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"Konzentrier dich mal!“, „Der muss ankommen!": Aussagen, die während eines Spiels auf jedem Sportplatz von Trainern zu hören sind. Doch was bringen solche Äußerungen? Nichts, denn letztlich helfen sie einem Spieler und damit der Mannschaft nicht weiter, sondern machen nur auf etwas aufmerksam, was der Spieler selbst als Feedback seiner Aktion erhält. Aus diesem Grund gilt es für jeden Coach, konkrete Hilfestellungen zu geben, die für den weiteren Spielverlauf einen Nutzen haben.
Unterstützendes Feedback, Anweisungen, Lob und Kritik gehören zum Anforderungsprofil und damit zu den Kernkompetenzen eines Trainers. Die Art und Weise der Kommunikation, die er wählt, kann den Unterschied bedeuten. Die Kernaufgabe besteht während eines Spiels darin, die Spieler zu unterstützen und Anweisungen zu geben, die ihnen für das Lösen von Situationen weiterhelfen. Außerdem gilt es, sie zu motivieren, damit sie ihr Leistungsmaximum abrufen können. Klar ist jedoch auch, dass ein Trainer angespannt ist und er sich in gewisser Weise "entladen" muss. Denkt er in dem Moment nicht ganz rational, kann es sein, dass er beim Coaching lediglich Floskeln ins Feld "wirft".
Um während des Spiels effektiv coachen zu können, müssen Trainer ihr eigenes Verhalten reflektieren. Da die Wettspielsituation mit ihrer Fülle an Wahrnehmungen und möglichen Interventionsszenarien hochkomplexe Anforderungen stellt und die emotionale und psychische Beanspruchung höher ist als im Training, sind Selbstaufmerksamkeit und Emotionskontrolle unerlässliche Fähigkeiten.
Gefühlsgesteuerte negative Reaktionen auf einen ungünstigen Spielverlauf können das Trainerverhalten nachteilig prägen und kontraproduktiv wirken. Pessimismus und Zweifel trüben den Blick, können Schwächen des eigenen Teams überbetonen und ziehen Aufmerksamkeit ab, die zur Situationsanalyse und zu Interventionsmaßnahmen nötig wäre. Bei aufkommendem Stress ruhig zu bleiben, ist ein zentrales Merkmal effektiven Coachings!
Floskeln lassen sich nicht ganz aus dem Coaching verbannen, jedoch kann das Sich-bewusst-Werden ein erster wichtiger Schritt sein, um sie zumindest auf ein gesundes Maß zu reduzieren. Stattdessen sollten sich Trainer auf das konzentrieren, was ihre Kernaufgabe ist: Den Spielern durch klare und konkrete Handlungsanweisungen helfen, die richtigen Entscheidungen zu treffen, um die Erfolgswahrscheinlichkeit des Teams zu erhöhen.
Ein Beispiel hierfür wäre: "Wenn Max (linker Innenverteidiger) andribbelt, bewegst du (Linksaußen) dich in den Halbraum zwischen die Abwehrreihen." Das ist eine konkrete Anweisung, die dem Spieler für den weiteren Verlauf der Begegnung hilft, sich nach dem Matchplan zu verhalten – anstatt ihm zu sagen: "Da musst du dich doch anbieten!"