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Die Halbfinals der Champions-League-Saison 2019/2020 stehen an – denn auch in diesem Jahr soll trotz Corona das beste europäische Team den Henkelpott in die Höhe reißen dürfen. Ein Szenario, welches für viele zuweilen undenkbar erschien, wird nun in einem Finalturnier im portugiesischen Lissabon in die Tat umgesetzt. Für die verbleibenden Teams gilt es jetzt, mit den andersartigen Umständen bestmöglich umzugehen, um schlussendlich das gesamte Leistungsvermögen am 'Tag X' auf dem Platz abrufen zu können. Gleich drei deutsche Trainer trotzten dabei schon im Viertelfinale allen Erschwernissen und führten ihre Teams somit in die Runde der letzten Vier!
Der Spielmodus des Turniers gleicht dem einer WM oder EM: Schon die Viertelfinals wurden im K.o.-Modus ausgetragen. Für taktische Spielereien und ein Abtasten bleibt wenig Zeit, denn eine zweite Chance gibt es nicht. Für die Trainer gilt es, in ihrem Matchplan dennoch eine Balance aus Risiko und Kontrolle zu entwickeln – ein wahrer Drahtseilakt.
Am Dienstag, 18. August 2020, steht das erste Halbfinale an: Im Estádio da Luz kommt es zum Aufeinandertreffen von Paris Saint Germain, die sich im Viertelfinale durch eine absolute Willensleistung in den Schlussminuten und einem daraus resultierenden Doppelschlag gegen die italienische Überraschungsmannschaft aus Bergamo durchsetzen konnten und RB Leipzig, die zwar große Teile des Spiels gegen Atlético Madrid dominierten, sich jedoch erst durch das späte 2:1 in der 88. Spielminute das Weiterkommen sicherten.
Gleichzeitig ist es das Duell zweier deutscher Ausnahmetrainer: Julian Nagelsmann hat in seiner ersten Saison als Leipzig-Coach durch den Einzug ins Halbfinale der Champions League bereits Klubgeschichte geschrieben. Weiterführend gelang es ihm, aus einer zweifelsfrei bereits hochveranlagten Mannschaft ein europäisches Top-Team zu formen, welches auch gegen die scheinbar übermächtige Franzosen um Neymar und Mbappé nicht chancenlos ins Rennen gehen wird. Bei den Hauptstädtern steht mit Thomas Tuchel ein ebenso unumstrittener Fußballfachmann an der Seitenlinie. Auch ihm gelang es als erstem Trainer der Vereinsgeschichte, das Halbfinale dieses prestigeträchtigen Wettbewerbs zu erreichen. Dabei hat er die Aufgabe, die schier unglaubliche individuelle Qualität des Kaders in ein stimmiges und erfolgsversprechendes Gesamtkonstrukt zu überführen, bisher bravourös gemeistert.
Welches Team sich am Ende durchsetzt bleibt abzuwarten. Dennoch ist schon jetzt sichergestellt, dass zumindest ein deutscher Trainer im Finale der Champions-League stehen wird.
Der klare Favorit auf den diesjährigen Titel ist für viele der FC Bayern München. In der laufenden Champions-League-Saison ist der deutsche Rekordmeister noch ungeschlagen und untermauerte die aktuelle Form und Stärke auch eindrucksvoll in den Spielen nach der Coronapause gegen den FC Chelsea im Achtelfinal-Rückspiel (4:0) und den FC Barcelona im Viertelfinale (8:2). Viele Spieler agieren derzeit auf einem Niveau, welches ihnen zu Beginn der Saison viele schon nicht mehr zugetraut haben. Hierfür wird auch immer wieder das empathische und professionelle Auftreten des Trainers verantwortlich gemacht. Jérôme Boateng, Stammspieler unter Flick, führt dabei in Hinblick auf das anstehende Halbfinale aus: "Wichtig ist, dass man das Vertrauen vom Trainer bekommt und Spaß am Fußball hat. Das ist alles gegeben. Ich bekomme auch mehr Minuten auf dem Platz und genieße jede Sekunde mit dem FC Bayern. Die Reisen und alles andere macht unglaublich viel Spaß. Deswegen denke ich, dass es seit dem Trainerwechsel besser läuft."
Ob es den Bayern gelingt, ihre Siegesserie fortzuführen, wird sich am 19. August 2020 zeigen, wenn man im Estádio José Alvalade auf Olympique Lyon trifft.