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Langeweile und Überforderung vermeiden!

Bei der Planung einer Trainingseinheit liegt es am Trainer, das Leistungsvermögen seiner Mannschaft einzuschätzen und die Übungen dementsprechend zu gestalten. Dabei sollte er stets im Blick ­haben, wie er diese modifizieren kann, um die Durchführung entweder zu erleichtern oder zu ­erschweren. Zu Beginn einer Übung bewertet er dann, ob die aktuelle Aufgabenstellung dem Können der Spieler ­angemessen ist oder eventuell ­angepasst werden muss. Es macht also Sinn, bei der Einführung ­unbekannter Übungsformen stets einen ‘Plan B’ vorbereitet zu ­haben.

Unterforderung hemmt den Spaß und die sportliche Entwicklung

Unterforderung ist nicht nur hinderlich für eine gute sportliche Weiterentwicklung, sondern sorgt auch für Langeweile. Und eines sollte das Training stets bereiten: Spaß! Daher geht es bei der richtigen Übungsauswahl um viel mehr als bloß um die fußballerische Entwicklung der Spieler – es geht darum, ihnen Herausforderungen zu stellen, die sie erfolgreich meistern können. Denn diese Bewältigung von Herausfoderungen ist es, was ihnen Spaß ­bereitet und sie in jedem Training erneut anspornt!

Angemessene Herausforderungen fördern und motivieren

Manche Trainer kritisieren ihre Spieler, wenn diese eine Übung nicht verstanden haben und die Ausführung dann nicht gemäß ihrer Vorstellung funktioniert. Oftmals liegt der Fehler aber nicht bei den Spielern – viele Trainer wählen Übungen aus, die ihr Team überfordern, oder sie schaffen es nicht, den entsprechenden Ablauf verständlich zu vermitteln. Für ein besseres Verständnis bietet es sich allerdings an, vorerst eine vereinfachte Übungsform zu wählen, um sie dann im weiteren Verlauf zu erschweren. Der Trainer erleichtert die Übung ­also zunächst, um sie einzuführen, gestaltet sie im Folgenden ­jedoch komplexer, um die Spieler sportlich zu fordern.

Auch mal vom Plan abweichen

Versuchen Sie nicht, eine Übung nur deshalb durchzuziehen, weil Sie sich diese vorgenommen haben! So verstricken Sie sich nur in Ihrem Trainingsplan. Kommt eine Übung gar nicht erst ins Laufen und ist trotz Anpassungen nicht zu retten, gehen Sie einfach zur nächsten über – vielleicht ist Ihre Mannschaft noch nicht so weit oder Sie müssen diese Trainingsform nochmals überdenken. Mit folgenden Steuerungsgrößen können Aufgaben erleichtert und erschwert werden:

  • Bewegungsdynamik eines Ablaufs reduzieren/steigern!
  • Aktions- und Übungsräume vergrößern/verkleinern!
  • Tore und sonstige Spielziele vergrößern/verkleinern!
  • Störungen durch Gegenspieler verringern/vergrößern!

Schafft ein Spieler trotz größter Anstrengung eine Aufgabe (noch) nicht, so ist zunächst ein kleinerer Lernschritt anzustreben. Umgekehrt macht sich bei Spielern, die mit der Aufgabe unterfordert sind, schnell Langeweile breit. Erfolgserlebnisse motivieren dagegen beide Seiten.

Bewegungsdynamik eines Ablaufs reduzieren/steigern:

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Organisation

  • Ein 10 x 10 Meter großes Quadrat markieren.
  • 2 Spieler innerhalb des Quadrates postieren, die beiden anderen stehen außerhalb an zwei gegenüberliegenden Seiten.

Ablauf

  • Der Ball wird ohne bestimmte Passvorgaben über die Spieler innerhalb des Quadrates und die Außenseiten laufen gelassen.
  • Die Außenspieler dürfen nicht untereinander spielen.
  • Die Spieler haben maximal 2 Ballkontakte.
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Problem

  • Die Spieler beherrschen die Übung mit Leichtigkeit und sind schnell unterfordert.

