Zum insgesamt siebten Mal trafen sich am Donnerstagabend zwei DFB-Trainer mit interessierten Kolleg*innen und Spieler*innen aus dem Amateur- und Jugendlager, um über Fußball zu sprechen. Zum siebten Mal gab es neue Fragen, neue Antworten – und erstmalig einige Spielszenen, die Antonio Di Salvo und Marc Meister mit der Gruppe analysierten. Nicht der letzte Doppelpass, den der der Co-Trainer der U 21-Nationalmannschaft und der Chefcoach der U 16 an diesem Abend spielten.
Antonio Di Salvo über …
... die Rückkehr von Kindern auf den Platz: Die Kinder wollen jetzt einfach Spaß haben, die haben es vermisst, in Zweikämpfe zu gehen, auch mal in längere Dribblings zu gehen. Ich glaube, es ist wichtig, sie jetzt einfach loszulassen, nicht zu streng sein und einfach spielen lassen. Was die Intensität angeht, sollte man mit etwas Bedacht rangehen und nicht gleich zu viel fordern. Wir glauben auch, dass der Spielanteil im Training generell sehr groß sein darf, weil er alles abbildet. Natürlich muss man auch an den Basics arbeiten, etwa der Ballannahme und Mitnahme oder dem Torschuss. Aber wenn der Spielanteil groß ist, macht man nichts falsch.
... Ehrlichkeit als Trainer: Zum Schluss wollen die Spieler ja alle besser werden. Als Trainer gehört es dazu, ehrlich zu sein. Es ist ganz wichtig, auch mal kritische Töne anschlagen zu können, um den Spieler voranzubringen und ihn zu packen. Auch das gehört zur Akzeptanz dazu.
... die Taktiktafel im Amateur- und Kinderfußball: Im Kinderfußball hat die Taktiktafel aus meiner Sicht nichts verloren. Das sind Dinge, die in erster Linie im Profibereich und bei uns in den Junioren-Nationalmannschaften eine Rolle spielen. Dort sprechen wir viel mit den Spielern, fragen sie auch häufig, ob es ausreicht, eine Szene nur auf dem Brett zu besprechen oder ob wir das nochmal auf dem Platz zeigen sollen. Im höheren Amateur- und Jugendbereich, ab der U 17 oder U 19, kann man sicher auch mal einen Kniff an der Taktiktafel erklären. Viel wichtiger ist aber, die Situationen auf dem Platz zu fühlen.
Marc Meister über …
... über die richtige Trainingsgestaltung nach dem Restart: Auf was haben die Zwölf- und 13-Jährigen Lust, wenn sie wieder zusammen kommen? Sie wollen einfach wieder Fußball spielen, verteidigen und Tore schießen. Monatelang konnten sie jetzt, wenn überhaupt, nur durch den eigenen Garten dribbeln und ein paar Technikübungen machen. Jetzt geht es wieder um die Tore. Das reine Spiel hätte für mich in dieser Altersklasse jetzt oberste Priorität.
... Wege, als Trainer vom Team akzeptiert zu werden: Bei uns im Kontext Junioren-Nationalmannschaft stehen die Spieler schon parat, sie verfolgen alle ihr großes Ziel. Bei allen Jungs und Mädels spielt in den Top-3 ihrer Lebensziele der Fußball eine Rolle. Von daher ist die Motivation, die Haltung zum Training und damit auch unsere Akzeptanz schon sehr hoch. Ganz allgemein würde ich es aber an drei Aspekten festmachen: Große Akzeptanz für die Dinge und Werte, die man für wichtig erachtet, erreicht man, indem man sie vorlebt. Als zweites: Versuche, die Spieler kennenzulernen und viel über sie zu erfahren. Lasse sie spüren, dass du dich für sie interessierst. Und als dritten Punkt: Wenn du fachlich gut bist, ihnen mit Tipps und Tricks weiterhelfen kannst, ihr Spiel zu verbessern, dann werden dir alle zuhören und dich akzeptieren.
... Eltern, die ihren Kindern Anweisungen auf den Platz rufen und den richtigen Umgang damit: Am besten spricht man dieses Thema vor dem Saisonstart, etwa bei einem Elternabend, gleich an und kommuniziert das vorher klar. Logischerweise brauchst du die Eltern zur Unterstützung in vielen Punkten, aber die Trainingsinhalte obliegen dem Trainer. Aus meiner eigenen Erfahrung weiß ich: Mit der Regel – wenn Elternteile reinrufen, wird das entsprechende Kind ausgewechselt – war immer Ruhe (lacht).
