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Der Feinschliff beginnt

Der Übergang zu den B-Junior*innen erfordert einige Anpassungen der Jugendlichen an die veränderten Spielanforderungen. Das Spiel wird nicht nur komplexer, sondern auch dynamischer. Häufig variieren Leistungsstände einhergehend mit körperlichen Voraussetzungen innerhalb der Mannschaft. Für den/die Trainer*in bedeutet dies, sich in der Trainingsgestaltung noch intensiver mit den individuellen Voraussetzungen des Einzelnen zu befassen.

Trainer*innen, die die Individualität ihrer Spieler*innen nicht vernachlässigen, schaffen so unabhängig von der Leistungsklasse möglichst viel Freude am Fußball. Eine große Herausforderung für die Spieler*innen innerhalb ihres Reifeprozesses ist es weiterhin, ihre Selbstständigkeit auszuprägen und Eigenverantwortung zu übernehmen – auf und neben dem Platz. Hierbei benötigen sie die Begleitung ihrer Trainer*innen.

Im Training die verschiedenen Entwicklungsstände in puncto Leistungsvoraussetzungen, Konstitution und Reife unter einen Hut zu bekommen, ist dabei für die Trainer*innen eine anspruchsvolle Aufgabe. Je nach Spielklasse müssen sie dabei auch die Bereitschaft der Jugendlichen zu intensiven, leistungsorientierten Trainingsinhalten, das individuelle fußballerische Können und nicht zuletzt die planbaren Einheiten pro Woche im Blick behalten.

Theorie und Praxis kombinieren

Auch die gezielte Einteilung von Trainingsgruppen ermöglicht es, verschiedenen körperlichen und fußballerischen Entwicklungsständen sinnvoll zu begegnen. In den richtigen Gruppen und unter Berücksichtigung von Lernprinzipien wie „Vom Leichten zum Schweren“ und „Vom Einfachen zum Komplexen“ können Trainer*innen die Inhalte und Schwerpunkte zielgenau auf die Spieler*innen abstimmen. So werden Über- bzw. Unterforderungssituationen gewöhnlich schnell ersichtlich und können, wenn nötig, angepasst werden.

Im Mittelpunkt der Trainingsarbeit in der Altersklasse der B-Junior*innen stehen die Vermittlung und Vertiefung der fußballerischen Grundlagen für ein funktionierendes und erfolgreiches Mannschaftsspiel. Ergänzend zur Praxis sollten dabei in Form von inhaltlich orientierten Teambesprechungen hin und wieder auch theoretische Überlegungen und Ansätze in das Training integriert werden.

Belastungsstrukturen und -anforderungen im Blick haben

Typischerweise müssen B-Junior*innen intensiver werdenden Belastungen standhalten und sich an neue athletische Anforderungen gewöhnen. Das Spiel wird körperbetonter, da Phasen der Pubertät und des Wachstums teils abgeschlossen bzw. zumindest weiter fortgeschritten sind. Spieler*innen sind jetzt deutlich besser in der Lage, ihren Kraft- und Längenzuwachs auch auf dem Platz zur Geltung zu bringen. Dies führt nicht nur dazu, dass B-Junior*innen beispielsweise Zweikämpfe viel robuster führen, sondern sie schaffen es jetzt auch schneller, größere Distanzen zu überbrücken.

Um fußballspezifische konditionelle Anforderungen mit maximaler Ballzeit und (gruppen-)taktischen Inhalten bestmöglich verbinden zu können, bieten sich intensive Spielformen sowohl auf kleinen als auch auf großen Spielfeldern an. Kurze Pausen unterstützen die Spielnähe auch im Trainingsbetrieb. Als Trainer*in gilt es jedoch, dabei stets zu beachten, dass der Trainingsinhalt stets die Trainingsform bestimmt!

Die enorme Intensität der Spielformen erfordern, dass Spieler*innen innerhalb einer Trainingswoche, aber auch während einer einzelnen Trainingseinheit, immer wieder erholen sollten, um langfristig eine Leistungssteigerung zu ermöglichen. Hier eignen sich besonders aktive Regenerationsprozesse in Form von Übungsformen.

Einhergehend mit dem Übergang zu den B-Junior*innen, ist der Beginn einer weiteren „sensiblen Phase“ in dieser Altersstufe zu erkennen. Man spricht hier vom „zweiten goldenen Lernalter“. Aufgrund der ausgeglicheneren Verhältnisse im Kraft-/Längenwachstum sollten primär auch technische Inhalte wieder schwerpunktmäßig auf dem Ausbildungsplan vorzufinden sein. Somit eignen sich speziell Übungsformen nicht nur dafür, Erholungsphasen aktiv zu gestalten, sondern fördern darüber hinaus auch die technisch-taktische Entwicklung der Spieler*innen.

Spaß vermitteln und eine Hierarchie wachsen lassen

Bei aller inhaltlichen Fokussierung auf technische sowie gruppen- und mannschaftstaktische Inhalte als auch unter Berücksichtigung der Belastungsstruktur: Auch in dieser Altersklasse wecken am ehesten fußballspezifische Wettkämpfe Spaß und Motivation im Trainingsalltag! Daher sollte der/die Trainer*in solche Wettbewerbe auch möglichst in jedes Training einbauen. Dies verbessert auch die Entscheidungsfreudigkeit der Spieler*innen im Wettspiel.

Die zunehmende Reife der Spieler*innen ermöglicht es zudem, sie aktiv auch in bestimmte Teamprozesse auf und neben dem Platz einzubinden. Mit der Zunahme dieser mannschaftlichen Mitbestimmung gewinnt auch eine hierarchische Ordnung innerhalb der Mannschaft an Bedeutung. Prozesse der Hierarchiebildung sollte der/die Trainer*in daher aktiv unterstützen. Gelingt es ihm/ihr, hier ein gesundes Maß an Eigenverantwortlichkeit zu implizieren, so leidet hierunter auch die Identifikation mit den Mannschaftszielen nicht, und das Team kann gemeinsam wachsen!


Die Anforderungen steigen

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  • Spaß und Spielfreude ausprägen!
  • Intensive Trainingsabläufe und (aktive) Pausen abstimmen!
  • In Theorie und Praxis technisch-taktische Details trainieren!
  • Komplex trainieren!
  • Die Spieler aktiv einbinden!
  • Eine strukturierte Hierarchie im Team wachsen lassen und unterstützen!
  • Sportliche und schulisch-berufliche Belastungen koordinieren!