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Die sorgfältige Planung einer kompletten Trainingswoche ist kein leichtes Unterfangen, auch nicht in Nachwuchsleistungszentren, wo mittlerweile viele hauptamtliche Trainer arbeiten. Wann trainieren wir welche Schwerpunkte? Wann bauen wir athletische Komponenten ein usw.? Fragen, die sich auch die Nachwuchsabteilung des VfL Bochum 1848 stellt. Wie das U16-Trainerteam des Bochumer Talentwerks diese Aufgabe bewältigt und wie eine reguläre Trainingswoche aussieht, erläutert Cheftrainer David Siebers gemeinsam mit seinem Co-Trainer Max Kögel und Athletiktrainer Tim Schneider.
Die Trainer unserer Mannschaften erstellen zu Saisonbeginn einen Jahrestrainingsplan mit allen Ereignissen, die im Saisonverlauf anstehen. Anschließend werden aus diesem Jahresplan verschiedene Zyklen ausgeschnitten. In der Regel dauert ein Zyklus sieben Wochen. In der Hin- wie Rückrunde gibt es drei: Vorbereitung, Zyklus I und Zyklus II. Jede Woche eines Zyklus wird unter belastungsrelevanten Aspekten in Umfang und Intensität gesteuert. Vor dem Zyklusbeginn werden die Wochenziele eingepflegt. Hierbei achten wir darauf, dass alle vier Spielphasen (Spiel mit dem Ball, Kontersicherung, Spiel gegen den Ball und Konterspiel) trainiert werden. Wenn diese eingeteilt sind, wird jeder einzelne Trainingstag mit Schwerpunkten belegt. Meistens wird in jeder Woche eine Spielphase herausgenommen. Hintergrund dieses Handelns ist, dass nach jeder Schwerpunktwoche eine Verbesserung einer Spielphase vorausgesetzt wird. Diese hat dann eine Auswirkung auf das Trainieren der weiteren Spielphasen, sodass ein immer wiederkehrender Kreislauf entsteht. Wenn zum Beispiel in Woche 1 der Spielaufbau trainiert wurde, so sollte man davon ausgehen können, dass dieser in Woche 2 verbessert ist. Demnach ist es schwerer zu pressen, sodass sich das Pressingverhalten dem gesteigerten Spielaufbauniveau anpassen sollte. Wenn sich das Spiel gegen den Ball verbessert, muss wiederum die Spieleröffnung nachziehen usw. Grundsätzlich passen wir die Inhalte nicht den jeweiligen Gegnern an.
Technikbausteine sind grundsätzlich in jeder Woche enthalten. In der U16 wird im Vergleich zum U15-Jahr mehr im Passspiel als im Dribbling trainiert. Torabschlüsse sollten neben dem technischen Aspekt auch aus motivationalen Gründen in jeder Woche vorkommen.
Bei der Zyklusplanung wird jedoch das athletische Belastungsschema der Trainingswoche (kleinerer, mittlerer oder größerer Umfang) angepasst, um durch verschiedene Belastungsreize eine ständige Leistungsentwicklung zu erzielen.
Die Torhüterschulung findet dreimal wöchentlich statt und beginnt bereits vor dem Mannschaftstraining. Meistens kommen die Torhüter dann 30 Minuten später dazu. Nach Rücksprache mit dem Torwarttrainer ist ein früheres Integrieren reibungslos möglich. Am Freitag, dem Tag des Abschlusstrainings, findet kein isoliertes Torhütertraining statt, weil an diesem Tag ausschließlich der Faktor Spielfreude in Spiel- und Wettkampfformen als Einstimmung auf die Wochenendpartie im Vordergrund steht.
Die detaillierte Planung erfolgt dann drei bis vier Tage vor dem eigentlichen Training. Die Dokumentation erledigen wir über unser eigenes Datenbanksystem. Für jede Trainingseinheit wird dann ein Handzettel ausgeworfen, der als Orientierungshilfe auf dem Platz dient.
Weitere Best-Practice-Beispiele sind unter 'Themenverwandte Links' zusammengestellt.