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Genaugenommen hat jeder Offensiv-Zweikampf das Ziel, eine – zumindest kurzfristige – Überzahl herzustellen: Ist der Gegenspieler ausgespielt, ist auf dem Weg zum Tor einer weniger zu überwinden. Gleichwohl sollte der Dribbler beachten, dass es auch leichter geht: Nämlich, den Verteidiger im 2 gegen 1 auszuspielen. Doch solch vielversprechende Situationen müssen erst einmal erkannt werden. DFB-Stützpunktkoordinator Michael Urbansky zeigt, wie Sie diese Fähigkeit vermitteln können und wann je nach Verteidigerverhalten welche Lösung sinnvoller ist.
Das Herausspielen von Torchancen gründet im Angriffsdrittel auf dem sicheren Spielaufbau und dem erfolgreichen Übergangsspiel. Gegen einen organisierten und kompakt verteidigenden Gegner ist es so etwas wie die Königsdisziplin der Taktikschulung. Eine tiefstehende und gut organisierte Defensive mit engen Abständen zwischen Spielern und Mannschaftsteilen ist schwer auszuhebeln und stellt hohe Anforderungen an die Präzision und Dynamik der Angriffsaktionen. Die Spieler müssen sich auf engem Raum in kürzesten Zeitintervallen an neue Situationen anpassen, sich ständig orientieren, Lösungen finden, Entscheidungen schnell treffen und dann mit maximaler Präzision umsetzen
Es geht immer darum, Überzahlsituationen zu schaffen. Beim Herausspielen von Torchancen braucht es neben einer guten Raumaufteilung und Positionierung mutige Spieler, die durch ein gezieltes Andribbeln die Verteidiger binden und aus ihrer Formation ‘locken’, um so günstige Pass- und/oder Schussfenster zu öffnen. Die meist nur engen Räume und Fenster müssen dann von den Mitspielern erkannt und für eine 2-gegen-1-Situation genutzt werden. Und hier bildet dann die Position bzw. die Aktion des Verteidigers die Entscheidungsgrundlage für die Spielfortsetzung durch den Ballbesitzer: 1 gegen 1 oder 2 gegen 1?
Um überhaupt Torchancen erspielen und verwerten zu können, müssen die Spieler den Mut besitzen, ihre Offensivaktionen konsequent durchzuziehen. Präzise und getimte Pässe in die Tiefe, dynamische Ballmitnahmen am Gegner vorbei oder in seinen Rücken, selbstbewusstes Agieren im 1 gegen 1 oder präzise Pässe zu den Mitspielern – das sind die entscheidenden Handlungen. Werden die sich nur für einen Bruchteil von Sekunden ergebenden Überzahlsituationen bzw. Lücken im Defensivverbund nicht konsequent genutzt, ist der Gegner schnell wieder geordnet und ein Durchbruch ist schwer möglich.
Dem Trainer muss bewusst sein, dass ein zu häufiges Eingreifen in die Informations- und Entscheidungsprozesse des Spielers mittels gezielter Handlungsanweisungen die Wahrnehmung und somit den Entscheidungs- und Umsetzungsrahmen einschränken kann. Somit sollte er solche Instruktionen eher als begleitende Maßnahmen zur punktuellen Unterstützung einsetzen. Der Spieler muss nämlich die Situation selbst erkennen, sich selbst für eine Lösung entscheiden und diese mit voller Überzeugung umsetzen. Mutiges, konsequentes, zielgerichtetes und durch Lob verstärktes Handeln entwickelt und verbessert langfristig die Entscheidungskompetenz.
Weitere Best-Practice-Beispiele sind unter den themenverwandten Links zusammengestellt