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Das Training hat Spaß gemacht. Die Stimmung ist gut. In der Kabine lachen die jungen Fußballer über den Pfostenschuss im Trainingsspiel. Draußen warten schon die Eltern, um ihre Schützlinge abzuholen. Niemand denkt in diesem Moment daran, dass Kinder in diesem Umfeld etwas Schlimmes erleben könnten. Es ist eine schreckliche Vorstellung, dass junge Menschen an dem Ort, an dem sie Spaß am Fußball haben sollen, sexualisierte Gewalt erleiden müssen - unverzeihliche Straftaten, die nicht selten von Menschen begangen werden, die diesen Kindern nahe stehen.
Um Kinder und Jugendliche besser vor sexualisierter Gewalt zu schützen, hat der Berliner Fußball-Verband (BFV) eine neue Kampagne ins Leben gerufen: „Hier endet das Spiel!“ – Der Slogan soll klar und deutlich darauf aufmerksam machen, dass sexuelle Gewalt nichts im Sport und in der Gesellschaft zu suchen hat.
„Unsere Kampagne stärkt und sensibilisiert ganz gezielt die Kinder und Jugendlichen. Wir wollen erreichen, dass die körperlichen Grenzen respektiert und eingehalten werden“, sagt der BFV-Präsident Bernd Schultz. Plakate geben Tipps, wie sich ein betroffenes Kind im Ernstfall verhalten sollte. „Du darfst NEIN sagen!“ oder „Geheimnisse, die Dir oder anderen schaden, darfst Du weitersagen!“ steht darauf. Neben den konkreten Tipps machen die Plakate, die in sämtlichen Umkleidekabinen hängen, auf das wichtige Thema aufmerksam.
Damit es erst gar nicht zu Übergriffen kommt, führt der Verband zusätzliche Maßnahmen durch. Neben den speziellen Schulungsangeboten für Trainer und Betreuer gibt es seit 2009 eine Meldepflicht für alle tätigen Trainer im BFV. Vereine können für ihre ehrenamtlichen Trainer kostenlos ein polizeiliches Führungszeugnis beantragen. Der BFV bietet dafür auf der Internetseite ein Musterschreiben an. Im Verband selbst müssen alle ehren- und hauptamtlich tätigen Personen durch die Vorlage eines erweiterten Führungszeugnisses ihre persönliche Eignung nachweisen.
Außerdem hat jeder Betroffene die Möglichkeit sich an ein anonymes Postfach auf der Internetseite des Verbandes zu wenden. Die Fragen, Anregungen und Ängste von Opfern oder Zeugen sexualisierter Gewalt, Rassismus, oder jeder Art von Diskriminierung werden dort vertraulich und gewissenhaft bearbeitet.
„Sexualisierte Gewalt ist kein Phänomen im Sport, sondern ein gesellschaftliches Problem“, sagt Schultz. Dass der Sport jedoch einen wichtigen Beitrag leisten kann, ist auch den Vereinen bewusst, die diese Präventionskampagne unterstützen. Hertha BSC und Union Berlin sowie der Landessportbund Berlin stehen hinter der Kampagne. Gerd Liesegang, Vizepräsident des BFV: „Mit unserem starken Netzwerk wird der der BFV nichts unversucht lassen, um mit umfangreichen Präventionsmaßnahmen sexualisierte Gewaltübergriffe frühzeitig zu verhindern.“ Denn auf den Fußballplatz und in die Kabine gehören Kinderlachen und gute Laune. Keine unangenehmen Situationen und dunkle Geheimnisse.