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Kirchheimer SC: Ein Umfeld zum Wohlfühlen ermöglicht die beste Entwicklung!

Ein Verein. Viele Möglichkeiten. So lautet der Leitspruch des in Ostbayern beheimateten Mehrspartenvereins Kirchheimer SC. Das Angebot für die Mitglieder ist sehr vielfältig, da jede(r) auf seine Kosten kommen soll. In der Fußball-Abteilung gilt: Mit einem breit aufgestellten Konzept sollen vom Hobby- bis zum Leistungsfußballer alle zufriedengestellt werden. Dabei stehen der Spaß und die Freude am Spiel immer im Vordergrund. Der Fußballlehrer und sportliche Leiter im Nachwuchs, Mario Himsl, stellt die Jugendarbeit des Kirchheimer SC vor.

Die Abteilung Fußball folgt in Haltung und Arbeit den sozialen Grundsätzen des Gesamtvereins: "Abgeleitet aus den grundlegenden Strategien des Vereins und der Fußball-Abteilung haben wir für den Nachwuchsfußball einen gemeinsamen Gedanken entwickelt."

  • Wir stehen für Kontinuität und nachhaltige Förderung.
  • Der Fußball begeistert: Alle sind willkommen.
  • Wir fördern den Zusammenhalt. Dazu gehören Zugehörigkeit, Geborgenheit, Fairness, Toleranz und vor allem Respekt.
  • Vielfältigkeit und Offenheit getreu unserem Leitspruch
  • Fußball durch qualifizierte Trainer und gutes Training erleben und erlernen.
  • Eine ruhige, familiäre und von hoher Bindung geprägte Atmosphäre

Organisation und Struktur der Abteilung Fußball

Die Fußballabteilung des Kirchheimer SC besteht aus insgesamt sechs Erwachsenenteams, einer Damenmannschaft und 17 Nachwuchsteams von den Minikickern bis zu den A-Junioren. Betreut werden etwa 255 Spieler und Spielerinnen von knapp 45 Trainern. Diese Teams gilt es, bestmöglich zu verzahnen und übergreifend zu trainieren.

Alle sechs bis acht Wochen trifft sich ein Gremium, zu dem der Cheftrainer der ersten und zweiten Mannschaft sowie der A-Junioren-Trainer und die beiden sportlichen Leiter (Senioren und Nachwuchs) gehören. Im Mittelpunkt dieser Treffen stehen Gespräche über die eigenen Talente und deren Förderungsmöglichkeiten im Verein.

Die sportliche Ausbildung

"Erfolgreiche Jugendarbeit bedeutet für uns, den Vereinsgedanken mit einem qualifizierten Training für alle Könnensstufen zu verbinden", berichtet Mario Himsl. Das Motto lautet: Wenn die Kinder gut trainiert werden und sie und ihre Eltern sich wohl fühlen, wird man das auch auf dem Platz sehen. Dabei wollen sich die Vereinsverantwortlichen des Kirchheimer SC nicht an Tabellenplatzierungen messen, sondern an den Fortschritten im Spiel sowie am Feedback der Eltern und Spieler.

Grundüberlegungen und Prinzipien

  • Wir lernen Fußball durch Spielen: "Um Klavier spielen zu lernen, rennt der Klavierspieler nicht um das Klavier, er spielt das Klavier!" (José Mourinho)
  • Wir achten bei allen Mannschaften darauf, dass alle Spieler gemeinsam verteidigen und angreifen.
  • Ein Spiel bedeutet immer auch gleich einen Wettkampf, der mit hoher Intensität ausgeführt wird.
  • Wir korrigieren in Training und Spiel immer auch die technische Ausführung.
  • Wir handeln und laufen schnell.
  • Aktives und offensiv ausgerichtetes Angriffsspiel
  • Förderung der Kreativität und eigener Entscheidungen
  • Gemeinsames und diszipliniertes Verteidigen
  • Verhalten nach Ballgewinn: schnelles, zielstrebiges Spiel in die Tiefe
  • Verhalten nach Ballverlust: sofortiges Attackieren des gegnerischen Ballführers und Zustellen von Gegenspielern und Passwegen
  • Aggressives und intelligentes 1-gegen-1-Verhalten

Gemeinsame Ideen, Prinzipien und Grundtrainingsformen

Obwohl im Verein Mannschaften mit sehr unterschiedlichen Leistungsniveaus sowie vielfältigen Motiven zum Fußballspielen aktiv sind, haben alle Trainer dennoch eine gemeinsame Idee und Prinzipien für die Spiele entwickelt. Dazu nutzen die Trainer in den jeweiligen Altersbereichen sogenannte Grundtrainingsformen, von denen einige nachstehend vorgestellt werden.

