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Spielend oder übend – wie lassen sich die Grundtechniken am besten erlernen? Das ständige Wiederholen eines Bewegungsablaufs in aufeinander aufbauenden Übungsformen gilt als wichtige Voraussetzung des Techniklernens. Dem gegenüber steht das „gesteuerte“ Spiel, das an den früheren Straßenfußball angelehnt ist.
Das „3-Stufen-Modell" folgt drei methodischen Schritten, wobei sich die Zieltechnik wie ein roter Faden durch die Einheit zieht. In Stufe 1 liegt das Hauptaugenmerk auf einer exakten Bewegungsausführung mit vielen Wiederholungen. Ideal sind Einzel-, Partner- und Gruppenübungen, die viele Ballkontakte garantieren. Trainer*innen sollten die Grundbewegungen der Basistechniken kennen, um gegebenenfalls geeignete Korrekturen anbringen zu können.
In Stufe 2 gilt es, die Anforderungen spielnah zu steigern. Dazu bieten sich Spiel- und Übungsformen an, die auf der vorherigen Stufe aufbauen. So kann die Zieltechnik nun unter Zeit- oder Gegnerdruck durchgeführt werden oder mit anderen Grundtechniken zu Komplexübungen kombiniert werden. Dabei wird der korrekte Ablauf durch aktive Einbindung der Spieler*innen sichergestellt.
In einem letzten Schritt werden Bedingungen geschaffen, die eine spielnahe Belastung garantieren. Der technisch-taktische Schwerpunkt wird dabei durch Zusatzregeln, Zonen oder Spielvorgaben provoziert und der Ablauf dem Leistungsstand angepasst (Aufgabe erleichtern oder erschweren). Ziel ist es, die zuvor eingeübte Grundtechnik spielnah einzusetzen.
Ausgangspunkt der zweiten Trainingsmethode, dem „Spielen – Üben – Spielen", ist eine Basisspielform, die durch ihre Spielidee oder andere Vorgaben eine Zieltechnik akzentuiert. Eine mögliche Trainingseinheit startet mit dem auf den Hauptteil abgestimmten Aufwärmen. Danach kommt sofort die Basisspielform zur Durchführung. Erst im zweiten Schritt ergänzt der Trainer diese durch eine zum Schwerpunkt passende Übungsform. Die Übungsauswahl hängt dabei auch von der Beobachtung und der Analyse der Basisspielform ab: Auf welchem Leistungsstand befinden sich meine Spieler? Wo liegen die Probleme? Und welcher Teilaspekt sollte in einem nächsten Schritt isoliert trainiert werden?
Das Spielen und das Üben sind hierbei als Lerneinheit anzusehen. Die Qualität der Durchführung der Spielform bedingt die Auswahl der entsprechenden Übungsform. Die in der Übungsform geübten technisch-taktischen Elemente (z. B. Spiel zum Dritten oder Spielverlagerung) sollen anschließend in der Basisspielform oder einer weiterführenden Spielform angewendet werden.
Das regelmäßige, systematische und beharrliche Einüben der Bewegungsabläufe aller Fußballtechniken hat seine Berechtigung. Die Vorteile liegen auf der Hand: Die Spieler*innen haben viele Wiederholungen in kurzer Zeit. Dabei können sie sich ungestört auf einen Bewegungsablauf konzentrieren, der sich mit der Zeit einprägt und in Spielsituationen abrufbar ist. Zudem erleichtern die übersichtlichen Organisationsformen den Trainer*innen die Kontrolle großer Gruppen.
Eine noch so perfekt beherrschte Fußballtechnik darf jedoch nie zum Selbstzweck verkommen! Schließlich gelingt das Lösen einer Spielsituation nur, wenn die Spieler*innen die jeweils passende Technik anwenden. Hier bieten Spielformen einen großen Vorteil, da sie die Technik-Schulung mit der richtigen taktischen Anwendung koppeln. Gleichzeitig fördern kleine Fußballspiele die Spielfreude, Kreativität, Reaktion und Kondition.
Zusammenfassend haben beide Methoden ihre Vorteile. Daher sollten Trainer*innen sich das derzeitige Können und die Ausbildungsziele der eigenen Teams vor Augen halten und darauf aufbauend den passenden Mix für die eigene Trainingsplanung finden.