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Gemeinsam ist man stärker! Den Ball zusammen zu erobern, ist eines der grundlegenden gruppentaktischen Themen. Um in Ballnähe Überzahl schaffen und den Ballbesitzer doppeln zu können, müssen die Spieler jedoch zunächst einmal ein Verständnis für das ballorientierte Verteidigen an sich erlangen. Ist dieses vorhanden, dann steht einem zielgerichteten Training der unterschiedlichen Doppelsituationen und der jeweilig geeigneten Verhaltensweisen nichts mehr im Wege.
Im C-Junioren-Alter kommen alleine durch die Umstellung vom Klein- auf das Großfeld einige Veränderungen und neue Trainingsschwerpunkte auf die Spieler zu. Denn neben individualtaktischen Inhalten stehen nun auch gruppentaktische Verhaltensweisen im Vordergrund. Ein wichtiger erster Baustein im Defensivspiel ist das gemeinsame Verteidigen: Überzahl in Ballnähe schaffen und den Ballführenden doppeln! Die zuvor gelegten Grundlagen im defensiven 1 gegen 1 sind die Grundvoraussetzung, um einen Schritt weiter zu gehen: Die Spieler müssen verinnerlichen, dass sie sich gegenseitig unterstützen müssen, um die Chance auf einen Ballgewinn zusammen deutlich zu erhöhen.
Beim ballorientierten Verteidigen attackiert der ballnächste Verteidiger den Ballführenden. Die Nebenleute rücken heran und schaffen Überzahl in Ballnähe. Aus einer 1-gegen-1-Situation entsteht so mindestens eine 2-gegen-1-Überzahl. Einer der beiden Verteidiger übernimmt eine aktive Rolle, indem er den Angreifer unter Druck setzt und zu seinem Partner lenkt. Dieser wartet auf die Gelegenheit, den Ball zu erobern.
Solche Doppelsituationen entstehen sehr häufig im Spiel. Welche Spieler beteiligt sind, hängt von den Grundordnungen und der Spielidee ab. Charakteristisch für das Doppeln ist, dass der zweite Spieler aus verschiedenen Richtungen zum Doppeln dazukommt.
Beim frontalen Doppeln, das häufig im Zentrum vorkommt, sollen die Verteidiger in einer leichten Tiefenstaffelung agieren. Der ballnahe Verteidiger rückt zum Ballführenden vor, stellt und lenkt ihn durch eine seitliche Stellung zum Partner. Der ballnahe Verteidiger hat dementsprechend die aktive, der ballferne die abwartende Rolle inne.
Häufige Fehler ist die fehlende Tiefenstaffelung, sodass unklar ist, wer attackiert und wer absichert. Das frontale Stellen des Angreifers führt dazu, dass keine klaren Verantwortlichkeiten bestehen, wer welche Rolle übernimmt. Ein weiterer Fehler ist der zu weite Abstand zwischen den beiden Verteidigern, wodurch der Vorteil der Überzahl verloren geht und Pässe durch die Nahtstellen ermöglicht werden.
Stellen (Bild links): Der Verteidiger, der dem Dribbelfuß des Angreifers näher ist, rückt vor und steuert den Angreifer zum Partner.
Lenken (Bild Mitte): Dabei nimmt er eine seitliche Stellung ein, verstellt den Dribbelweg nach außen und drängt den Angreifer aggressiv in die Mitte.
Heraustreten (Bild rechts): Der ballferne Verteidiger sichert zunächst in leichter Tiefenstaffelung. Sobald der Angreifer zur Mitte zieht, tritt er heraus und erobert den Ball.
Am Flügel entstehen meist etwas andere Formen des Doppelns: das Doppeln von vorne zwischen Außenverteidiger und Außenspieler oder das von der Seite zwischen Außenverteidiger und Sechser. In beiden Spielsituationen ist der Außenverteidiger der abwartende Part, der zwar eng, aber ohne Körperkontakt stellt. Er hat die Aufgabe, das Aufdrehen des Angreifers zu verhindern und dem Mitspieler Zeit zu verschaffen, ihn unter Druck zu setzen.
Häufigster Fehler in dieser Spielsituation ist, dass der Außenverteidiger zu ungestüm verteidigt, indem er aktiv versucht, den Ball zu erobern und der eigentliche aktive Spieler in eine absichernde Position geht, wodurch er dem Angreifer die Möglichkeit gibt, im 1 gegen 1 einen Durchbruch zu erzielen.
Phase 1 (Bild links): Der Außenverteidiger deckt eng, aber ohne Körperkontakt, um ein Foulspiel zu vermeiden und nicht ausgespielt zu werden. Der ballnahe Sechser geht zum Ball und setzt den Angreifer unter Druck.
Phase 2 (Bild rechts): Der Angreifer dreht sich in die Spielrichtung auf und gibt den Ball kurzzeitig frei. In diesem Moment erobert 6 den Ball.
Angreifer zieht nach außen (Bild links): Führt 11 den Ball mit dem gegnerfernen linken Fuß, umläuft 7 den Angreifer und attackiert diesen von außen. Dabei kommt er aus dem Rücken des Angreifers und hat direkten Zugriff auf den Ball.
Angreifer zieht nach innen (Bild rechts): Übt 11 dagegen Druck auf das Zentrum aus, indem er mit rechts in die Mitte zieht, läuft 7 direkt zum Ball. 2 weicht in beiden Situationen langsam zurück und verzögert den Angriff.
Für das Training der dargestellten Situationen haben wir geeignete Praxisformen aus dem reichhaltigen Archiv von DFB-Training online für Sie zusammengestellt. Die Formen sind jeweils mit einem Link zu den vollständigen Trainingseinheiten verknüpft, aus denen sie entnommen sind.
Weitere interessante Inhalte zur Balleroberung durch Schaffung von Überzahlsituationen in Ballnähe, allen voran das im Philippka-Sportverlag erschienene DFB-Fachbuch "Verteidigen mit System", stellen wir unter 'Themenverwandte Links' zur Verfügung.