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Eigenständig auf und neben dem Platz

Fußball wird von den Spielern gespielt und nicht von den Trainern. So platt diese Formulierung sich zunächst anhört, umso mehr steckt allerdings dahinter. In jeder neuen Spielsituation muss ein Spieler sich für den nächsten Schritt entscheiden. Gute Fußballer handeln somit eigenständig und nicht ferngesteuert.

Eigenständigkeit stellt einen wichtigen Punkt in der charakterlichen Entwicklung von Kindern dar. Als Trainer können Sie dieses Verhalten auch neben dem Platz fördern. Die Mannschaft sollte nicht alles direkt 'serviert' bekommen, sondern vielmehr in die Organisation von Training und Spielen einbezogen werden. Dies beginnt mit der Verantwortlichkeit für Material und dessen Transport zum Platz. So lernen die Kinder, sich selbst zu organisieren und Aufgaben zu übernehmen – das ist übrigens genau das, was wir Trainer später von ihnen auch auf dem Platz verlangen. Hier eignet sich zum Beispiel ein Gruppenplan, der genau festlegt, wann welche Spieler für das Trainingsmaterial verantwortlich sind. Gut sichtbar in der Kabine aufgehängt, weiß jeder Bescheid, wann er an der Reihe ist. Aber auch während des Trainings kann die gesamte Mannschaft bestimmte organisatorische Abläufe übernehmen. Ist eine Übung abgeschlossen, sorgen die Kinder dafür, dass Hütchen oder anderes Trainingsmaterial vom Spielfeld gebracht werden.

Den Kindern vermitteln, sich für das Trainingsmaterial verantwortlich zu fühlen. ©
Den Kindern vermitteln, sich für das Trainingsmaterial verantwortlich zu fühlen.

Zu Anfang können Sie die Spieler noch unterstützen und daran erinnern, wenn sie beim Gruppendienst an der Reihe sind. Später geht es aber darum, dass der Spieler sich selbst damit beschäftigt und seiner Verantwortung nachgeht, ohne dass der Trainer ihn ständig daran erinnern oder dazu auffordern muss. Natürlich wird dies auch einmal schief gehen und Sie stehen zwar mit ihrem Team aber ohne Bälle auf dem Fußballplatz – sehen Sie diese Zeit aber nicht als verloren an! Denn eigenständig zu handeln, bedeutet auch, dass es Konsequenzen geben kann, die dann getragen werden müssen. Somit muss der Gruppendienst seinen Fehler wiedergutmachen und sich um die fehlenden Trainingsmaterialien kümmern. Auch wenn das Training dadurch zehn Minuten kürzer ausfällt, so wird beim nächsten Mal garantiert darauf geachtet, dass der Gruppendienst seine Aufgabe auch erfüllt.

Fordern Sie die Eltern auf, Sie zu unterstützen. Ein E-Junior ist alt genug, um seine Tasche selber zu packen. Es geht ja schließlich auch um sein Training beziehungsweise sein Spiel. Mama oder Papa werden ihn später auch nicht auf dem Feld unterstützen können. Erklären Sie also den Eltern, warum es Ihnen so wichtig ist, den Spielern Verantwortung zu übertragen und dass dies bereits bei den kleinen alltäglichen Dingen anfängt.