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"Packing" ist in aller Munde! Bei dieser Betrachtungsweise von Fußballspielen geht es darum, wie zielstrebig eine Mannschaft nach vorne kombiniert. "Packing" kennzeichnet dabei die Anzahl an Gegenspielern, die ein Ballbesitzer mit einer einzigen Aktion imstande ist auszuspielen. Klar ist: Wer quasi mit einem Pass eine ganze Gegnerabwehr aushebeln kann, der sorgt für Überzahlsituationen und damit für Gefahr vor dem Gegner-Tor. Im ersten Schritt geht es dabei um ein gezieltes Überspielen von "Linien" des Gegners. Was es mit diesem Angriffsprinzip auf sich hat, erläutern wir in diesem Beitrag.
"Packing mach ich schon immer!" mag sich der ein oder andere Kreisliga-Ronaldo denken – mit Blick auf die durchaus verbreitete Spielphilosophie "Hoch und weit bringt Sicherheit!". Doch sogenannte "Packing"-Pässe haben mit langen und unkontrollierten Flugbällen nach vorne nichts zu tun. Vielmehr geht es dabei darum, gezielt hinter die gegnerische Abwehr oder zwischen die gegnerischen Linien zu gelangen. Weiter in die Tiefe gelangt dabei, wer nicht nur gegnerische sondern auch eigene Linien überspielt!
"Die Sechser sind die Lenker des Spiels!" heißt es häufig. Und ja, da ist auch was dran. Nicht umsonst finden sich häufig die sogenannten Spielmacher im Team besonders auf dieser bzw. diesen Positionen wieder. Doch sollte man genau überdenken, wann man den eigenen Sechser in Szene setzt.
Befindet sich der Ball im Zentrum (z. B. in der Innenverteidigung), so sind diese beiden Kriterien höchst selten. Meistens hat der Sechser einen gegnerischen Verteidiger direkt in seinem Rücken – ein Ausschlusskriterium für ein direktes Zuspiel! Ein/e ballbesitzende Innenverteidiger*in hat für den Spielaufbau dennoch zwei gute Möglichkeiten:
1. Das Zuspiel auf ein/e Außenverteidiger*in bringt den Ball zunächst einmal aus der direkten Gefahrenzone. Selbst bei einem Ballverlust wäre der Gegner damit zunächst einmal im torungefährlichen Raum.
2. Der/die Innenverteidiger*in kann die "Linie" der Sechser gezielt auf den aus der Tiefe entgegenstartenden Zehner überspielen, der per Spiel über den Dritten auf den Sechser prallen lassen kann.
Widmen wollen wir uns vor allem der zweiten Variante. Bei dieser befindet sich der Sechser in der Vorwärtsbewegung und hat das gesamte Feld bis zum Gegner-Tor vor sich. Die Pass-Ablage des Zehners kann er/sie mit dem ersten Kontakt sofort nach vorne in Richtung Tor an- und mitnehmen.
Jetzt hat er alle Möglichkeiten und kann seiner Rolle als "Spiel-Lenker" gerecht werden: Entweder er spielt auf eine/n Mitspieler*in am Flügel nach außen oder aber – und diese Möglichkeit führt das Team mit dem dritten Pass direkt vor das gegnerische Tor – mit einem erneuten "Packing"-Pass in die Nahtstelle spielen.
Mit letzterer Wahl überspielt der Sechser erneut eine "Linie" (die des Zehners) und setzt den/die Stürmer*in direkt in Szene. Der eigene Torabschluss steht nun unmittelbar bevor. Somit liegen die Vorteile des Prinzips "Überspielen von Linien" auf der Hand:
1. Die vertikalen Pässe überspielen gleich mehrere Spieler des Gegners auf einmal.
2. Gleichzeitig kann sich der Sechser ohne direkten Gegnerdruck in Spielrichtung drehen.
3. So erhält er das Zuspiel mit einem deutlich geringeren Risiko eines Ballverlusts.
4. Mit einem weiteren Vertikalpass in die Nahtstelle bereitet er sofort den Torabschluss vor.
Möchte der/die Trainer*in also mit einem zielstrebigen Vertikalspiel durch das Zentrum kombinieren, so ist das "Überspielen von Linien" ein wichtiges Prinzip seiner/ihrer Spielkonzeption. Weitere Prinzipien, mit denen der/die Trainer*innen ihre Spielkonzeption mit Leben füllen können, haben wir unter "Themenverwandte Links" für euch zusammengestellt. Außerdem stellen wir euch hier auch weitere Beiträge über das Spiel durch das Zentrum zur Verfügung.