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Gänseblümchen pflücken erlaubt

Eine Spielstunde auf einer fiktiven Blumenwiese

Die Kinderwelt ist geprägt durch eine natürlich vorhandene Neugier und viel Phantasie. Diese Phantasiewelt sollte immer wieder angeregt und aufgegriffen werden. Also erlauben wir es unseren Mädchen und Jungen doch einfach mal, „Blumen zu pflücken“.

Dass Kinder im Bambini-Alter während Training oder Spiel auch schon mal auf dem Rasen sitzen und bildlich gesprochen „Gänseblümchen pflücken“, ist kein Ammenmärchen, sondern sicherlich schon in fast jeder Mannschaft vorgekommen. Dieses Verhalten spiegelt aber sehr gut die Eigenschaften dieser Altersklasse – z. B. die allgemein geringe Konzentrationsfähigkeit – wider.

Die folgenden Bambini-Spielstunde des FLVW (Fußball und Leichtathletik Verband Westfalen) führt uns auf eine blühende Blumenwiese, auf der die Kinder den Blumen (hier: Hütchenkappen) immer wieder ausweichen müssen, um sie nicht kaputt zu treten.

©
  • Zwei 15 x 15 Meter große Felder nebeneinander (nur eins in der Abbildung links) markieren.
  • In jedem Feld verschiedenfarbige Hütchenkappen frei verteilt auslegen.
  • Die Felder fortan als „Blumenwiese", die Hütchenkappen als „Blumen" bezeichnen.
  • Je 8 Kinder einer Blumenwiese zuweisen.
© 2014 Getty Images
  • Der Trainer bestimmt 2 Jäger. Die übrigen Kinder (Hasen) verteilen sich frei auf der Blumenwiese.
  • Die Jäger versuchen, innerhalb einer Minute so viele Hasen wie möglich zu fangen.
  • Wird ein Kind gefangen, muss es sich breitbeinig hinstellen und kann nur befreit werden, wenn ein anderer Hase durch seine Beine hindurchkrabbelt.
  • Die Hasen dürfen die Blumen nicht zertreten. Wer eine Blume berührt, wird von einer „fleischfressenden" Pflanze gebissen und muss auch auf Rettung hoffen.
  • Die Jäger nach jedem Durchgang wechseln.
© imago/Picture Point
  • Die Kinder in 4 Gruppen zu je 4 Spielern einteilen.
  • Jede Gruppe an einem Eckhütchen der Wiese postieren.
  • Nach einem Signal des Trainers wechseln die jeweils ersten Spieler jeder Gruppe zum diagonal gegenüberstehenden Hütchen. Dabei absolvieren sie Laufaufgaben:
    1. hüpfen, krabbeln, „Spinnengang"
    2. Der Trainer ruft eine Blumenfarbe auf, die jedes Kind auf seinem Weg einmal umrunden muss.
  • Unterwegs dürfen keine Blumen berührt werden, sonst macht das Kind eine Zusatzaufgabe (z. B. 1 Liegestütz).
  • Die Kinder „pflücken" unterwegs eine Blume (Trainer ruft Farbe auf) und „schenken" sie dem Partner gegenüber.
© imago/Picture Point
  • Die Kinder gleichmäßig auf beide Wiesen verteilen.
  • Jedes Kind mit 1 Ball
  • Alle Spieler dribbeln als Rasenmäher durch ihre Wiese und weichen dabei den anderen Spielern und Blumen aus.
  • Auf ein Trainerkommando („Gelb“) dribbeln alle möglichst schnell zu einer gelben Blume auf ihrer Wiese.
  • Wettbewerb: Welcher Spieler ist zuletzt an einer Blume?
  • Felderwechsel: Bei „Blau“ dribbeln alle Kinder zu einer blauen Blume auf die andere Wiese.
© imago sportfotodienst
  • Auf zwei gegenüberliegenden Grundlinien je 1 Minitor (Stangentor, Hütchentor) errichten.
  • 4 Teams à 4 Spieler einteilen und auf die Wiesen verteilen.
  • Auf jeder Wiese wird 4 gegen 4 gespielt. Die Spieler bewegen sich allerdings im „Krebsgang" (auf allen Vieren) fort. Der Ball wird aber weiter mit den Füßen geführt und geschossen.
  • Die Blumen dürfen weiterhin nicht berührt werden, ansonsten wechselt der Ballbesitz.
  • Die Paarungen nach jeweils 2 Minuten Spielzeit wechseln und kurze Erholungsphasen einbauen.
© imago/Eibner
  • Zum Abschluss auf beiden Wiesen die Blumen entfernen.
  • Die Teams aus Phase 4 beibehalten.
  • 2 Tore (Stangen- oder Minitore) auf die Grundlinien stellen.
  • Feld 1: schönste Blumenwiese, Feld 2: Wüste
  • In jedem Feld wird wieder 4 gegen 4 gespielt. Nach 2 Minuten wechseln die Mannschaften wie folgt:
    • Die Gewinnermannschaft bleibt auf der schönsten Blumenwiese, die Verlierer steigen ab.
    • Das siegreiche Team aus der Wüste steigt zur schönsten Blumenwiese auf. Die Verlierer bleiben in der Wüste.
    • Bei einem Unentschieden gewinnt die Mannschaft, die das letzte Tor erzielt hat.

Zielorientierte Spielstunden mit Spaß und Freude

Diese Spielstunde fördert schwerpunktmäßig die Bewegungsfähigkeit und Koordination der Kinder. Zudem stellt sie eine erste Hinführung zum Technikthema Dribbling dar. Auch Spaß und Freude dürfen dabei natürlich nicht zu kurz kommen.