Lösung

  • Dadurch, dass 2 Gruppen unabhängig voneinander im gleichen Feld dieselbe Übung absolvieren, wird die Durchführung erschwert. Es wird unübersichtlicher und somit müssen sich die Spieler permanent orientieren und vermehrt freilaufen, um anspielbar zu sein. Diese Übung können Sie zusätzlich erschweren, indem Sie die Innen- und Außenspieler auffordern, ihre Positionen zu tauschen, nachdem ein Ball von innen nach außen gespielt wurde. Anfangs ist jedoch Vorsicht geboten: Es gilt, Zusammenstöße zu vermeiden.

Aktions- und Übungsräume vergrößern/verkleinern:

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Organisation

  • Ein 5 x 5 Meter großes Quadrat markieren.
  • Pro Feld 5 Spieler, einer dieser Spieler beginnt als Verteidiger.

Ablauf

  • Die 4 Spieler spielen auf Ballbesitz.
  • Die Ballkontaktzahl auf 3 Kontakte begrenzen. Ist dies problemlos möglich, die Kontaktzahl auf zwei reduzieren.
  • Gewinnt der Verteidiger den Ball, wechselt der Verursacher des Ballverlusts in die Mitte.
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Problem

  • Es stellt kein Problem für die vier Spieler dar, den Ball so laufen zu lassen, dass der Verteidiger nur selten Erfolg hat.

Lösung

  • In der Mitte des Feldes ein 1 x 1 Meter großes Quadrat markieren. Dieses Feld darf vom Verteidiger durchlaufen, jedoch nicht von den Ballbesitzenden durchspielt werden. Das reduziert die Passoptionen für die Ballbesitzenden und erschwert somit ihre Aufgabe, den Ball unter­einander zu spielen.

Tore und sonstige Spielziele vergrößern/verkleinern:

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Organisation

  • Ein 15 x 10 Meter großes Feld markieren.
  • Das Feld in 3 gleich große Zonen unterteilen.
  • In den äußeren Zonen je 3 Spieler einer Mannschaft postieren.
  • Der Mittelzone 2 Verteidiger zuweisen.

Ablauf

  • Die Außenspieler lassen den Ball untereinander laufen und versuchen, auf die andere Seite zu spielen.
  • Die Verteidiger versuchen, die Zuspiele zu unterbinden.
  • Alle Spieler bleiben in ihren Zonen.
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Problem

  • Die Ballbesitzer können problemlos auf die andere Seite spielen. Sie müssen den Ball nicht oder nur kurz untereinander laufen lassen, um sich eine Passmöglichkeit freizuspielen.

Lösung

  • Die mittlere Zone verengen. Dadurch können die Verteidiger den Raum besser abdecken und die Ballbesitzer müssen ihre Passmöglichkeit gut vorbereiten und dann zielstrebig durchspielen.

Störungen durch Gegenspieler verringern/vergrößern:

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Organisation

  • Ein 20 x 10 Meter großes Feld markieren.
  • Auf der Grundlinie ein Tor mit Torwart aufstellen.
  • 3 Angreifer und einen Verteidiger bestimmen.

Ablauf

  • Die 3 Angreifer versuchen, im Zusammenspiel gegen den Verteidiger zum Abschluss zu kommen.
  • Nach zwei Runden wechselt der Verteidiger mit einem der Angreifer die Aufgabe.
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Problem

  • Die Angreifer können ihre Überzahl mühelos ausspielen – der Verteidiger kann sie nicht am Torabschluss hindern.

Lösung

  • Durch einen nachstartenden Mitspieler erhält der Verteidiger schnell Unterstützung und die Angreifer stehen unter höherem Druck. Spielen die Angreifer indes von Beginn an gegen zwei Verteidiger, wird es für sie deutlich schwerer, zum Torabschluss zu kommen. Der nachstartende Verteidiger setzt die Angreifer allerdings erst zeitverzögert (1 bis 2 Sekunden später) aus einer anderen Richtung unter Druck.

Weitere Tipps und Informationen zum Training mit dieser Altersklasse sind unter 'Themenverwandte Links' zusammengestellt.