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Robert Friedrich und Stefan Reiß sind Athletik-Experten bei RB Leipzig und versuchen eine Antwort auf die Frage zu geben, ob das Training der Ausdauer im Kinderfußball notwendig ist und wie es ablaufen könnte. Sie erläutern, warum Krafttraining und Waldläufe nicht das Mittel der Wahl sind und wie motorische Förderung bei Kindern aussehen kann.
Leistungsvoraussetzungen für den Fußball wie Ausdauer, Schnelligkeit, Kraft, Beweglichkeit und Koordination, haben einen erheblichen Einfluss auf die Handlungs- und Spielfähigkeit. Sie stellen die Grundlagen fü̈r stabile technisch-taktische und psychische Fähigkeiten im Training und Wettkampf dar. Eine breite Grundausbildung konditioneller wie auch koordinativer Fähigkeiten sowie vielfältiger Bewegungsfertigkeiten mit einer entsprechenden Bewegungsqualität sind die Basis für die Belastungsverträglichkeit der Spieler und damit auch für jede weitere Optimierung der leistungsbestimmenden Faktoren von essenzieller Bedeutung.
Aufgrund der starken individuellen Unterschiede in der Reifung und motorischen Entwicklung haben konstitutionelle sowie konditionelle Voraussetzungen bereits im Kindesalter einen erheblichen Einfluss auf die Leistung. Das Wissen über die Entwicklung der Motorik in der Kindheit und Jugend und über sensible Phasen machen die Bedeutung der besonderen Förderung in ganz bestimmten Zeiträumen deutlich. Denn sie sind günstige Entwicklungsbedingungen für die Ausprägung der Motorik. Besteht ein Training zu früh aus spezifischen Trainingsreizen, fehlt die so wertvolle Grundlagenausbildung. Zudem drohen aufgrund der fußballspezifischen Belastungen und Bewegungsmuster Überlastungen und damit Verletzungen.
Die Zeit des besten motorischen Lernalters und die sensiblen Phasen verdeutlichen die Notwendigkeit, Kinder eben genau in diesen Zeiträumen mit entsprechenden Trainingsinhalten und -angeboten besonders motorisch zu fördern. Wichtig ist dabei jedoch nicht die Bezeichnung ‘Konditions-’, ‘Fitness-’ oder ‘Athletiktraining’, sondern, dass es inhaltlich, methodisch und didaktisch kindgerecht erfolgt. Denn Kinder sind keine kleinen Erwachsenen und ein Kindertraining ist auch kein in Umfang und Intensität reduziertes Erwachsenentraining. Wichtig ist ebenso wenig, ob dies immer fußballspezifisch ist oder nicht, sondern vielmehr, dass es den individuellen, alters- und entwicklungsgemäßen Bedürfnissen gerecht wird. Ein ganzheitliches und vielseitiges Training zur motorischen Förderung unterstützt den Spieler in seiner individuellen motorischen Entwicklung. Erst das macht ihn zu einem kompletten Spieler, der den komplexen Anforderungen des Fußballs gerecht wird. Da dies durch reines Balltraining jedoch nicht möglich ist, sind weitere Inhalte zur motorischen Förderung im Training zu ergänzen. Fußballspezifisch heißt also nicht ausschließlich alles mit Ball, sondern vielmehr alles im Sinne der Verbesserung der Handlungs- und Spielfähigkeit.
Die dazu notwendigen Trainingsmaßnahmen sind jedoch keine speziellen Methoden, sondern verschiedenste Bewegungsspiele wie Lauf-, Ball- und Kraftspiele, sowie Turnen, Klettern oder andere Sportspiele und vieles mehr. Neben dieser Vielfalt sind es vor allem ihre Variationsmöglichkeiten, die eine besondere motorische Förderung möglich machen und darüber hinaus einen wichtigen Ausgleich zur fußballspezifischen Belastung darstellen. Entscheidend ist letztlich nicht, ob Waldläufe oder Krafttraining sinnvoll erscheinen, sondern vielmehr, dass die Prinzipien für ein Training mit Kindern Berücksichtigung finden. Die Einstiegsfrage kann demnach kurz und knapp beantwortet werden: Kondition bolzen mit Kindern? Nein! Besondere motorische Förderung? Unbedingt!
Weitere Tipps und Hinweise zum Training mit Junioren sind unter 'Themenverwandte Links' zusammengestellt.