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Das Einspielen eines Deckungssystems erfordert stets ein systematisches Vorgehen. In der Saisonvorbereitung findet sich hierfür genügend Zeit. Am Beispiel des Spiels mit Viererkette erläutert Sven Hehl, wie das gewünschte System von der Individual- und Gruppentaktik des Anlaufens und Doppelns über das Verschieben bis hin zu den komplexen mannschaftstaktischen Abläufen im Zusammenspiel mit den anderen Mannschaftsteilen im Detail einstudiert werden kann.
In der Saisonvorbereitung gilt es, die Mannschaft auf die anstehenden Aufgaben der Wettspielrunde bestmöglich vorzubereiten. Dass dabei auch das Training der Viererkette auf dem Programm steht, ist zumindest für die Teams klar, die auch mit diesem Spielsystem in die neue Saison gehen wollen. Dabei muss es nicht immer um ein Erlernen der Viererkette gehen. Vielmehr gilt es, die Spieler untereinander einzuspielen. Sicher sind in fast allen Mannschaften neue Spieler hinzugekommen, die nun integriert werden müssen. Für die Viererkette gilt dabei: Je besser die einzelnen Komponenten miteinander harmonieren, desto schwerer wird es für die gegnerischen Angreifer, gefährlich vor das Tor zu gelangen.
Viererkette ist nicht gleich Viererkette. Je nach Philosophie kann dieses Spielsystem sehr unterschiedlich interpretiert werden. Entsprechend unterschiedlich fällt dann auch das Coaching im Training aus. Vor dem ersten Training sollte der Trainer genau im Kopf haben, wie die Viererkette der eigenen Mannschaft agieren soll. Soll der gegnerische Ballbesitzer nach innen oder nach außen gedrängt werden? Drängt man nach außen ab, besteht unmittelbar eine deutlich geringere Gefahr für das eigene Tor. Da sich jedoch mehr Mitspieler im Zentrum des Feldes befinden, vergrößert sich hier die Wahrscheinlichkeit für einen Ballgewinn. Eine differenzierte Antwort auf diese Frage sagt also auch einiges über das Vertrauen in die eigenen Stärken aus.
Versucht der Gegner, über den Flügel vor das Tor zu gelangen, stellt sich die Frage, welcher Spieler den anlaufenden Außenverteidiger beim Doppeln unterstützt. Im modernen Spitzenfußball hält der Innenverteidiger das Zentrum geschlossen. Andererseits soll auch verhindert werden, dass der Gegner zum Flanken in den Rücken der Abwehr gelangt. Dies könnte für ein Doppeln durch den Innenverteidiger sprechen. Fest steht jedoch auch: Kopfballstarke Spieler des Gegners sollte man nicht einfach unbewacht vor dem eigenen Tor zurücklassen. Neben dem Innenverteidiger kann beispielsweise auch der ballnahe Sechser zum Doppeln auf den Außenpositionen herangezogen werden.
Besonders wichtig ist, dass der Trainer im Training das Gespür dafür behält, was seine Schützlinge bereits zu leisten imstande sind. Wählt er beispielsweise zu früh zu komplexe Aufgabenstellungen oder sind die Felder zu breit, wird es der neu formierten Viererkette nicht gelingen, den eigenen Strafraum dicht zu halten. Von großer Bedeutung sind zahlreiche Erfolgserlebnisse des Coaching-Teams. Schließlich können die Verteidiger nur so das erforderliche Selbstbewusstsein aufbauen. Nach und nach soll der Schwierigkeitsgrad dann gesteigert werden. Sobald der Trainer jedoch merkt, dabei gegebenenfalls zu früh erweitert oder einen Schritt zu weit gegangen zu sein, gilt es, sich auch nicht davor zu scheuen, schnell wieder einen Schritt zurück zu machen, bis der jeweilige Inhalt vollends sitzt und beherrscht wird,
Neben der Reduzierung der Breite des Spielfeldes kann die Aufgabe für die Verteidiger auch durch ein vorgegebenes Überzahlspiel erleichtert werden. Wichtig beim Erlernen der Viererkette ist auch, stets spielgemäß mit Abseits zu spielen, da diese Regel auch im Wettkampf in grundlegendem Zusammenhang mit den geschulten Verhaltensweisen der Kette steht.
Mit den folgenden Kernspielen haben wir das Schulen der Abläufe in der Viererkette in sechs systematische Lernschritte unterteilt. Wie bereits erwähnt, gilt es, erst dann zum jeweils nächsten Schritt vorzurücken, wenn die Spieler die Inhalte des aktuellen verstanden haben und sicher anwenden können.