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Nur zusammen sind wir stark!

Ameisen gelten gemeinhin nicht nur als fleißige Lebewesen, sie sind auch bekannt für gute Arbeitsteilung und fantastisches Teamwork. Kinder in Mannschaftssportarten können von diesen Eigenschaften viel lernen. Behilflich hierbei sind dem Trainer Methoden aus der Erlebnispädagogik.

In Mannschaftssportarten ist bekanntlich der Zusammenhalt der Gruppe für den Erfolg im Wettbewerb unabdingbar. Je mehr dieser ausgeprägt ist, umso erfolgreicher schlägt sich zumeist das Team. Sind allerdings die sozialen Strukturen innerhalb der Mannschaft gestört, hat dies negative Auswirkungen auf die Stimmung und den Mannschaftsgeist. Der Zusammenhalt ist dann nicht mehr stabil und der Erfolg bleibt aus. Das Gefühl der Zugehörigkeit zum Team – eine der wichtigsten Voraussetzungen für die sportliche Motivation jedes Einzelnen überhaupt – schwindet, während das Konfliktpotenzial steigt. Da jeder Einzelne ein wichtiger Teil des Systems Mannschaft ist, sind selbst Spannungen zwischen wenigen Mitgliedern oder Unzufriedenheit bei Einzelnen wichtige Signale zu handeln. Eine konstruktive Streit- und Diskussionskultur ist in diesen Fällen enorm wichtig. Um dies zu erreichen, muss ein Teambewusstsein gegeben sein, das die Probleme kompensiert. Dieses Bewusstsein kann nur durch Erfahrbarmachung, Bewusstwerdung und (Selbst-)Reflexion entstehen.

Sich selbst und andere kennenlernen

Genau hier setzt die Erlebnispädagogik an. Sie will Kindern und Jugendlichen die Gelegenheit bieten, sich selbst und die anderen neu kennenzulernen, Verantwortung zu tragen und zu übertragen, sich herausfordern zu lassen, anderen zu helfen und sich selbst helfen zu lassen und so zu merken, dass mehr in ihnen steckt, als sie selbst oder andere bisher annahmen. Erlebnispädagogische Methoden fördern durch erfahrungsorientiertes und erlebnisintensives Lernen die Wahrnehmung des Selbst, der eigenen Bedürfnisse und Ziele, die Fähigkeit der (Selbst-)Reflexion, die Spontaneität, die Entwicklung von Eigeninitiative und die Kooperations-, Kommunikations- sowie Konfliktfähigkeit. Daher sind erlebnispädagogische Methoden gut geeignet, um Teamfindungs- sowie Teamstärkungsprozesse zu begleiten oder gar anzuleiten. Denn die Methoden können so miteinander kombiniert werden, dass ein ganzheitliches und passgenaues Training, welches sich an den jeweiligen Team- und Konfliktstrukturen orientiert, entwickelt werden kann.

Kennenlernspiele

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Organisation

  • Die Gruppe teilen und in 2 Reihen gegenüber aufstellen.
  • Der Trainer gibt ein Thema vor (Schule, Berufswunsch, Hobby, Lebensmotto, Familie, ‘Was nervt dich?’, ‘Was findest du besonders schön?’, ‘Was war dein schrecklichstes Erlebnis?’ usw.).

Ablauf

  • Die Kinder, die sich gegenüber stehen, dürfen sich jetzt jeweils 30 Sekunden etwas zu diesem Thema erzählen.
  • A beginnt, nennt zuerst seinen Namen und sagt, was ihm dazu einfällt. Anschließend berichtet B. Nach dem Durchgang verschieben sich alle Kinder um eine Position nach links/rechts und jeder erhält 1 neuen Partner.
  • Wichtig: Nur zuhören und nicht mit Fragen unterbrechen.
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Organisation

  • Jedes Kind schreibt auf einen Zettel 3 Aussagen über seine Person.

Ablauf

  • Dann werden alle Zettel zusammengeknüllt und für 1 Minute in einer ‘Schneeballschlacht’ umhergeworfen.
  • Anschließend nimmt sich jedes Kind einen Zettelschneeball, liest diesen und versucht, die dazugehörige Person ausfindig zu machen. Sind die Besitzer gefunden, stellen die Finder der Gruppe die Inhalte vor und berichten, was sie Neues über die Person erfahren haben.
  • Durch die initiale Phase des Tobens werden Hemmungen abgebaut. Das Spiel eignet sich somit besonders gut auch für undynamische Gruppen.

Kooperationsspiele

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Organisation

  • Die Kinder müssen mit Hilfe von Teppichfliesen (alternativ Zeitungspapier) ein tiefes ‘Moor’ überwinden.
  • Gemeinsam bilden sie eine Schlange.

