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Dass das offensive 1 gegen 1 eine der wichtigsten Grundfähigkeiten im Fußball ist, ist unbestritten! Doch auch die Verteidigung bedarf der Aufmerksamkeit: Schon die Jüngsten können ihr Verhalten gegen gegnerische Angreifer*innen am Ball schulen, um so deren Wirkungskreise einschränken zu können. Wir stellen die verschiedenen Grundsituationen des defensiven 1 gegen 1 näher vor.
Da dribbelt er/sie schon wieder auf deine Verteidiger*innen zu – der/die Spielmacher*in des Gegner-Teams ist aber auch wirklich eine "Granate" am Ball. Übersteiger rechts, Schere links – und wieder ist er/sie vorbei. "Da muss doch was gegen zu machen sein", denkst du. Klar! Auch die Verteidiger kannst du schulen.
Zunächst einmal gilt es, sich der verschiedenen Grundsituationen im 1 gegen 1 bewusst zu werden. Da gibt es zum einen das frontale 1 gegen 1 – eingangs bereits näher geschildert. Aber auch mit dem Rücken zum Tor können gute Zocker gefährlich werden, wenn ihre Gegner*innen nicht wissen, wie sie sich zu verhalten haben. Eine weitere Situation ist der klassische Kampf um den Ball im Laufduell "Schulter an Schulter". Nachfolgend nennen wir die wichtigsten Coachinghinweise für jede der genannten Situationen:
Der gegnerische Ballbesitzer dribbelt auf das Tor zu. Der Verteidiger steht ihm gegenüber.
Der gegnerische Angreifer erhält ein Zuspiel in die Spitze. Er steht mit dem Rücken zum Tor. Der Verteidiger befindet sich zwischen Tor und Angreifer.
Der gegnerische Ballbesitzer dribbelt mit hohem Tempo in Richtung Tor. Dabei wird er von einem Verteidiger in gleicher Laufrichtung verfolgt.
In keiner der genannten Situationen kommt zur Eroberung eines Balles eine Grätsche zum Einsatz. Und das hat seinen Grund: Auf dem Weg zum Tor hat ein gegnerischer Ballbesitzer auch nach einem gewonnenen 1 gegen 1 den Torerfolg noch längst nicht sicher. Solange sich der Verteidiger auf den Füßen befindet, kann er immer noch eingreifen. Setzt er sich jedoch einmal "auf den Hintern", grätscht und erwischt dabei den Ball nicht, so ist er endgültig ausgespielt und der gegnerische Angreifer läuft allein auf das Tor zu.
Schon allein diese Tatsache zeigt: Grätschen sind die allerletzten Notfalllösungen! Darüber hinaus bergen sie auch eine klare Verletzungsgefahr sowohl für den Verteidiger als auch für den Angreifer. Entsprechend haben sogenannte "Sliding Tacklings" vor allem im Kinderfußball nichts verloren und sollten nicht aktiv geschult werden.
Neben den genannten allgemeinen Coachinghinweisen zum defensiven 1 gegen 1 spielt auch der Ort des Geschehens eine wichtige Rolle in puncto Abwehrverhalten im Detail: Je näher der gegnerische Angreifer zum Tor gelangt, desto gefährlicher wird die Situation. Entsprechend gerät auch der Verteidiger immer mehr in Zugzwang. Soll der Torabschluss des gegnerischen Spielers verhindert und der Ball doch noch erobert werden, so muss der Verteidiger aktiver rausrücken, auch wenn dies gegebenenfalls ein steigendes Risiko für den endgültigen Durchbruch des Ballbesitzers bedeutet. Bleibt der Verteidiger hier zu passiv, so gelangt der Angreifer gegebenenfalls in Schussdistanz und kann abschließen.
Findet die 1-gegen-1-Situation jedoch eher im torungefährlichen Raum (torfern oder am Flügel statt), so kann der Verteidiger zunächst einmal entspannt bleiben. Schließlich muss ihn der gegnerische Ballbesitzer zunächst einmal seinerseits ausspielen, um gegebenenfalls in eine gefährliche Abschlussposition gelangen zu können. Bleibt der Verteidiger zunächst einmal ruhig und weicht auf der "inneren Linie" weiter zurück, so bringt dies vor allem Zeit. Zeit, die die eigenen Mitspieler dazu nutzen können, um ihrerseits zurück in die Verteidigung zu laufen und gegebenenfalls sogar eine Überzahlsituation am Ball zu schaffen ("Doppeln").
Ähnliche Prinzipien verändern das Verteidigerverhalten im Detail, wenn er sich in einer Über- oder einer Unterzahlsituation wiederfindet. Entsprechend muss er stets neben dem gegnerischen Ballbesitzer auch beobachten, was um ihn herum so abgeht. Befinden sich weitere Mitspieler neben ihm, so sollte er den Druck auf den Angreifer deutlich erhöhen, damit den Gegnern keine Zeit bleibt, weitere Spieler nachrücken zu lassen. Sonst ist die Überzahlsituation schnell dahin!
Ein umgekehrtes Verhalten ist derweil in einer Unterzahlsituation gefragt: Hier geht es darum, zunächst einmal eher passiv zurückzuweichen und den Gegner nur nicht vorbeikommen zu lassen, um so Zeit für zurücklaufende Mitspieler zu gewinnen.
Vor allem an letzteren Beispielen ist zu sehen, dass auch im 1 gegen 1 der Übergang zu gruppentaktischen Überlegungen fließend ist. Vor allem im Kinderfußball ist es deshalb entscheidend, die Kinder nicht mit zu vielen taktischen Informationen zu überfrachten. Während das Überblicken der Umgebung erst frühestens bei den D-Junioren sicher gelingen kann, sollten sich die Trainer bei den jüngeren Teams entsprechend auf die Basisinformationen beschränken, diese aber relativ sicher abrufbar machen.
Taktik im Kinderfußball ist also alles Andere als ein No-go! Sie muss nur richtig und vor allem altersgemäß trainiert und gecoacht werden. Unter "Themenverwandte Links" haben wir einige Trainingseinheiten zum defensiven 1 gegen 1 im Kinderfußball zusammengestellt.