
Variationen :
- Deutlich bewegungsschwächere Spieler dürfen den Ball ungestört kontrollieren.
- Bildung zweier Gruppen nach dem Zonierungsprinzip– schwächere außen und stärkere drinnen (anschließend Wechsel)
- Stärkere Fußballer dürfen nur mit schwächeren Fuß auf das Tor schießen
- Tore eines Spielers mit Handicap zählen doppelt
Tipps:
- Schwächere Spieler vermehrt coachen und motivieren
- Trainer kann als „Neutraler“ mitspielen, um schwächere Spieler gezielt ins Spiel zu bringen
Alle Übungen können selbstverständlich mit mehr oder weniger Spielern durchgeführt werden. Die genannten Spielerzahlen stellen nur Beispiele dar.
Bitte passen Sie die Übungen immer an das Niveau ihrer Mannschaft an. Ihrer Kreativität sind hierbei keine Grenzen gesetzt – ganz im Gegenteil - sie ist sogar ausdrücklich erwünscht.