Ablauf

  • Die Spieler müssen beim Überqueren immer Kontakt zu jeder von ihnen genutzten Teppichfliese haben.
  • Verlieren sie den Kontakt zu einer Teppichfliese, versinkt diese im Moor und ist somit verloren.
  • Wenn ein Kind mit dem Moor in Berührung kommt, verliert es 1 Bein und darf die weitere Strecke nur auf einem Bein fortbewegend bewältigen.
  • Wenn es gar zu lange im Moor steht, versinkt es ganz. Dann muss die Gruppe erneut von vorne starten usw.
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Organisation

  • Die Trainer schwingen ein langes Seil.

Ablauf

  • Die Gruppe muss von der einen zur anderen Seite gelangen, in dem sie unter dem Seil hindurchläuft, ohne berührt zu werden. Die Kinder starten einzeln.
  • Das Seil schwingt dabei immer in Laufrichtung der Spieler.
  • Wird ein Kind vom Seil berührt oder laufen 2 Spieler gleichzeitig hindurch, muss die ganze Gruppe wieder von vorne anfangen.

Sinneserfahrungsspiele

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Organisation

  • Die Gruppe sitzt im Kreis.
  • 1 Spieler geht vor die Tür.

Ablauf

  • Die Gruppe ernennt still eine Person aus ihren Reihen zum Dirigenten.
  • Dieser hat die Aufgabe, immer eine Bewegung vorzumachen, die alle anderen nachahmen müssen, bis der Dirigent eine neue Bewegung vorgibt.
  • Jetzt kommt die Person vor der Tür wieder in den Raum.
  • Sie hat die Aufgabe, die Gruppe zu beobachten und den Dirigenten ausfindig zu machen.
  • Ziel der Gruppe ist es, den Dirigenten nicht enttarnen zu lassen.
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Organisation

  • Alle Spieler stellen sich mit verbundenen oder geschlossenen Augen locker verteilt zueinander auf.
  • Eine vom Trainer bestimmte Person entfernt sich lautlos von der Gruppe und lässt einen schweren Gegenstand zu Boden fallen.

Ablauf

  • Die Spieler hören genau zu und versuchen, sich dem Gegenstand ‘blind’ zu nähern.
  • Wenn sie meinen, ca. einen halben Meter von dem Gegenstand entfernt zu sein, bleiben sie stehen.
  • Stehen alle, dürfen die Augen geöffnet werden.
  • Der Spieler, der die geringste Entfernung aufzuweisen hat, darf als Nächster einen Gegenstand fallen lassen.

Vertrauensspiele

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Organisation

  • Paare bilden und beiden die Augen verbinden.
  • Die Paare in einem Abstand von 6 bis 8 Metern gegenüber aufstellen.

Ablauf

  • Auf ein Trainerkommando laufen die Paare mit den Händen auf dem Rücken gekreuzt aufeinander zu.
  • Beide Spieler dürfen laut „Stopp!“ rufen, wenn sie der Meinung sind, dass sie gleich kollidieren werden.
  • Welches Paar ist sich am nähesten gekommen?
  • Bis auf die Stopp-Rufe darf niemand einen Laut von sich geben.
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Organisation

  • Die Gruppe bildet einen sehr großen Kreis.
  • Der Trainer wählt 2 Spieler aus: Beiden werden die Augen verbunden und bekommen je 1 Anleiter zur Seite gestellt.

Ablauf

  • Die Anleiter führen ‘Katze und Maus’ zu einer beliebigen Stelle im Kreis.
  • Der Kreis bildet nun an einer Stelle eine Lücke.
  • Ziel der Maus ist es, durch die Lücke zu laufen, ohne von der Katze abgeschlagen zu werden.
  • Andersherum soll die Katze die Maus fangen, bevor sie durch das Loch entwischt.
  • Die Anleiter versuchen ihren Partner jeweils zu führen.
  • Alle anderen im Kreis müssen still sein.

Reflexionsphase zum Abschluss

Am Ende des Teamfindungsprozesses ist stets eine Abschlussreflexion durchzuführen. Je nachdem, wie lange das Teamfindungstraining dauert, kann diese je nach Tagen oder nach Themen strukturiert ablaufen und die wichtigsten Ereignisse zusammenfassen. Dabei sind die Meinungen der Kinder und Jugendlichen gefragt. Sie müssen die Möglichkeit haben, sich äußern zu können. Was haben sie dazugelernt? Was haben sie über sich und die anderen erfahren? Was nehmen sie mit? Eine Abschlussreflexion kann auch schriftlich erfolgen. Den Kindern und Jugendlichen werden hierzu zwei Karteikarten in verschiedenen Farben (z. B. Grün und Rot) ausgehändigt. Auf die eine schreiben sie, was ihnen gefallen hat, auf die andere, was sie bemängeln.

Weitere Tipps und Informationen zum Teamumfeld sind unter 'Themenverwandte Links' zusammengestellt.