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Das Decken und Zustellen sind zentrale individualtaktische Aspekte in der Defensive. Schon im Kinderfußball können diese Themen trainiert werden und den Kindern große Entwicklungsschritte ermöglichen. Wir zeigen, was es zu beachten gilt und liefern interessante Trainingspraxis.
Im Grunde gibt es zwei Möglichkeiten, einen Gegenspieler zu verteidigen. Da wäre zum einen die klassische "Manndeckung" mit dem Ziel, ständig Druck auszuüben und bei jedem Zuspiel den Passempfänger direkt in einen Zweikampf zu verwickeln. Wer es bei dieser Form des Verteidigens zudem versteht, Zuspiele bereits frühzeitig zu antizipieren und abzufangen, der ist ein "Albtraum" für jeden Angreifer.
Zum anderen ist das Zustellen von Passwegen eine effektive Möglichkeit, den Gegenspieler aus dem Spiel zu halten. Als Zustellen bezeichnet man das Verdecken eines Passweges zwischen dem Ballbesitzer und dessen Mitspieler. Das Zustellen entsteht folglich, wenn sich der Verteidiger zwischen dem Ball und dem freien gegnerischen Spieler postiert, sodass dieser nicht angespielt werden kann und sich im sogenannten "Deckungsschatten" befindet.
Bei der Frage, welche Variante nun die "Richtige" ist, scheiden sich wohl die Geister. Sicher ist aber, dass beide Taktiken ihre Berechtigung haben und den Kindern bereits frühzeitig wichtige Aspekte des Spiels vermitteln können. Es gibt eben nicht nur "Schwarz" und "Weiß"! Vielmehr ist eine situativ richtige Entscheidung des jeweils geeigneten Verteidigungsmittels anzustreben, die Kindern zunehmend besser gelingt, je häufiger sie in entsprechenden Situationen gefordert wurden.
Die Vorteile einer konsequenten "Manndeckung" liegen fast schon auf der Hand. In den 1-gegen-1-Duellen kommt es primär auf eine clevere und robuste Zweikampfführung an. Wer Angst vor Körperkontakt hat, wird stets den Kürzeren ziehen. Durch die strikte Zuteilung lernen die Kinder also, bereits frühzeitig Verantwortung auf dem Platz zu übernehmen und Zweikampfsituationen gerne und entschlossen zu bestreiten. Jede/r Spieler*in ist gefordert und verbessert sich mit jeder Aktion. Auch in den grundlegenden defensiven Basics wie dem Verteidigen zwischen Gegner und Tor (auf der "inneren Linie") und einem regelkonformen Körpereinsatz im Kampf um den Ball werden schnell Fortschritte erkennbar sein.
Das Zustellen erfordert gänzlich andere Fähigkeiten von den Akteuren. Sie müssen vor allem über eine sehr gute Spielintelligenz verfügen, um diese Individualtaktik effektiv umsetzen zu können. So gilt es zum Beispiel, ein gutes Gefühl für Distanzen zu entwickeln: Der Verteidiger sollte dem Ballbesitzer nicht zu nah kommen, aber auch nicht zu fern stehen, um die Erfolgsaussichten zu erhöhen.
Je kürzer die Distanz zum Ballbesitzer ist, desto größer ist zwar der Deckungsschatten, der erzeugt wird, doch ebenso schnell kann der Angreifer aus den Augen verloren werden. Um Letzteres zu vermeiden, ist der Schulterblick entscheidend. Der Verteidiger muss stets Ball und Gegner im Blick behalten, um sich clever zu positionieren. Das Ziel ist es folglich, durch das Zustellen von Passwegen aus einer 1-gegen-2-Situation aus Sicht des Verteidigers ein 1-gegen-1-Duell zu erzeugen. Spätestens, sobald der Ballbesitzer zum Pass ausholt, muss der Verteidiger hellwach sein und das Zuspiel abfangen.
Nachfolgend präsentieren wir einige exemplarische Trainingsformen zum Decken und Zustellen für den Kinderfußball: