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Auch in der Saison intensiv trainieren mit "Small Sided Games"

Ein Fußballspiel wird für die Beteiligten besonders in Situationen intensiv, in denen der Ball in unmittelbarer Nähe ist. Kleinfeldspiele, sogenannte "Small Sided Games", machen sich diese Dynamik zunutze und brechen dazu bestimmte Spielphasen aus dem 11 gegen 11 herunter, um den beteiligten Spieler*innen die höchstmögliche Anzahl an Aktionen im Training zu bieten.

Der Grundgedanke

Kleinfeldspiele stellen für Trainer*innen eine prima Möglichkeit dar, spezifische Spielsituationen vom Wochenende aufzugreifen und in das Training zu integrieren. Dabei kann im Prinzip vom 1 gegen 1 bis hin zu verschiedensten 7-gegen-7-Varianten mit zusätzlichen neutralen Spieler*innen und Torhüter*innen alles trainiert werden. Neben der Anzahl an Spieler*innen, lässt sich auch das Spielfeld beliebig variieren. Wichtig ist dabei nur, dass die Feldgröße und der gewählte Ort auf dem Feld in einem realistischen Verhältnis zur simulierten Spielsituation stehen.

Die Größe ist allerdings auch ein Faktor, der Trainer*innen bei der Provokation bestimmter Trainingsziele hilft. Ein größeres Feld bietet den Spieler*innen mehr Raum und Zeit, um die richtige Entscheidung zu treffen und technisch sauber zu bleiben. Außerdem müssen die Spieler*innen logischerweise größere Distanzen überwinden und somit mehr laufen. Wählt man eine kleinere Spielfläche, so wird der technische Anspruch deutlich größer. Die Spieler*innen müssen sich schneller (vor-)orientieren, um schneller handeln und reagieren zu können.

Aus den unzähligen Situationen, die in einem Fußballspiel entstehen, werden in Small Sided Games also spezifische Situationen wiederkehrend trainiert. Dadurch haben die Spieler*innen deutlich mehr Aktionen als im 11 gegen 11, was die Spielformen sehr belastungsintensiv macht. Nicht zuletzt können Trainer*innen in diesen Trainingsformen ihre Spielidee konkretisieren und der Mannschaft deutlich aufzeigen, welche Verhaltensweisen sie sich in den jeweiligen Spielsituationen wünschen.

Organisation

  • Auf doppeltem Strafraum 2 Tore mit Torhütern besetzen.
  • 2 Teams zu je 5 Spielern bestimmen und im Feld postieren.

Ablauf

  • Die Ballbesitzer bauen mit 2 Innenverteidigern plus Torwart gegen 3 gegnerische "Spitzen" das Spiel auf.
  • Sie versuchen, schnellstmöglich in die vordere Spielfeldhälfte zu kombinieren, um dort die Überzahl im Angriff ausspielen zu können.
  • Erobern die Verteidiger den Ball, kontern diese auf das gegenüberliegende Tor.
  • Nach einem Treffer oder einem Ausball wechselt das Angriffsrecht.

Variationen

  • "On fire": Nach einem Treffer behält die erfolgreiche Mannschaft das Angriffsrecht.
  • Die Innenverteidiger dürfen im Spielaufbau mit maximal 3 Kontakten agieren.
  • Die Zuspiele dürfen jeweils nur flach erfolgen.
  • Fängt ein gegnerischer Innenverteidiger den Ball ab, so darf er per Distanzschuss abschließen, oder zum 4 gegen 2 in die vordere Spielfeldhälfte nachrücken.

Organisation

  • Ein 20 x 15 Meter großes Spielfeld markieren.
  • Auf den Grundlinien je 1 Tor mit Torhüter aufstellen.
  • Das Spielfeld in 4 gleich große Zonen teilen.
  • 2 Teams zu je 4 Spielern bilden und in den Zonen verteilen.

Ablauf

  • Die Ballbesitzer versuchen, nach einer Spielverlagerung durch die jeweiligen Zonen einen Treffer zu erzielen.
  • Je mehr Zonen vor einem Treffer bespielt wurden, ohne dass ein Gegenspieler an den Ball gekommen ist, desto mehr Punkte bringt dieser Treffer ein (1 Zone = 1 Punkt, 2 Zonen = 2 Punkte, 3 Zonen = 3 Punkte, 4 Zonen = 4 Punkte).

Variationen

  • Die beiden vorderen Zonen dürfen erst bespielt werden, nachdem der Ball in den beiden hinteren war.
  • Die Ballbesitzer dürfen nur diagonal nach vorne verlagern.
  • Die Punktevergabe für Kontertore erfolgt umgekehrt: Je weniger Zonen bespielt wurden, desto mehr Punkte bringt ein Kontertor.

Organisation

  • Ein achteckiges Feld markieren und in eine Aufbau-, eine Mittel- und eine Angriffszone unterteilen.
  • Am Fünfmeterraum ein Tor mit Torhüter aufstellen.
  • Gegenüber 3 Minitore errichten.
  • 2 Teams zu je 5 Spielern bestimmen und jeweils in den Zonen verteilen.

Ablauf

  • Der Torhüter eröffnet das Spiel mit einem Pass auf einen der beiden Innenverteidiger in der Aufbauzone.
  • Mit dem ersten Pass darf der gegnerische Angreifer in Ballnähe aus der Mittelzone heraus anlaufen.
  • Die Ballbesitzer versuchen, die Mittelzone zu überspielen, um schnellstmöglich aus der Angriffszone einen Treffer zu erzielen.
  • Dazu darf sich je nach Situation ein Spieler der Ballbesitzer für "Lockbälle" in die Mittelzone fallen lassen.

Variation

  • Wechselspiel: Nach einem Ausball oder Treffer erhält die jeweils andere Mannschaft das Angriffsrecht. Hierzu stellt sie sich in einem 2-3-System auf. Die Verteidiger agieren im 4-1-System.

Variantenreiches Training für alle Alters- und Könnensstufen

In "Small Sided Games" können selbstverständlich nicht nur Situationen aus dem 11 gegen 11 simuliert werden. Auch jüngere Mannschaften profitieren von den Vorteilen der kleinen Spielformen. Der "Minifußball" basiert letztendlich auch auf dem gleichen Grundgedanken und lassen sich ebenso vielseitig und kreativ variieren. Die Möglichkeiten, Punkte zu erzielen, sollten dabei variabel gestaltet werden und sich nicht ausschließlich auf die Torerzielung beschränken. Eine bestimmte Anzahl an erfolgreichen Pässen, oder das Bespielen gewisser Zonen kann ebenso Ziel der Spielform sein und der erfolgreichen Mannschaft Punkte bescheren.

Die Gruppe teilen

Die kleinen Spielformen beanspruchen verhältnismäßig wenig Platz und benötigen konkrete Anzahlen an Spieler*innen. Bei größeren Gruppen sollte daher stets darauf geachtet werden, dass der Teil der Mannschaft, der gerade nicht am "Small Sided Game" beteiligt ist, parallel mit einer anderen Übung beschäftigt wird, ehe die Aufgaben wechseln. Diese Zeit kann optimal genutzt werden, um individueller auf einzelne Spieler*innen einzugehen und in athletischen und technischen Bereichen zu trainieren.