Organisation

  • 2 Trapeze markieren und auf der Grundlinie 2 Tore mit Torhütern gemäß Abbildung aufstellen.
  • Je zwei 5er- (Blau) und 4er-Teams (Rot) bilden und gemäß Abbildung verteilen.

Ablauf

  • 2 gegen 3 im Trapez nach Zuspiel des Trainers.
  • Rot versucht, über die kurze Grundlinie zu dribbeln.
  • Blau soll den Ball erobern und über die tornahe Grundlinie des Trapezes dribbeln oder passen und im maximal 4 gegen 3 (2 Angreifer und 1 Verteidiger dürfen nachrücken) auf das Tor spielen.

"Die Trainingsform eignet sich sehr gut, um vor allem eine für uns wichtige Komponente zu verbessern: den Ballgewinn und die daraus resultierenden Anschlussaktion(en), in diesem Fall eine Konteraktion bis zum Torabschluss. Was natürlich auch immer für das verteidigende Team mittrainiert wird, ist das Verhalten nach Ballverlust. Wichtige Coachingpunkte des Konterspiels sind u. a. das Entscheidungsverhalten nach dem Ballgewinn, die (Handlungs-)Schnelligkeit in der Umschaltaktion, das Steil-Klatsch-Steil-Prinzip und das zielstrebige Ausspielen der Situation auf Torerfolg."

Mario Himsl (Sportlicher Leiter Junioren Kirchheimer SC)

Organisation und Ablauf

  • Ein 40 x 25 Meter großes Feld markieren.
  • 3 Teams zu je 5 Spielern einteilen.
  • Spiel im 5 plus 5 gegen 5 auf Ballhalten.
  • 2 Teams agieren immer gemeinsam und versuchen, den Ball gegen das dritte Team zu sichern.
  • Nach einem Ballgewinn wechselt die verteidigenden Mannschaft die Aufgaben mit dem Team, welches den Ballverlust verursacht hat.

Variationen

  • 2 Teams bleiben so lange in Ballbesitz, bis 3 Fehler (Ausball, Fehlpass) begangen wurden.
  • An den Seitenlinien je 1 Minitor aufstellen, auf die nach Ballgewinn gekontert wird.

"Das 3-Farben-Spiel beinhaltet verschiedene Schwerpunkte unserer Spielprinzipien: Die jeweils ballbesitzenden Mannschaften sollen die Grundelemente des Angriffsverhaltens erlernen und anwenden: Vororientierung, Anbieten und Freilaufen, gestafeltes Besetzen der Räume und die dazugehörigen Techniken wie das Passspiel und die Ballan- und -mitnahme. Darüber hinaus werden die Wahrnehmungsschnelligkeit nach Ballverlust bzw. bei Aufgabenwechsel von Ballbesitzer zu Balljäger geschult, so dass auch die Grundelemente des Gegenpressings verinnerlicht werden."

Mario Himsl (Sportlicher Leiter Junioren Kirchheimer SC)

Organisation

  • Ein strafraumbreites Spielfeld bis 10 Meter hinter der Mittellinie mit zwei 16 Meter tiefen Endzonen sowie 2 Toren und Torhütern markieren.
  • 2 Teams zu je 6 Spielern bilden.
  • Je 1 Verteidiger und Angreifer jedes Teams bleiben fest in einer Endzone.

Ablauf

  • 4 gegen 4 in der Mittelzone auf 1 gegen 1 in der Endzone.
  • Der Stürmer darf sich etwas in die Mittelzone fallen lassen, allerdings nur in offener Stellung, und entscheidet dann zwischen 1 gegen 1, Direktabschluss oder Prallenlassen.
  • Mit dem Rücken zum Tor ist nur ein Rückpass erlaubt.

"Hier forcieren wir das Spiel durch das Zentrum gegen einen geordneten Gegner auf der einen, das gemeinsame Verteidigen auf der anderen Seite. Dazu kommen die Verhaltensweisen nach Ballgewinn in der eigenen Hälfte und der Mannschaft, welche den Ball verliert. Durch den Wegfall der Außenbahnen werden das Vertikalspiel und Steil-Klatsch-Steil-Aktionen forciert. Wir steuern diese Trainingsform so, dass wir immer nur einen Schwerpunkt aus den vier Spielphasen coachen. So achtet der Trainer z. B. bei der Ballbesitzmannschaft auf das Freilaufverhalten, der Co-Trainer eher auf das Defensivverhalten."

Mario Himsl (Sportlicher Leiter Junioren Kirchheimer SC)

Organisation

  • Ein 15 x 15 Meter großes Feld und 4 äußere Hütchentore markieren (Breite = 8 Meter, Abstand zum Feld = 2 Meter).
  • Ein 6er- und ein 4er-Team bilden.

Ablauf

  • 6 gegen 4 auf Ballhalten.
  • Erobern die Verteidiger den Ball, kontern sie auf eines der äußeren Passtore.
  • Bei Ausball oder Treffer der Unterzahlmannschaft, bringt der Trainer den nächsten Ball ins Spiel.

Coachingpunkt

  • 4 Spieler der Überzahlmannschaft (Blau) orientieren sich an den Außenlinien, die anderen beiden ins Zentrum.

"Diese Trainingsform hat den Vorteil, dass sie nicht besonders viel Platz benötigt und mehrere Spielphasen anspricht: Zum einen das Ballbesitzspiel und die Verhaltensweisen nach Ballverlust, zum anderen das Verhalten nach Ballgewinn. Bei den Ballbesitzern achten wir auf eine gute Positionierung im Raum (z. B. auf Lücke anbieten, Vororientierung der Zentrumsspieler) und die technischen Komponenten. Um den Spielfluss nicht zu häufig zu unterbrechen, das Verteidigerteam komplett wechseln. Um das Gegenpressing zu erleichtern, zählen Treffer nur nach Überdribbeln der Hütchentore."

Mario Himsl (Sportlicher Leiter Junioren Kirchheimer SC)

Organisation

  • Ein 45 x 35 Meter großes Feld markieren.
  • 2 Teams zu je 7 Spielern bilden.
  • 3 Neutrale bestimmen.
  • 2 Neutrale auf den Stirnseiten verteilen, 1 weiterer verbleibt im Feld.

Ablauf

  • 7 gegen 7 plus 3 Neutrale auf Ballhalten.
  • Die Neutralen unterstützen die ballbesitzende Mannschaft.

Variationen

  • 10 Pässe in Folge = 1 Punkt.
  • Die Anzahl der Ballkontakte begrenzen.
  • Die Spielfeldgröße verändern.

"Diese Überzahl-Spielform kann man auf verschiedene Weise und auch mit einer geringeren Spielerzahl durchführen. Wir nutzen sie, um aus Positionen ein spielgemäßes Verhalten in der Spieleröffnung und im Übergangsspiel zu trainieren. Dabei agiert je ein Neutraler an den Stirnseiten und einer im Zentrum. So kann man verschiedene Möglichkeiten trainieren, aus der Tiefe in die Tiefe zu spielen. Auch die Umschaltmomente sind enthalten: Nach Ballgewinn sofort den tiefen neutralen Spieler suchen oder den Ball in den eigenen Reihen zirkulieren lassen. Als verteidigende Mannschaft gilt es, dies natürlich zu verhindern und geschlossen im Defensivverbund zu agieren."

Mario Himsl (Sportlicher Leiter Junioren Kirchheimer SC)

Organisation

  • Ein 30 x 20 Meter großes Feld mit 2 Toren und Torhütern markieren.
  • 2 Teams zu je 4 Spielern bilden.
  • Je 1 Spieler jedes Teams steht zunächst im Feld, die übrigen jeweils neben ihrem Tor.

Ablauf

  • Mit dem 1 gegen 1 starten.
  • Auf ein Kommando in bestimmten Zeitabständen auf 2 gegen 2, 3 gegen 3 usw. erhöhen.
  • Im Anschluss daran in umgekehrter Reihenfolge vom 4 gegen 4 auf 3 gegen 3 usw. verringern.

"Diese Grundtrainingsform hat einen sehr hohen Aufforderungscharakter. Sie schult die Grundlagen des 1 gegen 1, also das Anlaufen, Stellen und den Ballangriff, sowie den zielstrebigen Torabschluss. Das Spiel beginnt mit einem 1 gegen 1 und steigert sich bis zum 4 gegen 4. Dementsprechend wird vom individualtaktischen bis zum gruppentaktischen Verhalten wie z. B. dem Doppelpass und das Spiel über den Dritten alles trainiert. Gerne ordnen wir jedem Spieler einen festen Gegenspieler zu oder sie finden sich selbst zusammen. Eine sehr attraktive Wettkampfform, bei der wir immer mit Belohnungen für die Gewinner bzw. Konsequenzen für die Verlierer arbeiten."

Mario Himsl (Sportlicher Leiter Junioren Kirchheimer SC)