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Mit einem Feriencamp Spieler für die eigene Mannschaft gewinnen

Sommerzeit ist Ferienzeit, und Ferien bedeuten in der Regel auch Urlaub. Doch auch wenn einige eurer Spieler*innen verreist sein sollten, ist das kein Grund, die Füße still zu halten. Die Daheimgebliebenen wählen nicht selten ein Fußballcamp als Ferienbeschäftigung. Doch ein solches bietet nicht nur Mehrwert für die Spieler*innen. Auch der Verein kann sich präsentieren – und so potenziellen Neuzugängen eine tolle Möglichkeit bieten, die Trainer*innen und das Umfeld besser kennen zu lernen.

Die Freude am Fußball entdecken

Fußball-Feriencamps sind weit verbreitet. Oftmals stecken Fußballschulen und andere private Initiativen hinter solchen Angeboten. Die Initiatoren nutzen häufig in Kooperation mit Vereinen die dortigen Anlagen, um ihr Camp auf die Beine zu stellen. Der Vorteil: Viele ausgebildete und auf bestimmte Altersklassen spezialisierte Trainer*innen stehen zur Verfügung. Dazu gibt es in der Regel für alle Teilnehmenden einheitliche Sportkleidung und auch für das Rahmenprogramm und die Verpflegung abseits der Trainingseinheiten ist gesorgt.

Dabei ist es egal, ob die Kinder gerade ihr erstes Paar Fußballschuhe geschenkt bekommen haben und frisch loslegen wollen, oder schon fortgeschrittene Vereinsfußballer*innen sind. Im Fußballcamp wird in der Regel viel Wert darauf gelegt, alle Teilnehmenden angemessen zu fordern und zu fördern. Vor allem im technischen und individualtaktischen Bereich werden Akzente gesetzt und Schwerpunkte in geeigneten Trainingsformen abgerufen. Das kann eine tolle Ergänzung zum Vereinstraining sein und den eigenen Spieler*innen einen zusätzlichen Entwicklungsschub geben. Doch wie genau kann ein Feriencamp bei der Akquise von Neuzugängen helfen?

Eigeninitiative zeigen

Klar ist: Mit einer externen Fußballschule holt man sich Expert*innen ins Boot, für die der Großteil der organisatorischen Arbeit Routine ist. Allerdings bleibt so auch nicht viel für den Verein übrig, der ja schließlich immerhin sein Gelände zur Verfügung stellt. Es kommen zwar Spieler*innen aus der gesamten Umgebung für ein paar Tage regelmäßig vorbei, doch die Arbeit mit den Trainer*innen der Fußballschule und das Zusammenspiel mit den anderen Kindern aus verschiedensten Vereinen schafft noch keine Identifikation mit dem Austragungsort.

Größere Vereine mit eigenem Nachwuchs-Leistungszentrum, wie z.B. Rot-Weiß Essen, richten daher schon länger Fußballcamps in der eigenen Fußballschule aus. So gibt es feste Termine, an denen Kinder aus der Umgebung den Verein kennenlernen und sich wie die Nachwuchsspieler*innen des Leistungszentrums fühlen können. Gleichzeitig haben die vereinseigenen Trainer*innen die Möglichkeit, sich ein Bild von den Talenten in der Region zu machen und Empfehlungen für das Förderprogramm des Vereins auszusprechen.

Um etwas Vergleichbares auf die Beine zu stellen, braucht es jedoch weder einen großen Namen noch ein Leistungszentrum. Vielmehr geht es um engagierte Trainer*innen und Vereinsverantwortliche, die eigeninitiativ frischen Schwung in die eigene Jugendabteilung bringen wollen. Und wenn ihr zu diesen gehört, müsst ihr natürlich nicht die ganze Arbeit alleine auf euch nehmen. Neben den Eltern gibt es darüber hinaus noch Spieler*innen der Jugend- und Seniorenmannschaften, die in die Planung und Durchführung mit einbezogen werden können. Außerdem lohnt es sich den ein oder anderen lokalen Sponsor für das Camp anzufragen.

Die wichtigsten Organisationspunkte im Überblick:

Je größer euer Vereinsgelände ist bzw. je mehr Trainingsplätze zur Verfügung stehen, desto mehr Campplätze könnt ihr anbieten. Versucht jedoch nicht, nach dem Prinzip "so viele wie möglich" zu handeln, sondern steckt einen klaren Rahmen ab, in dem die Kinder angemessen gefördert werden können. Für die ganz Kleinen mag dabei vielleicht ein viertel Platz ausreichen, für C- und D-Junioren in Mannschaftsstärke sollte hingegen bereits mindestens eine ganze Spielfeldhälfte zur Verfügung stehen.



Wenn die Trainingsgruppen stehen, brauchen diese natürlich auch eine entsprechende Anleitung. Im Idealfall habt ihr für die jeweiligen Altersklassen schon Spezialisten im Verein, die auch im Feriencamp zur Verfügung stehen und die Gruppe anleiten. Darüber hinaus können interessierte Spieler*innen aus den älteren Jugend- und Seniorenteams erste Trainererfahrungen sammeln.


Ein Fußball-Feriencamp soll mehr sein als Training in den Ferien. Daher solltet ihr euch auch um das Programm abseits des Platzes kümmern. Ganz oben auf der Liste stehen natürlich die gemeinsamen Mahlzeiten, für die ihr euch Hilfe von Eltern und/oder lokalen Partnern wie beispielsweise vereinsnahen Restaurants holen solltet. Außerdem können Fußball-Challenges wie Schusskraftmessung oder Fußball-Darts in den Pausen eine willkommene Abwechslung darstellen.


In einem Fußballcamp geht es nicht um die Vermittlung tiefgreifender mannschaftstaktischer Themen. Es kommen Kinder aus verschiedenen Mannschaften und mit verschiedensten Vorerfahrungen zusammen, um Spaß am Fußball zu haben. Daher sollten technische und individualtaktische Schwerpunkte gesetzt und kreativ verpackt werden. Der Zeitpunkt ist ideal, um an den individuellen fußballerischen Fertigkeiten zu schleifen und die technischen Grundlagen zu festigen.


Alles hat ein Ende – auch euer Fußballcamp! Zum Schluss sollen eure Arbeit und Leidenschaft, die ihr investiert habt, ihren gebührenden Abschluss bekommen. So könnte beispielsweise am letzten Tag des Camps ein Turniertag organisiert werden, an dem alle Teilnehmenden in gemischten Teams gegeneinander antreten. Außerdem bietet es sich an, die Gewinner der Challenges aus dem Rahmenprogramm zu ehren und den Kindern Pokale oder Medaillen zu überreichen.


Unter "Themenverwandte Links" haben wir weitere interessante Informationen und Tipps für die Organisation von Feriencamps zusammengestellt und auch ein Best-Practice-Beispiel veröffentlicht.