[jf]
Zum insgesamt siebten Mal trafen sich am Donnerstagabend zwei DFB-Trainer mit interessierten Kolleg*innen und Spieler*innen aus dem Amateur- und Jugendlager, um über Fußball zu sprechen. Zum siebten Mal gab es neue Fragen, neue Antworten – und erstmalig einige Spielszenen, die Antonio Di Salvo und Marc Meister mit der Gruppe analysierten. Nicht der letzte Doppelpass, den der der Co-Trainer der U 21-Nationalmannschaft und der Chefcoach der U 16 an diesem Abend spielten.
Antonio Di Salvo über …
... die Rückkehr von Kindern auf den Platz: Die Kinder wollen jetzt einfach Spaß haben, die haben es vermisst, in Zweikämpfe zu gehen, auch mal in längere Dribblings zu gehen. Ich glaube, es ist wichtig, sie jetzt einfach loszulassen, nicht zu streng sein und einfach spielen lassen. Was die Intensität angeht, sollte man mit etwas Bedacht rangehen und nicht gleich zu viel fordern. Wir glauben auch, dass der Spielanteil im Training generell sehr groß sein darf, weil er alles abbildet. Natürlich muss man auch an den Basics arbeiten, etwa der Ballannahme und Mitnahme oder dem Torschuss. Aber wenn der Spielanteil groß ist, macht man nichts falsch.
... Ehrlichkeit als Trainer: Zum Schluss wollen die Spieler ja alle besser werden. Als Trainer gehört es dazu, ehrlich zu sein. Es ist ganz wichtig, auch mal kritische Töne anschlagen zu können, um den Spieler voranzubringen und ihn zu packen. Auch das gehört zur Akzeptanz dazu.
... die Taktiktafel im Amateur- und Kinderfußball: Im Kinderfußball hat die Taktiktafel aus meiner Sicht nichts verloren. Das sind Dinge, die in erster Linie im Profibereich und bei uns in den Junioren-Nationalmannschaften eine Rolle spielen. Dort sprechen wir viel mit den Spielern, fragen sie auch häufig, ob es ausreicht, eine Szene nur auf dem Brett zu besprechen oder ob wir das nochmal auf dem Platz zeigen sollen. Im höheren Amateur- und Jugendbereich, ab der U 17 oder U 19, kann man sicher auch mal einen Kniff an der Taktiktafel erklären. Viel wichtiger ist aber, die Situationen auf dem Platz zu fühlen.
Marc Meister über …
... über die richtige Trainingsgestaltung nach dem Restart: Auf was haben die Zwölf- und 13-Jährigen Lust, wenn sie wieder zusammen kommen? Sie wollen einfach wieder Fußball spielen, verteidigen und Tore schießen. Monatelang konnten sie jetzt, wenn überhaupt, nur durch den eigenen Garten dribbeln und ein paar Technikübungen machen. Jetzt geht es wieder um die Tore. Das reine Spiel hätte für mich in dieser Altersklasse jetzt oberste Priorität.
... Wege, als Trainer vom Team akzeptiert zu werden: Bei uns im Kontext Junioren-Nationalmannschaft stehen die Spieler schon parat, sie verfolgen alle ihr großes Ziel. Bei allen Jungs und Mädels spielt in den Top-3 ihrer Lebensziele der Fußball eine Rolle. Von daher ist die Motivation, die Haltung zum Training und damit auch unsere Akzeptanz schon sehr hoch. Ganz allgemein würde ich es aber an drei Aspekten festmachen: Große Akzeptanz für die Dinge und Werte, die man für wichtig erachtet, erreicht man, indem man sie vorlebt. Als zweites: Versuche, die Spieler kennenzulernen und viel über sie zu erfahren. Lasse sie spüren, dass du dich für sie interessierst. Und als dritten Punkt: Wenn du fachlich gut bist, ihnen mit Tipps und Tricks weiterhelfen kannst, ihr Spiel zu verbessern, dann werden dir alle zuhören und dich akzeptieren.
... Eltern, die ihren Kindern Anweisungen auf den Platz rufen und den richtigen Umgang damit: Am besten spricht man dieses Thema vor dem Saisonstart, etwa bei einem Elternabend, gleich an und kommuniziert das vorher klar. Logischerweise brauchst du die Eltern zur Unterstützung in vielen Punkten, aber die Trainingsinhalte obliegen dem Trainer. Aus meiner eigenen Erfahrung weiß ich: Mit der Regel – wenn Elternteile reinrufen, wird das entsprechende Kind ausgewechselt – war immer Ruhe (lacht).
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