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Das Rotationsprinzip im Kinderfußball

Jeder kennt Aussagen wie: „Heute hat der Trainer mit seinen Einwechslungen ein glückliches Händchen bewiesen!“ Wenn solche Feststellungen im Kinderfußball keine Beachtung finden, dann wurde schon vieles richtig gemacht! Dennoch muss sich der Trainer mit der Thematik des Ein- und Auswechselns intensiv auseinandersetzen, möchte er möglichst alle Spieler optimal fördern und frühzeitig Unzufriedenheit in seiner Mannschaft vermeiden.

Eines darf direkt zu Beginn nicht verschwiegen werden: Es existiert keine einzig wahre bzw. optimale Wechselstrategie. Viel wichtiger ist, dass sich die Trainer mit der Problematik beschäftigen, so banal es auf den ersten Blick auch erscheinen mag, und sich gleichzeitig von dem Wunschgedanken befreien, alle Spieler und das Umfeld zufriedenstellen zu können – es wird immer mehr oder weniger zufriedene Spieler und Eltern geben!

Festgelegte Wechselrhythmen

Im Hallenspiel kommen derartige Wechselstrategien bereits häufig zur Anwendung: Die Kinder kommen nach einer vorher festgelegten Zeit, teilweise sogar in einem kleinen Block, ins Spiel. Bei dieser Strategie werden alle Spieler gleich behandelt und es kommt zu nahezu identischen Einsatz­zeiten. Denkbar sind vollständige Wechsel zur Halbzeit oder auch in Dritteln. Ein idealer Wechselzeitpunkt für Drittelwechsel ist stets der eigene Abstoß. Hier können sich die eingewechselten Kinder auf ihre neue Position stellen und sich mit dieser vertraut machen. Im Vorfeld informiert der Trainer die Eltern über seine jeweilige Wechselstrategie und sensibilisiert übermotivierte Elternteile, die Stoppuhr beiseite zu lassen.

Nicht nur an das Spielergebnis denken!

Selbstverständlich sind die Wechsel auch unabhängig vom Spielstand zu sehen, wobei hier sicherlich das große ‘Aber’ aufkommen kann: Viele Trainer plagt durchaus das mulmige Gefühl, in einem gut laufenden Spiel einen leistungsmäßig schwächeren Spieler einzuwechseln. Hier muss man sich als Trainer frei machen und die vielleicht skeptischen Blicke der Eltern geschickt übersehen. Kinderfußball ist nun einmal kein Ergebnisfußball! Nichtsdestotrotz kann man derartige Wechsel geschickt vorbereiten. So kann die zentrale Posi­tion vor dem Tor stets ein leistungsstarker Spieler bekleiden. Entsprechend geschickt werden im Vorfeld dann auch die Blöcke zusammengestellt.

Situative Wechsel

Es gibt auch Trainer, die sich die Freiheit bewahren und entsprechend situativ wechseln möchten. Sie beobachten das Geschehen und reagieren entsprechend auf Stärken und Schwächen des Gegners. Ergebnismäßig mag diese Strategie aufgehen, den Bedürfnissen der Kinder kommt sie aber gewiss nicht entgegen. Die leistungsschwachen Spieler werden nur einige Momente auf dem Feld verbringen und so schnell die Lust am Fußball verlieren. Kritisch zu sehen ist es auch, die Kinder nach Fehlern auszuwechseln, um ihnen ihre falschen Verhaltensweisen aufzuzeigen. Beachten Sie dabei: Auswechslungen dieser Art werden von den Betroffenen oft als Bestrafung empfunden.

Wechsel im Kinderfußball sind keine Wissenschaft! Gelingt es dem Trainer, das Spiel und die damit verbundenen Wechsel wie das wöchentliche Training zu planen und dies auch entsprechend zu kommunizieren, so werden seine Maßnahmen von fast allen Beteiligten verstanden. Kinder und Eltern entwickeln für dieses Modell eine hohe Akzeptanz und blicken mit dem Trainer gemeinsam in eine Richtung.

Weitere Tipps und Informationen zum Thema 'Spielanteile im Kinderfußball' sind unter 'Themenverwandte Links' zusammengestellt.