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Trainer setzen sich permanent mit Veränderungsprozessen auseinander. Um Spieler optimal zu fördern, müssen sie vom Prinzip 'alte Lösungen für neue Aufgaben' Abschied nehmen, sich regelmäßig weiterbilden und möglichst viele Lerngelegenheiten an- und wahrnehmen. Fred Eberle ist sich sicher, dass über die Neugier des Trainers letztlich seine Innovationsfähigkeit charakterisiert wird. Im Folgenden hält er ein Plädoyer für Aufgeschlossenheit gegenüber neuen Erfahrungen, Lernbereitschaft und Wissensdurst.
Grund dafür, dass das Phänomen der Neugierde in der Trainingslehre nicht früher bedacht wurde, ist, dass es möglicherweise als unwichtig eingestuft wurde. Die Chance, die das Konstrukt im Zusammenhang mit der Offenheit für neue Erfahrungen ermöglicht, wurde schlichtweg unterschätzt und marginalisiert. In einer sich immer schneller ändernden und immer komplexer werdenden Welt geht es auch bei Trainern jedoch mehr denn je um die Bereitschaft und Notwendigkeit, lebenslang zu lernen, Interesse an Veränderungen und Herausforderungen zu zeigen, variabel und aufgeschlossen zu sein. Das Prinzip: 'erst wenn ich etwas erklären kann, habe ich es richtig verstanden', kennen wir schon aus der Schulzeit und es gilt in beide Richtungen. Das heißt, die Entwicklungen und der Ausbau von Wissen führen dazu, dass auch die Vermittlung von Inhalten und Methoden besser gelingen. Dass der Trainer neugierig ist, ist das eine; genauso wichtig ist die Frage: Wie der Lehrende feststellen kann, was einen neugierigen Sportler und Lernenden auszeichnet und wie man ihn in seiner Neugier unterstützen kann? Interessierte Athleten, die sich für die Hintergründe der Trainingsmittel interessieren bzw. diese auch einmal kritisch hinterfragen („Warum machen wir dies Trainingsform?“), entwickeln sich oftmals zu besseren (mündigen) Spielern und besitzen hohes Potenzial für eine mögliche Trainerkarriere nach dem Ende der eigenen sportlichen Ambitionen. Sie verdienen eine fundierte Rückmeldung.
Alle genannten Eigenschaften werden als Kernkompetenzen einer zeitgemäßen Trainingslehre verstanden. Neugier bündelt die Lust, Neues zu lernen, aber auch die Freude am Lehren.
Grundsätzlich streben die meisten Menschen danach, Neues zu erfahren und kennenzulernen. Aber nicht jeder ist bereit, sich darauf einzulassen, bzw. verfolgt gezielt den Wunsch oder die Motivation, sich neuen und ungewohnten Situationen und Denkweisen zu stellen. Das Interesse und die Offenheit für Neues, neue Erfahrungen, neue Erkenntnisse werden uns zwangsläufig beeinflussen. Letztlich steckt darin auch die Bereitschaft zur Veränderung und es bedeutet gelegentlich, die Komfortzone zu verlassen.
Die größte Herausforderung für Trainer besteht darin, dass sich Trainingsprozesse ständig verändern. Zum einen haben sie es mit charakterlich, entwicklungsbiologisch, physiologisch und konditionell sehr unterschiedlichen Kindern, Jugendlichen bzw. erwachsenen Spielern zu tun, deren Wechselwirkung nicht zu vernachlässigen ist, zum anderen sind bei jeder Einheit unvorhersehbare Gegebenheiten zu berücksichtigen – z. B. Gesundheit, geistige und physische Frische, (Tages-)Form, Einstellung/Motivation.
Diese schwierigen Rahmenbedingungen verlangen nach Personen, die in einem besonderen Maße 'neugierig' sind. Die Persönlichkeitszüge überaus erfolgreicher Trainer lassen sich oftmals wie folgt beschreiben: Es sind Menschen, die lernen wollen, die offen sind für neue Überlegungen, die sich permanenten Veränderungsszenarien bereitwillig und positiv aussetzen, die oftmals neue oder ungewöhnliche Wege gehen.
Die Vorteile einer hohen Neugier für die geistige, körperliche, soziale und seelische Entwicklung von Kindern, Jugendlichen und Erwachsenen ist empirisch belegt. Nicht nur im Training, sondern in fast allen Lebenslagen haben neugierige Personen einen erheblichen Bonus gegenüber desinteressierten. Mehr wissen wollen, den Dingen auf den Grund gehen: das ist die Neugier. Im Wort Neugier steckt sie buchstäblich: die Gier. Unser Gehirn strebt nach Aktivität, es will arbeiten, tätig sein und lechzt nach Herausforderungen. Die Neugier bringt einerseits Neues, anderseits schafft das Bekannte und Bewährte eine gewisse Sicherheit. Sind beide Bedingungen (Neugierde und ein gewisses Vorwissen) erfüllt, findet Lernen statt. Das Bedürfnis nach Neuem und nach Abwechslung kombiniert mit bereits bekanntem Strukturen unterstützt die Verknüpfung und hilft, neue Spuren zu legen. Diese Haltung sollten Trainer für sich selbst berücksichtigen (Wann haben Sie zum letzten Mal etwas Neues/zum ersten Mal getan?) und auch in ihrem Training umsetzen. Die geschickte Kombination überraschender/neuer Elemente mit bereits bewährten Erfahrungen ist der Schlüssel für die Entwicklung von sportlichen Leistungen.
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